Schwacher Einzelauftakt der ÖSV-Adler: "Noch nicht da, wo wir sein sollten"

Von APA
Stefan Kraft
© GEPA

Die ÖSV-Springer haben 24 Stunden nach dem dritten Team-Platz in Wisla den Einzelauftakt des Weltcups verpatzt. Daniel Huber landete am Sonntag als bester Österreicher nur an der 18. Stelle, Stefan Kraft wurde nach Windpech lediglich 21. Jewgenij Klimow sorgte vor dem Deutschen Stephan Leyhe (6,7 Punkte zurück) für den ersten russischen Sieg im Weltcup.

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ÖSV-Cheftrainer Andreas Felder bewertete die Vorstellung seiner Athleten realistisch: "Wir sind noch nicht da, wo wir sein sollten, um mit den Besten mitzuhalten", erklärte der neue Coach. Das habe ihm auch schon der Teambewerb gezeigt. "Momentan geht der Schuss noch nach hinten los, wenn die Leute probieren, anzugreifen. Aber wir werden uns nicht drausbringen lassen und weiterarbeiten."

Felder sah in Wisla auch Positives

Das schwache Einzel-Abschneiden in Polen war für Felder aber kein Grund zur Schwarzmalerei, denn er hatte auch Positives gesehen. Huber gelang mit dem zweiten Sprung eine Steigerung und Kraft zeigte im Finale nach Meinung der Betreuer seinen besten Flug des Wochenendes. Doch der Doppel-Weltmeister erwischte den stärksten Rückenwind des Feldes, 12,4 Bonuspunkte vermochten die kürzere Weite nicht auszugleichen.

"Dieser Sprung hat mir von all meinen Flügen hier am besten gefallen. Aber dann springt man nicht einmal bis zum K-Punkt, das fühlt sich nicht gut an", erklärte Kraft. Er sei aber auch nicht in Topform, gab der Salzburger zu. "Die richtig guten Sprünge waren noch nicht dabei, aber reingespielt hat es mir hier auch nicht."

Huber meinte, er habe zu viel gewollt. "Ich habe in den letzten Tagen gemerkt, dass etwas geht, dass ich noch Potenzial habe. Aber statt lockerer zu werden, bin ich aggressiver geworden und dann geht es in die andere Richtung los", sagte der 25-jährige Salzburger. "Ein 18. Platz ist nicht katastrophal, aber natürlich erwartet man sich mehr."

Klimow bestätigt seine aktuelle Topform

Der Sieger des Sommer-GP in Hinzenbach fühlt sich aber auf dem richtigen Weg. "Die Springer, die im Sommer stark waren, sind auch jetzt vorne dabei, wie Klimow oder Leyhe. Das ist definitiv das, wo ich auch hin will."

Clemens Aigner (24.) und Manuel Fettner (27.) schafften es ins Finale, Michael Hayböck (nach Windpech 32.) und Gregor Schlierenzauer (48.) blieb ein Platz unter den besten 30 hingegen verwehrt.

Jewgenij Klimow stellte seine Topform nach dem Gewinn der Qualifikation auch im Einzelwettkampf unter Beweis. Der 24-Jährige war erst im März 2015 von der Nordischen Kombination zum Spezialspringen gewechselt. Beim Debüt im Kontinentalcup wurde er Vierter, Anfang Jänner 2017 schaffte er in Innsbruck (nach Windlotterie nur ein Durchgang) als Dritter seinen ersten Podestplatz.

Heuer ist ihm endgültig der Durchbruch gelungen. Am Sonntag sorgte der Gesamtsieger des Sommer-GP wie Junshiro Kobayashi im Vorjahr in Wisla für einen Premierensieg im Weltcup. Leyhe stand erstmals auf dem Podest. Für Lokalmatador und Pokalverteidiger Kamil Stoch, der am Vortag Polen zum Team-Sieg geführt hatte, blieb 0,3 Punkte hinter dem Japaner Ryoyu Kobayashi nur der vierte Platz.

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