Bayern Champions-League-Sieger? Niemals!

Von Max-Jacob Ost
Litt in Florenz auf der Tribüne mächtig mit: Bayern-Präsident Uli Hoeneß
© Getty

Viertelfinale hin, Viertelfinale her. Manch einer traut den Bayern unter Louis van Gaal nicht mehr viel zu. Erst recht nicht den Erfolg in der Königsklasse. Hereinspaziert zur SPOX-Blogschau!

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Also eines kann man dem FC Bayern diese Saison bestimmt nicht vorwerfen: Schlechte Unterhaltung. Dieses Gekicke namens Fußball gestern im Sturm war spannender als der Hosenbund von Ottfried Fischer. Logisch, dass auch die Bayernblogger noch vollkommen durch den Wind sind. Wir haben uns für euch vor die stürmische Haustür begeben und die Stimmen nach dem Sturm gesammelt:

Die Stimmen nach dem Sturm

"Danke für beste Unterhaltung. Doch wie so oft resultieren unterhaltsame Spiele aus individuellen Fehlern. Das war auch heute teilweise so. Van Buyten lud die Fiorentina fast im Alleingang auf Tore ein. Butt war auch nicht schuldlos beim ersten Gegentor. Aber das ist keine neue Entwicklung. In letzter Zeit haben wir verdammt häufig diese 1 Chance - 1 Gegentor Spiele mit individuellem Fehler als Ursache. Nur dass es heute 4 Chancen und 3 Gegentore waren. Das geht spätestens im Viertelfinale ganz mächtig in die Hose. Inwieweit man individuelle Fehler wegtrainieren oder reden kann, mag ich nicht zu beurteilen. Wenn es so einfach wäre, hätten wir nicht ein Fass namens Demichelis offen."
Gaalaktisch:
Bayern ist weiter - Danke, Arjen!

"Dass es weiter oben noch windiger ist, konnte man am Spiel von Daniel van Buyten sehen. Junge, was war denn mit dem los? Der traf ja keinen Ball mit dem Kopf und verwechselte in Wechselwirkung seine Hand mit seinem Fuß - oder andersrum. Das erste Gegentor geht nicht auf Butts Kappe. Der Belgier muss einfach viel mehr seinen Baumstamm-Körper in den Mann bringen. Auch die anderen Tore waren allesamt Geschenke."
Kaisergrantler:
Weiter oben ist es noch windiger

"Nun ist der FC Bayern im Viertelfinale der Champions League angelangt - und was lehrt uns das gestrige Spiel? Das Negative war sicherlich die schwache Abwehrleistung am gestrigen Abend (ausgenommen des Verteidigers Alaba). Zudem ist die Mannschaft selten in der Lage die Freiräume, die sich durch die Mehrfachdeckung der Außenstürmer ergeben, auszunutzen. Das Positive: David Alaba ist nicht nur eine Alternative, ihm gehört die Zukunft - wir dürfen uns sehr über das nächste Talent aus dem Amateurbereich freuen!"
Fernglas FCB:
Im Auge des Sturms

Wir fassen zusammen: Bei Bayern ist nicht nur die Abwehr offen, sondern auch ein Fass namens Demichelis, van Buyten verwechselt Hände und Füße mit Butts Kappe und verschenkt gerne mal seinen Baumstamm-Körper. Vielleicht könnte er ihn demnächst ja mal dem Samweis Gamdschi der Münchner leihen, David Alaba. Denn der ist nicht nur eine Alternative, sondern sogar die Zukunft. Wenn auch eine sehr dünne und kleine Zukunft eben. Jetzt steht dem Champions-League-Sieg nichts mehr im Weg!

 

Bayern gewinnt nie, nie mehr die Champions-League!

Oder? Manch einer ist da anderer Meinung. Das famose Leverkusen-Blog "catenaccio" hat weder Kosten noch Mühen gescheut und ein umfassendes Interview zu Bayer, Bayern, Schalke, der Bundesliga, der Nationalmannschaft und dem Kicker-Sonderheft "Oka Nikolov 2010/2011" geführt.

Gesprächspartner: Frank Lussem (Kicker), Raphael Honigstein (Guardian, SPOX, u.a.) und Ronald Reng (Autor von "Der Traumhüter", SZ, u.a.). Angenehm am Interview vor allem: Es wurde kein Blatt vor den Mund genommen. Glaubt ihr mir nicht? Dann lest mal, was Ronald Reng über Louis van Gaal meint:

"Van Gaal ist ein Choleriker und wird früher oder später an seiner Art in München scheitern. Interessant finde ich, dass selbst er, ein knallharter und exzellenter Taktik-Diktator, es nicht geschafft hat, Ribery und Robben zu Teamspielern zu formen. Sie machen noch immer, was sie wollen; und zu oft ist es das Falsche: etwa mit dem Ball nach innen ziehen und aus unmöglichem Winkel vergeblich aufs Tor schießen, während Müller oder Gomez in bester Einschussposition vergeblich auf den Pass wartet. So ein Team gewinnt nie, nie mehr, die Champions League. Dazu ist das taktische Niveau der anderen Spitzenteams zu hoch."
Catenaccio:
Lussem, Honigstein und Reng im Gespräch

 

 

Mit dem Bulli zur WM

Da soll noch einer sagen, es gäbe kein Interesse an der WM 2010 in Südafrika! Drei (Fußball-)Verrückte begeben sich auf die Fahrt von Hamburg nach Südafrika. In ihrem Blog könnt ihr sie auf der Reise begleiten - und vielleicht den einen oder anderen aufmunternden Kommentar hinterlegen.

"Nach zwei Tagen in der syrischen Hauptstadt geht es weiter Richtung Jordanien. Eigentlich ein Katzensprung, wenn da nicht unser kleines Problem wäre: Das Kartenmaterial, besser gesagt das fehlende. Bei der Umplanung unserer Reiseroute haben wir den Asien-Anteil wohl etwas unterschätzt. Zur Erinnerung: Die Westroute wurde wegen zu vieler Terrorwarnungen verworfen, jetzt fahren wir nach Skizzen aus unserem Reiseführer über den Osten. Und die knappen Zeichnungen führen uns Richtung Golan-Höhen, also umdrehen, wieder rein nach Damaskus, zwei Stunden und 46 Kilometer später haben wir die richtige Straße zu packen. Ziel: Totes Meer, Jordanien."
Vom Kiez zum Kap:
Jordanien

 

Good morning, Denilson

Schon mal überlegt, die Kneipenmannschaft mit einem brasilianischen Fußballprofi aufzupeppen? Kann man in Betracht ziehen. Denn trotz Wirtschaftskrise und Carlos Alberto boomt der "Export" von Fußballtalenten über den Ozean. Der Frittenmeister von "Fritten, Fußball & Bier" klärt auf:

"Von den 1017 Spielern, die im letzten Jahr von Brasilien in die großen weite Welt auszogen, landen aber nicht alle in den großen Ligen der Welt. Zwischen 2003 und 2008 gingen zum Beispiel auch 105 Brasilianer in den Vietnam, unter ihnen auch ein gewisser Denilson, der sich immerhin Weltmeister schimpfen darf. Er versuchte im Spätherbst seiner Karriere noch einmal irgendwo um die Meisterschaft mitzuspielen und so ließ er sich für ein Jahr zu einem Engagement beim vietnamesischen Klub Hai Phong Cement hinreißen."
Fritten, Fußball & Bier:
Der alljährliche Ausverkauf in Brasilien

 

Schluss mit den Pyros!

Die Ereignisse vom 24.Spieltag, an dem in mehreren Stadien verbotene Pyrotechnik gezündet wurde, haben auch in den Blogs ihren Niederschlag gefunden. Zwei Dortmunder Blogs treffen dabei die wesentlichen Punkte auf den Kopf:

"Letztendlich ist die Frage nach dem Einsatz von Pyromaterial auch eine Frage nach der Gültigkeit der eigenen Ideale. Handelt es sich hierbei nur um leere Worthülsen, oder um ein grundlegendes Fundament für die eigene Handlungsweise? Oder anders ausgedrückt: Lebt man wirklich noch das, was man vorgibt, oder geht es nur noch darum, mit möglichst vielen und öffentlichkeitswirksamen Übertretungen von Verboten und Gesetzen zu demonstrieren, dass man zu den ganz Harten gehört? Im ersteren Fall handelt es sich "nur" um einen falschen Weg, der jedoch nicht unumkehrbar ist. Im zweiteren stehen uns allen ungemütliche Zeiten in den Stadien bevor."
Schwatzgelb:
Pyro und Verantwortung

"Ich habe keine Lust als Fußball-Fan für die Verstöße einiger Vollpfosten leiden zu müssen und will keine personalisierte Ticketvergabe, keine schärferen Kontrollen, keine mögliche Aussperrung von Auswärts-Fans und ich habe verdammt noch mal keine Lust mich von irgendeinem Honk anzünden zu lassen, weil es ja "so schön aussieht". Wir haben in der Bundesliga im Moment die schönste Fankultur in Europa und es macht unfassbar viel Spaß zum Fußball zu gehen. Man sollte sich wirklich überlegen, ob es das wert ist für Pyros und gezockte Fahnen aufs Spiel zu setzen."
Hamburg Schwarzgelb:
Das mit der Verantwortung ist so eine Sache
Fanarena:
Offener Brief an die Fußballfans

 

Randsportart Eishockey?

Während der Eishockey-Partie zwischen Weißrussland und Deutschland (5:3) machte ZDF-Kommentator Günter Peter Ploog seinem Frust Luft und beschwerte sich in drastischen Worten über die Situation des deutschen Eishockey. Im Interview mit dem "Eishockey-Blog" konkretisiert er seine Kritik.

"Das deutsche Eishockey ist 1996 auf dem Altar des Zweikampfs zweier konkurrierender PAY-TV-Sender geopfert worden. Ich habe damals als Eishockey-Chef von Premiere völlig unrealistische 22 Millionen Mark pro Jahr für einen dreijährigen Mix-Vertrag aus Pay- und Free-TV mit ARD und ZDF geboten. Die Klubs entschieden sich aber aus Geldgier (27 Millionen pro Jahr für 3 Jahre) für einen noch unrealistischeren exklusiven Pay-TV-Vertrag mit dem schon bald danach nicht mehr existenten DF1. Das Geld war schnell alle, denn danach folgte die totale Freigabe für jede Menge Ausländer."
Eishockey-Blog: Nachgefragt:
Günter Peter Ploog
Sportmedienblog:
Jugendarbeit - Desperate Times call for Desperate Measures

Im zweiten Teil: Das Zypern der Bundesliga und Schumis dünne Decke