Aus der Verbandsliga Mittelrhein nimmt die NRW-Liga nur den Meister auf. Sechs Spieltage vor Ende dieser Saison wäre das der VfL Leverkusen (Die Tabelle der Verbandsliga Mittelrhein).
Nur Leverkusen, Fortuna Köln, Viktoria Köln und der FC Köln-Junkersdorf können und dürfen aufsteigen. Nur diese vier Klubs haben ihre Unterlagen beim Verband fristgerecht eingereicht, wo die wirtschaftlichen und technisch-organisatorischen Zulassungsvoraussetzungen geprüft werden.
Hochspannung im Aufstiegskampf
Diese Hausaufgaben hat die Fortuna voraussichtlich als Klassenbester gelöst. Jetzt will Trainer Mattias Mink auf dem Rasen nachziehen. "Wir werden alles dafür tun, dass wir den Aufstieg noch packen."
Das Drehbuch für den Aufstiegskrimi ist längst geschrieben. Am letzten Spieltag trifft die Fortuna auswärts auf Leverkusen. "Unser Ziel ist es, die Meisterschaft in Leverkusen aus eigener Kraft klar machen zu können", sagt Mink.
Der Weg dahin verspricht absolute Hochspannung. Die meisten Experten schätzen die Chancen der vier Aufstiegskandidaten in etwa gleich ein.
Per Straßenbahn zur Konkurrenz
Zusätzliche Brisanz erhält der Vierkampf durch die enge Nachbarschaft: die drei Kölner Klubs und der eine Leverkusener liegen ein paar Straßenbahnminuten auseinander.
Drei heiße Derbys werden noch gespielt: VfL Leverkusen - Viktoria Köln, FC Junkersdorf - Fortuna Köln und VfL Leverkusen - Fortuna Köln.
Tabellenführer Leverkusen ist die Überraschung in dem Aufstiegs-Quartett. Eine junge, kampfstarke Mannschaft, der in den letzten Spielen auch das Glück in den Schlussminuten zur Seite stand.
Einen Weitschuss vom Trainingsplatz der Bayer Leverkusen-Profis entfernt liegt der Kunstrasenplatz des VfL - vielleicht ein Trumpf im Aufstiegsrennen.
Schöne Frauen, Wetten und Sekt
Der "heimliche" Tabellenerste, die Kölner Viktoria, hat noch ein Nachholspiel und wäre mit einem Sieg vorbei an Leverkusen. Die Viktoria zählt zu den Kölner Traditionsvereinen. Drei Jahre spielte der Klub von der rechten Rheinseite, der "Schäl Sick" (falsche Seite), in den Siebzigern in der 2. Liga.
Aktuell lebt die Viktoria sportlich von einer Beton-Abwehr und Über-Stürmer Jonas Wendt (19 Saisontore). Ein richtiger Knipser, eigentlich zu stark für Liga 5, der laut Steckbrief außer Tore schießen aber auch "schöne Frauen, Wetten und Sekt" mag...
Der FC Junkersdorf aus dem Kölner Westen kickte bis 1998 noch in der neuntklassigen Kreisliga B, ehe die Mannschaft 2004 sogar in die Oberliga aufstieg.
Eng verbunden ist der Durchmarsch mit dem Namen Dr. Karl Bartel. Ein gemachter Mann aus der Immobilien- und Finanzbranche, der sich seine Liebe zu Junkersdorf einiges kosten lässt.
Für Junkersdorf spricht das Restprogramm, das von allen Seiten als das leichteste gesehen wird. Der Trainer heißt Viktor Pasulko, war russischer Nationalspieler und steckte früher in 105 Zweitligaspielen im Trikot der Kölner Fortuna.
Das Kölner Fußballmärchen
Mit Pasulko hat Mink noch zusammen gespielt; der Fortuna-Coach setzt im Aufstiegskrimi auf die steigende Form seiner Mannschaft.
Drei Mal siegte die Fortuna zuletzt in Folge. Und natürlich auf die Fans, die gegen Westwacht Aachen für Gänsehaut-Stimmung sorgten.
"Wir haben zwar nur noch zwei Heimspiele in unserem schönen Südstadion. Aber wir wollen mit Hilfe unserer tollen Fans alle unsere letzten Spiele in Heimspiele verwandeln. Ich bin überzeugt, dass wir Sonntag in Hennef wieder so phantastisch unterstützt werden wie gegen Aachen", setzt Präsident Klaus Ulonska auf den 12. Mann.
Damit der Präsident Recht behält, müssen natürlich möglichst viele Fortuna-Fans dabei sein. Dann könnte ein erster Teil des Kölner Fußballmärchens wahr werden.