Stefan Koubek muss zaubern und auf ein großes Comeback hoffen

Von tennisnet
Stefan Koubek muss in Moskau große Improvisationskunst beweisen
© GEPA

Im zweiten Davis-Cup-Match des Jahres ist bei Österreichs Kapitän Stefan Koubek Improvisationskunst gefragt. Helfen könnte ausgerechnet ein Veteran, der seit fast einem Jahr passieren muss.

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Der Ausrutscher von Dominic Thiem in seinem Drittrundenspiel gegen Pablo Cuevas in Indian Wells hat nicht nur die österreichischen Tennisfans aufstöhnen lassen - auch Stefan Koubek, der Davis-Cup-Kapitän, hat die Szene mit großer Sorge verfolgt. Zum einen, weil er Thiem kennt und schätzt. Natürlich aber auch, weil nach der Verletzung seines besten Spielers endgültig feststeht, dass dieser in der Anfang April anstehenden Partie in Moskau gegen Russland fehlen wird.

Zwar hatten weder Thiem noch Coach Günter Bresnik Wasserstandsmeldungen hinsichtlich einer Teilnahme des 24-Jährigen abgegeben, nach dem so spontanen wie erfolgreichen Auftritt Thiems bei der Erstrunden-Partie der Europa-Afrika-Zone 1 in St. Pölten durfte Koubek zumindest darauf hoffen, dass Dominic Thiem kurzfristig zur Mannschaft stößt.

Rublev, Khachanov warten

Die etatmäßige Nummer zwei, Gerald Melzer, wird am 6. und 7. April ebenfalls fehlen. Auf eigenen Wunsch. Für Melzer läuft es auf Hartplatz grundsätzlich nicht annähernd so gut wie auf Asche, die potentiellen Gegner Andrey Rublev, Karen Khachanov oder Daniil Medvedev haben ein Übriges getan: Melzer, der jüngere, wird nicht nach Russland mitreisen. Wie übrigens auch nicht die Doppel-Spezialisten Oliver Marach und Alexander Peya.

Womit Stefan Koubek auf den Einzelpositionen Sebastian Ofner und Dennis Novak als beste Alternativen zur Verfügung stehen. Ofner liegt zur Zeit auf Position 142 in den ATP-Charts, hat heuer erst ein Match auf höchstem Level gewonnen: in Sao Paolo gegen den Italiener Marco Cecchinato. Novak stand zuletzt im Finale eines Futures in Antalya, hat sich aber zu Beginn des Jahres über die Qualifikation einen Platz im Hauptfeld der Australian Open erarbeitet. Außenseiter sind beide gegen die starke russische Mannschaft allemal.

Jürgen Melzer testet sich auf Marbella

Im Doppel darf Koubek auf Philipp Oswald bauen. Womöglich an der Seite von Tristan-Samuel Weißborn, der gemeinsam mit Dominic Thiem schon ein Match bei den US Open gewonnen hat. Oder aber es kommt tatsächlich zum Comeback jenes Mannes, der in Österreich in den letzten Jahren wie kaum ein anderer die Faszination Davis Cup vorgelebt hat: Jürgen Melzer. Der Niederösterreicher hat zwar seit Wimbledon 2017 kein Match mehr bestritten, befindet sich nach seiner Ellbogen-Operation immer noch auf dem langen Weg zurück - will aber am kommenden Wochenende in Marbella seine körperliche Verfassung testen. Und Kapitän Koubek Bescheid geben, ob es für einen Einsatz gegen die Russen reicht.

Mit dem Balltraining hat Jürgen Melzer erst vor wenigen Tagen beginnen können, der Einstieg ist wie bei derartigen Verletzungen üblich, mit Softbällen erfolgt. Zupass kommen könnte dem ehemaligen Top-Ten-Mann das neue Regelwerk in der zweiten Etage des Davis Cup: Denn eine Best-of-Five-Partie wäre für ein Comeback definitiv ein Ausschlusskriterium gewesen. Seit diesem Jahr geht es allerdings auf zwei Gewinnsätze. Und dafür könnte Jürgen Melzer tatsächlich rechtzeitig fit werden.

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