Davis Cup: Österreich in Graz gegen Australien um den Weltgruppen-Aufstieg

Von Ulrike Weinrich
Österreichs erfolgreiches Davis-Cup-Team
© GEPA

Österreichs Davis-Cup-Team um Dominic Thiem bestreitet sein Playoff-Duell um den Sprung in die Weltgruppe (14. bis 16. September 2018) gegen Australien in Graz. Der Ort der Partie wurde am Dienstag auf einer Pressekonferenz in der Hauptstadt der Steiermark bekannt gegeben. Gespielt wird auf einem Sandplatz auf dem Messegelände, die Tribünen bieten Platz für insgesamt 5.800 Zuschauer.

Anzeige
Cookie-Einstellungen

Österreich hatte sich am im April ohne Spitzenspieler Dominic Thiem und die etatmäßige Nummer zwei Gerald Melzer mit 3:1 gegen Gastgeber Russland in Moskau durchgesetzt. Sollte die Alpenrepublik das Duell im September gewinnen, würde sie erstmals seit 2013 wieder in die Bel Etage des Davis Cups zurückkehren.

Die Herausforderung ist allerdings riesig. Das australische Team hat die Davis-Cup-Trophäe bisher 28 Mal gewonnen - zuletzt 2003. In der ersten Runde im Februar diesen Jahres hatte das Quartett von Kapitän Lleyton Hewitt in Brisbane mit 1:3 gegen die deutsche Auswahl verloren.

"Enfant terrible" Nick Kyrgios ist die Nummer eins der Australier

Schillerndes Aushängeschild der Mannschaft aus Down under ist Nick Kyrgios (ATP-23). Weitere Top-100-Spieler sind John Millman (ATP-70), Matthew Ebden (ATP-83), Jordan Thompson (ATP-89) sowie in der Doppel-Weltrangliste John Peers (ATP-7). Mit dem 19-jährigen Alex de Minaur (ATP-109) kann Hewitt gegen das Team Austria, die Nummer 22 der Welt, auf eine mehr als gute Alternative zurückgreifen.

Bei den Gastgebern steht außer dem zweimaligen French-Open-Halbfinalisten Dominic Thiem (ATP-7) niemand unter den besten 100 des Rankings. Gerald Melzer ist 115., Sebastian Ofner wird auf Platz 148 gelistet - und Dennis Novak auf Rang 193.

"Wenn man die Rankings anschaut, wird es schwer, gegen Australien zu gewinnen"

Im direkten Duell liegt Österreich mit 1:2 in Rückstand. Beim jüngsten Vergleich gab es 2005 ein 0:5 in Sydney. "Wenn man die Rankings anschaut, wird es schwer, gegen Australien zu gewinnen", sagte Österreichs Kapitän Stefan Koubek: "Aber mit der Euphorie, die in Russland entstanden ist, ist alles möglich."

Zuletzt spielten die Österreicher 2006 gegen Kroatien in Graz (2:3), neun Jahre davor hatten sie denselben Gegner an gleicher Stelle mit 3:2 bezwungen.

Austria-Teamchef Stefan Koubek setzt auf Loyalität - und Dominic Thiem

Bei der Nominierung will der Kärtner zwei Aspekte berücksichtigen. "Die Loyalität derer, die zuletzt so erfolgreich waren. Und natürlich Dominic Thiem. Er kann den Unterschied ausmachen, das wissen auch die Spieler", meinte Koubek über den Weltranglistensiebten.

Beim Überraschungscoup im April in Russland hatte sich Comebacker Jürgen Melzer zum Held von Moskau aufgeschwungen. Der legendäre Linkshänder, der erst kurz zuvor beim Challenger in Marbella nach neunmonatiger Verletzungspause auf die Tour zurückgekehrt war, siegte im dritten Einzel mit 6:3, 3:6 und 6:3 gegen Evgeny Donskoy.

Für einen rot-weiß-roten Sensationsauftakt hatte am Tag zuvor ausgerechnet Debütant Dennis Novak (ATP-Nr. 193) gesorgt, der Andrey Rublev, die Nummer 31 im ATP-Ranking und einer aus der NextGen-Garde, in zwei Sätzen mit 7:6, 6:4 bezwang.

Artikel und Videos zum Thema