Darts-WM: Luke Humphries nach Sieg über Luke Littler Weltmeister

Marko BrkicSID
03. Januar 202423:04
SPOXgetty
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Der Topfavorit jubelt, das "Wunderkind" ist geschlagen: Luke Humphries hat bei der Darts-WM im Londoner Alexandra Palace den märchenhaften Aufstieg von Luke Littler gestoppt und sich erstmals zum Weltmeister gekrönt. Der 28-jährige Engländer setzte sich in einem hochklassigen Finale gegen seinen Landsmann mit 7:4 durch - und verhinderte damit den historischen Titelsturm des erst 16 Jahre alten "Prince of the Palace".

"Ich hätte nie gedacht dass es sich so toll anfühlt, es ist ein wahnsinniges Gefühl", sagte Humphries mit Tränen in den Augen und fügte mit Blick auf Littler an: "Ich bin so froh, jetzt gewonnen zu haben. Er wird bald die Darts-Welt dominieren. Es war mein Abend, er ist ein unglaubliches Talent."

Humphries hatte schon durch den Finaleinzug zum ersten Mal in seiner Karriere die Spitze der Weltrangliste erobert. Nun vergoldete er seinen imposanten Triumphzug im "Ally Pally". Littler hingegen verpasste es, Michael van Gerwen als jüngsten Champion der Professional Darts Corporation (PDC) abzulösen. Der Niederländer hatte 2014 im Alter von 24 Jahren in London triumphiert.

"Ich bin Zweiter bei meinem WM-Debüt. Das ist unglaublich", sagte Littler, der im Moment der Niederlage Größe zeigte: "Ich habe zu viele Legs verloren, wenn ich angeworfen habe. Das war das einzige Negative."

Noch im vergangenen WM-Finale hieß es "Michael versus Michael", als sich Michael Smith gegen van Gerwen durchsetzte und nicht nur wegen seines Neun-Darters Geschichte schrieb. Denn zehn Jahre nach seinem Titel bei der Junioren-WM erhob sich der Engländer auch bei den Profis zum Weltmeister, als erster Spieler überhaupt.

Nun folgte das Duell "Luke versus Luke" - und schon vor den ersten fliegenden Pfeilen stand fest, dass erneut ein ehemaliger (Humphries) oder der amtierende Juniorenweltmeister (Littler) den WM-Thron besteigen würde. Das Kuriose: Bereits vier Jahre zuvor waren beide bei einem Kneipenturnier erstmals aufeinandergetroffen, ein Foto des zwölfjährigen Littler und des damals um einige Kilogramm reicheren Humphries ging während der WM in den sozialen Medien viral.

Das Wiedertreffen auf der größten Darts-Bühne der Welt begann für Littler dann jedoch schleppend. "The Nuke" ("Die Atombombe") schwächelte auf die Triple-Felder, Humphries schnappte sich den ersten Satz.

Am Vortag hatte die neue Nummer eins der Welt seinen Gegner Scott Williams mit dem achthöchsten Punkteschnitt der WM-Geschichte überrollt, und auch im Finale schraubte Humphries den Drei-Dart-Average früh in die Höhe. Doch Littler legte seine Nervosität ab. Der Youngster glich mit zwei High-Finishes aus - und ging in einem Duell auf Augenhöhe mit 3:2 Sätzen erstmals in Front.

Auch die nächsten drei Legs sicherte sich Littler, dann aber gelang Humphries mit dem höchstmöglichen Checkout (170 Punkte) der Turnaround. Das Duell blieb auf Messers Schneide, auch Littler checkte die 170. Doch das bessere Ende hatte der Topfavorit - sein zweiter Matchdart passte.

So verkündete Caller-Legende Russ Bray, mit unnachahmlich rauchiger Stimme, bei seinem 14. und letzten WM-Finale erstmals Humphries als Weltmeister. Der verdiente Lohn für den Champion? Satte 500.000 Pfund Preisgeld.

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