"Ich habe keine Zeiten, ich habe nichts"

Von APA
Marcel Hirsccher tastet sich in Levi langsam heran
© GEPA

Statt wie normalerweise 5.000 Trainingstore hat Marcel Hirscher wegen seines Knöchelbruchs im August vor dem ersten Saisonslalom in Levi erst 500 in den Beinen. Die aber dafür in kürzester Zeit. "Gleich zu Beginn so loszulegen, ist schon eine Riesenherausforderung", sagte der Salzburger Ski-Star. Er könne nicht einschätzen, wo er stehe, weil er keine Sparringpartner gehabt habe.

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"Ich habe keine Zeiten, ich habe nichts. Darum ist es eine Standortbestimmung. Und vielleicht könnte ich dann ja im zweiten Durchgang schauen, was möglich ist. Aber auch ein Marcel Hirscher braucht Training." Für Sonntag und seine "Schauen wir mal was raus kommt-Aktion" hat er deshalb einen Wunsch, der - im Dialekt, aber mit der Erlaubnis zum Zitieren - da lautet: "Das Schönste wäre morgen, wenn ich keinen Trottel obahau."

Dass die Konkurrenz ihm Tiefstapelei nachsagt, kommentierte er gelassen. "Damit muss ich leben, lebe ich auch gern, das habe ich mir hart erarbeitet. Ich weiß, was Fakt ist. Klar fühle ich mich nicht schlecht, ich pfeife da schon runter, aber zwischen Dabeisein und Weltklasse, das ist schon eine Sekunde."

"Geht nicht unbedingt um die Punkte"

Es sei ihm aber wichtig, von Anfang an dabei zu sein. "Es geht nicht unbedingt um die Punkte, es geht auch um die Erfahrungswerte, die man wieder heranziehen kann. Ich bin mit dem Material vom letzten Jahr unterwegs, weil zum Testen war keine Zeit, aber trotzdem brauche ich die Erfahrungswerte. Das Ergebnis wird viel Rückschluss geben, an wen darf man sich orientieren. Es kann kein besseres Training geben als den Wettkampf."

Die Vorfreude auf das Rennen sei immens. "Es ist klass, hier zu sein. Und unter anderen Voraussetzungen ist es auch schön. So entspannt habe ich noch nie in ein Levi-Wochenende hineinstarten können. Für mich geht es darum, dass es ein Versuch ist", sagte der sechsfache Gesamtweltcupsieger, der sich erst am Freitag zum Antreten entschlossen hatte.

Langsames Herantasten

Seit Montag stand Hirscher jeden Tag auf den Ski, da sei es logisch, dass er die Belastung merke. Zumal ja schon auch gesunde Füße eine Zeit brauchen, bis sie sich wieder an die Ausnahmesituation Skischuh gewöhnen. Die ersten Fahrten am Trainingshang in Levi seien sehr zögerlich gewesen. "Es ist nach wie vor ein Abwarten. Spüre ich was, spüre ich nichts? Aber es passt, es ist aushaltbar, keine Frage", sagte der Salzburger am Samstagabend nach der Startnummernauslosung.

Er habe auch auf die anderen Läufer geschaut und festgestellt. "Klar ist da ein anderer Zunder dahinter. Ich versuche in jedem Schwung, in jeder Fahrt so schnell wie möglich an meine Leistungsgrenze zu kommen."

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