ÖSV-Cheftrainer Andi Felder: „Stürze bereiten mir viele Sorgen“

Von SPOX Österreich
Thomas Aasen Markeng stürzte in Klingenthal und verletzte sich schwer
© GEPA

Seit einigen Jahren umtreibt die Skisprungszene ein Dauerthema: Es verletzen sich immer mehr Athleten im Knie. Erst vor kurzem stürzte etwa der Norweger Thomas Aasen Markeng und zog sich einen Kreuzbandriss zu. ÖSV-Cheftrainer Andreas Felder findet das erhöhte Verletzungsrisiko mehr als bedenklich.

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"Die Entwicklung mit den vielen Stürzen bereitet mir viele Sorgen", so der 57-Jährige Tiroler entgegen der Krone. Schuld daran sind, so der allgemeine Tenor, die strengen Bindungen. Eigentlich aus Österreich entwickelt, wird die Stabbindung mit "gebogener Koppelstange" seit Olympia 2010 verwendet als der Schweizer Simon Ammann damit zwei Goldmedaillen holte.

Dabei wird auch der Sprungstiefel immer extremer abgewinkelt, sodass die Skier in der Luft möglichst flach gehalten werden können. "Im Flug ein gewaltiger Vorteil, die Anlaufgeschwindigkeit ging um fünf km/h runter. Bei der Landung verschneidet man aber schnell, es wird einfach gefährlich", so Felder.

Auch im österreichischen Team wurden die neuen Einstellungen mit Keilen in der Vorbereitung ausprobiert, doch gleich wieder verworfen: "Wir haben das schnell reduziert, weil die Leute Knieschmerzen bekamen. Wir müssen schauen, dass wir die Springer sicher durch den Winter bringen."

Die Bindung soll laut Felder deshalb wieder zurückgestellt werden auf das Setting von Vancouver von fast zehn Jahren. Der deutsche Skiverband (DSV), der gleich sieben Ausfälle zu beklagen hat, hat aus diesem Grund eine Expertise zusammengestellt, die die FIS zu einer Re-Evaluierung überzeugen soll. Denn der Verband hatte das Reglement 2012 gelockert und die Verantwortung den Trainern überlassen.

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