Deutscher Randale-Meister Werder Bremen

Von Max-Jacob Ost
Zündelnde Werder-Fans konnte man in dieser Saison erschreckend oft sehen
© Getty

Welcher Verein musste eigentlich am meisten für Fehlverhalten seiner Fans berappen? Eine Bloggerin hat das in einer Tabelle festgehalten - mit erstaunlichem Ausgang. Und was ist eigentlich ein Söldner? Auch diese Frage wird mit Ranking in den Sportblogs Deutschlands beantwortet.

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Dinge, die fast unmöglich sind:

 

  • einen "Doppelpass" durchzustehen, ohne bei Zwischenmoderationen auf die hübsche Frau hinter Jörg Wontorra zu schauen
  • eine Werbekampagne zu starten, in der Karl Lagerfeld nicht Testimonial ist
  • Chuck Norris einen Chuck-Norris-Witz zu erzählen, den er noch nicht kennt (gut, ist komplett unmöglich)
  • sich Salz durch die Nase zu ziehen ohne dass die "Bild" an Fotos davon gelangt
  • eine Blogschau zu machen, in der Manuel Neuer nicht vorkommt

Ein Punkt dieser Liste ist uns gelungen. Ihr müsst selbst herausfinden, welcher. Wo ist der Salzstreuer?

 

Ein Soldo, viele Söldner

"Ein Söldner ist ein gekaufter Spieler, der weniger als 4 Jahre im Verein ist. Kein Söldner sind alle Spieler, die aus der eigenen Jugend kommen. Ebenfalls keine Söldner sind Spieler, die gekauft sind, aber mehr als 3 Jahre im Verein sind. Nicht berücksichtigt wird, ob eine Spieler zur Winterpause verpflichtet wurde. Das macht es leichter und übersichtlicher. [...]

Wir liegen also im unteren Drittel der Tabelle mit unserem Anteil! Wer hätte das gedacht? Kaiserslautern als Aufsteiger mit 77% Anteil an Söldnern sind in dieser Saison auf Platz 7 gelandet. Frankfurt mit einem Anteil von 42% ist abgestiegen. Der FC. ST Adtteilverein mit 59% auch. Der Deutsche Meister liegt mit 53% unter dem Ligaschnitt. Bayer, wer da? und Leverkusen als Topmannschaften haben einen sehr geringen Anteil an Söldnern."

Neds Blog: Söldner


Deutscher Randale-Meister Werder Bremen

"Diese Tabelle DFB-Sportgerichtsbarkeit-2010_2011_2405_1240 erfasst lediglich von der DFB-Sportgerichtsbarkeit verhängte Geldstrafen wegen unsportlichen Verhaltens, Einsatz von Pyrotechnik und Böller- und Feuerzeugwürfen und dergleichen, nicht jedoch verhängte Einzelstrafen gegen Spieler aus anderem Grund o.ä.. [...]

Der Tabelle zufolge geht der Titel des "Deutschen Randale Meisters 2011" nicht wie sie sich fälschlich ans Revers geheftet haben, an die SG Eintracht Frankfurt, sondern zu gleichen Teilen an den SV Werder Bremen (deswegen "Tabellenführer, weil an einer der HSV-Strafen Gäste beteiligt waren) und den HSV, Energie Cottbus als führender Zweitligist und Dynamo Dresden Tabellenführer der dritten Liga. Zumindest im Geld. Nicht zwingend in der Häufigkeit und Schwere der Vorfälle."

Fabulous Sankt Pauli: Die (vorläufige) DFB Randale-Tabelle 2010/2011 - Liga 1 bis 3

 

Der Anfang vom Ende des FCB 2010/2011

"Als Louis van Gaal am 25. September 2010 zehn Minuten vor dem Ende des Heimspiels gegen Mainz van Buyten zu sich beorderte und den hoch gewachsenen Belgier in den Sturm stellte, glich dies einer Bankrotterklärung: Der große FC Bayern, wenige Monate zuvor noch im Champions League Finale, blieb zu Hause gegen den "Karnevalsverein" nichts anderes übrig, als lange Bälle nach vorne zu schlagen. Der FSV Mainz 05 zeigte die taktisch stärkste Leistung, die eine Bundesligamannschaft diese Saison abrief, und nutzte jede erdenkliche Schwäche des Bayernspiels aus.

Die Bayern haben in der Hinrunde mehrere Spiele verloren, aber in keinem wirkten sie so hilflos wie in diesem. Hier wurde zum ersten Mal deutlich, dass es nichts wird mit dem Spaziergang zur Titelverteidigung. Es deutete sich an, dass gut eingestellte Mannschaften das System des Louis van Gaal mit einer starken Teamleistung knacken können. Wer es gern pathetisch mag, kann diesen Nachmittag durchaus zutreffend als den Anfang vom Ende der Barcelonarisierung des FC Bayern München sehen."

Taktikguru: Die erinnerungswürdigsten Bundesligaspiele der Saison 2010/2011 - die Plätze 10 bis 1.

 

Osnabrück - ein lautloser Abstieg

"Selten wohl ist der VfL verdienter abgestiegen als in dieser Saison. Die Mannschaft von Karsten Baumann, die vor einigen Wochen von Jo Enochs und seit einigen Wochen von Heiko Flottmann trainiert wurde, war gestern im entscheidenden Relegationsspiel gegen Dynamo Dresden beinahe schon zu bemitleiden. Sie hat gekämpft und sich aufgerieben und doch hilflos einsehen müssen, dass sie nicht in die 2. Bundesliga gehört. [...]

Bemerkenswert gestern war, wieder einmal, das Publikum. Es gab so gut wie keine Pfiffe. Das ist andernorts schwer vorstellbar, und es war auch in Osnabrück schon anders, aber diesem Team war anzusehen, dass es an seine Grenzen gegangen ist. Beinahe wäre der VfL sogar mit dem bläuesten vorstellbaren Augen davon gekommen und hätte sich in der 2. Bundesliga neu sortieren können, doch Dynamo Dresden musste nicht einmal großartigen Fußball spielen, um diesen Traum zu zerstören. Im Gegenteil: Zwischenzeitlich schien es das Beste, wenn künftig beide Mannschaften in der 3. Liga spielten."

VfLog: Ein verdienter Abstieg

 

Im Pupillenstrahl von Oli Kahn

"Unmittelbar vor dem Anpfiff wurden die Gesichter der Spieler gezeigt. Hochkonzentrierte Blicke finalgestählter Spieler waren zu sehen. Einer fiel aus der Reihe. Oliver Kahns Blick war nicht nur hochkonzentriert. Aus seinen Augen sprach der unbändige Wille, als Sieger vom Platz zu gehen. Egal, was auch immer passiert. Ich habe vorher und nachher vor einem wichtigen Spiel keinen so entschlossenen Ausdruck gesehen. Wenn Blicke töten können."

Ansichten aus dem Millionendorf: Meine letzten Tränen

Abenteuer Fußball: Am Tag, an dem Pellegrino einen Elfer verschoss

 

Das Sterben von Sachsen Leipzig

"Schlusspfiff. Grün-Weiß rennt auf den Platz. Einige Richtung Bautzen-Kurve, wo bis zur Halbzeit noch eine Lok-Fahne hing. Die Meisten orientieren sich jedoch Richtung Sachsenstube und fordern "Antworten" vom Vorstand. Viele sind auch einfach nur auf dem Rasen, um sich zu verabschieden. Nach einigen Minuten der ersten Aufregung wird es ruhiger im Alfred-Kunze-Sportpark. Die Zuschauer, die auf den Rängen geblieben sind, schauen mit leerem Blick auf den Rasen, einige weinen, andere diskutieren die Gründe für das Ende des Vereins. Auf dem Spielfeld läuft ein kleines Mädchen, das sich die Tränen aus den Augen wischt, ein junger Mann hat seinen Kopf in seinen Fan-Schal vergraben.

Spieler wie Daniel Heinze und Norman Lee Gandaa müssen getröstet werden. Letzterer wurde während der letzten beiden Jahre häufig als Chancentod verspottet. Heute verschoss er einen Elfmeter, so wie vor zwei Jahren gegen den selben Gegner. Nahezu jeder Fan auf dem Rasen umarmt ihn, versucht, ihn zu trösten. Lee Gandaa läuft zur Torauslinie, sinkt nieder, fängt wieder an zu weinen. Ein Frau gesellt sich zu ihm und nimmt minutenlang seinen Kopf in den Arm. Es sind Bilder, die große Menschlichkeit zeigen und zutiefst berühren."

Lipsia: Viel Wut, viel Trauer, wenig Hoffnung

Chemieblogger: Auferstanden aus Ruinen

 

Lance Armstrong und Doping

"Der Trend hat sich schon länger angedeutet. Seit seinem Radsport-Karrierende bricht die Unantastbarkeit des Texaners. Der Wandel im öffentlichen Meinungsbild wurde nicht zuletzt durch Doping-Ermittler Jeff Novitzky hervorgehoben, der die Eröffnungs des gerichtlichen Verfahrens pünktlich zur Tour de France 2011 plant. Anfang Ende Juni wird der CAS das Contador-Urteil verkündigen. Anschließend ist die Bühne frei und Novitzky wird die Öffentlichkeit bewusst wählen."

Jonathan Sachse: Facts8Lance

 

Kein Verständnis für ein Lottnerleben

"Viel schlimmer ist jedoch die Entwicklung abseits des Profikaders. Dort müssen Häßler, Scherz und (ziemlich sicher auch) Lottner gehen. Drei Persönlichkeiten, die für unseren Nachwuchs eminent wichtig sind. Die Köln am Leben halten. Die sich dem Nachwuchs verschrieen haben. Sie gehen jedoch nicht, weil sie ein großartiges Angebot oder die einmalige Gelegenheit haben, um beispielsweise bei einem Profiverein in leitender Position zu arbeiten.

Nein, sie werden vor die Tür gesetzt. Einfach so! Weil man es will. Ich verstehe es nicht. Wie kann man solche Leute einfach ziehen lassen? Und vielleicht durch Leute ersetzen, die fachlich vielleicht gut sind, aber mit Köln wenig am Hut haben beziehungsweise nicht den Glanz dieser Exspieler versprühen. Irgendwann wird das Geschrei wieder groß sein, dass man doch schließlich auch Exspieler einbinden muss. Man wird sich nach Häßler, Scherz und Lottner sehnen. Die Initiative bei den Fohlen kommt nicht von ungefähr.

Spielfeldrand: Identität. Scheiß drauf!

 

Wenn das Eishockey vom Fußball lernt...

"Jedenfalls hatte dieser Herr Kamke vor wenigen Wochen die sensationelle Idee, seine "18 bis Katar" aufzuführen. Soll heissen: Wäre die Bundesliga eine geschlossene Liga, wie es die DEL ja bereits ist, und könnte man sich seine Liga selber zusammenstellen, wer wäre dabei? 18 Clubs nach reinen Sympathie- und Antipathie-Werten ausgewählt, völlig subjektiv.

Wieso dieses Szenario nicht auch für die DEL durchspielen. Die Liga ist ohnehin geschlossen und nach der letztjährigen Sommerpause könnte man glatt den Eindruck kriegen, dass in der obersten deutschen Eishockeyliga ohnehin nur die Mannschaften spielen dürfen, die Tripcke & Co. dort sehen wollen. Hätte ich die Alleinherrschaft über das Eishockey in Deutschland übernommen, meine DEL würde so aussehen. Und nicht anders!

Krefeld Pinguine
Mein Team, mein Club - und natürlich dürfen die Pinguine auch in meiner Favoriten-DEL nicht fehlen. Walker. Lang. Lindberg. Müller. Auf dem Eis oftmals für eine Überraschung gut, neben dem Eis solider Garant für Gesprächsstoff während den Sommerpausen. Ein Club, den man einfach mögen muss, nie konstant. Ausserdem das schönste Stadion der Republik - Rheinlandhalle. [...]"

Eishockey-Blog: Meine 14 für die DEL

SPOX-Blogschau vom 02. März mit den Tabellen-Wunschlisten der Fußballblogger

 

Was man außerdem unbedingt lesen sollte

Das Taktik-Blog Ballverliebt blickt auf das Europa-League-Finale zurück. Spannender wird die Partie dadurch aber auch nur für Taktik-Nerds mit Gesellenprüfung. Im Blog Any Given Weekend gibt es Noten für die Dortmund-Profis. Und anders als bei so mancher Userelf der Saison, hagelt es nicht nur Bestmarken. Die verteilt auch Medien - Sport - Politik nicht. Zumindest nicht für alle Beteiligten im großen Rückblick auf die Premier League-Saison 2010/2011. Und wie immer abschließend ein echtes Highlight: Wer schon immer einmal von der Straße bis zum Platz den Gang ins Craven Cottage von Fulham gehen wollte: Bei Herthabsc wird dieser Wunsch in Videoform wahr. Anklicken und genießen.

Die nächste Blogschau erscheint nächsten Mittwoch am 1. Juni.

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