Gute Mannschaftsleistung, aber kein Podest

Von APA
Stephanie Brunner
© GEPA

Wie im Vorjahr ist Stephanie Brunner beim Saisonauftakt-Riesentorlauf in Sölden auf Platz vier gelandet. Der Tirolerin fehlten am Samstag auf die deutsche Siegerin Viktoria Rebensburg 0,71 Sekunden. Platz zwei ging an Weltmeisterin und Disziplin-Titelverteidigerin Tessa Worley (FRA/0,14), drei an die Halbzeitführende Manuela Mölgg (ITA/0,53). Keine Punkte gab es für Lara Gut und Lindsey Vonn.

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14.500 Zuschauer waren zum Saison-Startschuss auf den Rettenbachferner gekommen. Österreichs Damen schlugen sich auf wegen Windes verkürzter Strecke und in Abwesenheit von Anna Veith und Eva-Maria Brem besser als erwartet, Ricarda Haaser wurde 11., Bernadette Schild 12. und Elisabeth Kappaurer 13. Punkte gab es auch für Katharina Truppe (18.) und Carmen Thalmann (20). Weltcup-Debütantin Nadine Fest, Katharina Liensberger und Chiara Mair schieden im ersten Lauf aus.

Rebensburg holte den 14. Weltcupsieg ihrer Karriere, den ersten seit März 2016 in St. Moritz. Es war der fünfte deutsche Erfolg in Sölden, auch Österreich hat so viele zu Buche stehen. "Absolut ein Wahnsinn. Sölden fühlt sich nie supergut an, der zweite war ein wilder Ritt, ich bin megahappy drüber", sagte Rebensburg, die in Sölden bereits 2010 gewonnen und damals ihren ersten Weltcupsieg überhaupt gefeiert hatte.

Mölgg verpasst historischen Sieg

Während Mölgg zwar die Chance, mit ihren 34 Jahren zur ältesten Weltcupsiegerin überhaupt zu werden, verpasste ("Ich muss noch ein bisserl mehr arbeiten"), aber als Dritte noch auf dem Podest landete, rutschte Gesamtweltcupsiegerin Mikaela Shiffrin von zwei auf fünf zurück. Nach starkem Training zeigte sie sich grantig über die Leistung. "Ich war ein bisserl steif in den Beinen, die Schläge im zweiten haben mich abgeworfen."

Die 23-jährige Brunner setzte im Finale auf volle Attacke, verbesserte sich von Halbzeitrang neun auf vier. "Im ersten war mehr die Handbremse drinnen. Ich habe mir dann gesagt, ich will mehr Gas geben und zeigen, dass ich schneller Skifahren kann."

ÖSV-Damen drehen im 2. Durchgang auf

Auch Schild drehte nach Rang 26. zur Halbzeit im Finale mit Laufbestzeit so richtig auf und legte ihr "Sölden-Trauma" ab. Erst das dritte Mal in ihrer Karriere punktete sie in dieser Disziplin. "Im ersten Lauf hat man gesehen, ich habe keine Ahnung, was ich tue, mein Herz war irgendwo ganz unten. Der zweite war richtig cool, sehr ähnlich wie im Training", sagte die 27-Jährige.

Haaser versuchte "Gas zu geben", das gelang ihr. Mehr Freude hatte sie auch mit dem zweiten Kurs, im ersten ging es ihr zu wenig zum Ziehen. Kappaurer steht nach ihrer Verletzungspause erst seit zwei Wochen wieder auf Ski, weshalb sie sich mit dem Resultat sehr zufrieden zeigte. Sehr zur Freude von ÖSV-Präsident Peter Schröcksnadel führen Österreichs Damen die Nationenwertung an. In der Vorsaison hatte man diese abgeben müssen, die Wertung zurückzuholen hat im Skiverband hohe Priorität.

Glücklose Comebacks von Gut und Vonn

Gut gab 260 Tage nach dem während der WM in St. Moritz erlittenen Kreuzbandriss ihr Comeback, sie hatte bei der zweiten Zwischenzeit 1,24 Sekunden Rückstand und schied wenig später aus. "Ich war da zu gerade", sagte die Schweizerin, die sich erst am Freitag zu einem Antreten auf dem Rettenbachferner entschlossen hatte und zugab, noch ein paar Kilometer zu brauchen.

Kurz entschlossen war auch Vonn, die sich insgeheim einen Top-Ten-Platz ausgerechnet hatte und sich mit der Startnummer verbessern wollte. Es war ihr erster Start in Sölden seit 2012 und in einem Riesentorlauf seit fast zwei Jahren. "Ich bin zu vorsichtig gefahren, ich habe nicht genug riskiert", sagte die 33-Jährige, die den nächsten Riesentorlauf in Killington nicht bestreiten, sondern sich voll auf die Rennen in Lake Louise vorbereiten will.

Ebenfalls nicht in die Wertung kamen die mitfavorisierten Italienerinnen Marta Bassino und Sofia Goggia.

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