Schmidhofer: "...die ist nicht mehr ganz sauber"

Von SPOX Österreich
Nicole Schmidhofer enthüllt ihr Erfolgsgeheimnis
© getty

Die Ski-WM in St. Moritz begann mit einer aus österreichischen Sicht wunderbaren Sensation. Die 27-jährige Nicole Schmidhofer krallte sich mit 33 Hundertstel-Sekunden Vorsprung vor Tina Weirather die Goldmedaille und sicherte sich somit ihren Eintrag in die Annalen der Ski-Geschichte. Im Interview mit dem ORF erklärte sie ihre Sensationsfahrt und enthüllte, warum Alexandra Meissnitzer einen großen Anteil am Erfolg hat.

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Flashback ins Jahr 2007: Junioren-Weltmeisterschaften in Altenmarkt-Zauchensee, die damals 17-jährige Steirerin Nicole Schmidhofer holt sich im Super G vor Lara Gut und Tina Weirather die Goldmedaille, krönt sich zur Juniorenweltmeisterin. In den Folgejahren, während Gut und Weirather auch im Weltcup Fuß fassen und dem Ski-Zirkus eine neue Wendung geben, bleibt die 157 Zentimeter kleine Schmidhofer auf der Strecke, bricht sich 2011 das Sprungbein, zieht sich einen Innenbandeinriss zu und reißt sich 2016 schlussendlich zu allem Unmut auch noch das Kreuzband.

Dank Meissnitzer im Konzert der ganz Großen

Doch die gebürtige Kärntnerin steckt nicht auf, kämpft sich zurück und wird im Jänner 2017 in Garmisch Vierte, klopft ständig ans Podest. In St. Moritz geht ihr Stern endgültig auf und Schmidhofer steigt aus dem Schatten ihrer Alterskolleginnen empor: die Goldmedaille bei der Ski-WM ist gleichzeitig ihr erster Sieg, die Freude immens.

Im Interview mit dem ORF erklärt Schmidhofer ihr Geheimnis: "Ich habe mit mir selber gesprochen, eine Minute lang, vor dem Start. Alle müssen sich gedacht haben, 'die ist nicht mehr ganz sauber', weil ich am Start mit mir selber geredet habe." Sie habe ihre eigenwillige Art, sich selbst auf das Rennen vorzubereiten: "Ich habe gesagt, vorfahren, drauffahren und einen Buckel machen."

Diesen Tipp verdankte sie übrigens niemand Geringere als der 14-fachen Weltcup-Siegerin Alexandra Meissnitzer: "Die Meißi hat mir das schon vor einem Jahr gesagt. Wenn ich einen Buckel mache, dann bin ich schnell." Mit dem Buckel machen war's dann im Ziel allerdings vorbei, auch Schmidhofers Mundwerk verstummte angesichts der langen Warterei, bis alle Läuferinnen das Rennen absolvierten: "Ich bin eigentlich nicht auf die Papp'n gefallen, habe immer einen Spruch. Bei mir läuft der Schmäh, aber heute ist es schwer." Zur Siegerehrung gab's dann wiederum keine Schmähs, sondern Freudentränen und die endgültige Gewissheit, im Konzert der ganz Großen mitspielen zu dürfen.

Das Ergebnis des Super-G

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