Der steinige Weg des Roland Leitinger

Von APA
Roland Leitinger hatte in seiner Karriere schon zu kämpfen
© GEPA

Dass man für alles beinhart arbeiten muss, hat Roland Leitinger früh mitbekommen. "Mein Weg war steinig, ich bin einmal aus dem Landeskader gefallen, habe mir zwei schwere Verletzungen zugezogen. Ich habe gearbeitet ohne Ende und auch ohne Ertrag. Es ist natürlich viel schöner, wenn man einmal ernten kann", sagte der 25-Jährige nach dem Gewinn der Silbermedaille im Riesentorlauf von St. Moritz.

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Auch für ihn sei die Medaille und der Vizemeistertitel hinter Marcel Hirscher "eine Sensation", sagte der Salzburger, der bisher im Weltcup noch nicht auf das Podest gekommen war. "Natürlich weiß ich, was ich geschafft habe, aber realisieren werde ich erst in den nächsten Tagen, was da alles dran hängt, was das wert ist." Vom fünftplatzierten Kollegen Philipp Schörghofer bekam Leitinger beim Abendessen eine Sektdusche verabreicht, weitere "Geschenke" werden sich sicher einstellen.

Den kurzen Ski und dem Firngleiten (Figl) galt lange die Leidenschaft von Leitinger. Auf den langen Latten verpasste er im Jänner 2011 bei der Junioren-WM in Garmisch-Partenkirchen eine Medaille knapp. Er war im Riesentorlauf Vierter hinter Alexis Pinturault, Vincent Kriechmayr und Mathieu Faivre. Die beiden hoch gehandelten Franzosen landeten am Freitag hinter ihm. Als Lohn für seine Leistung durfte Leitinger vor sechs Jahren in den Weltcup hineinschnuppern.

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"Das war beinhart"

"Aber dann kamen die beiden Verletzungen und ich bin zwei Saisonen gestanden, das war beinhart", erinnerte Leitinger. Jeweils im Dezember brach er sich das rechte Sprungbein im Gelenk (2011) und zog sich einen Kreuzbandriss im linken Knie zu (2012). "Das war eine zähe Zeit, aber man lernt viel daraus. Ich habe gelernt, dass ich im Training immer overpaced habe. Vielleicht ist es dadurch zu den Verletzungen gekommen, weil der Körper gesagt hat, so nicht." Als er dann zurückgekommen sei, habe er sich brutal schwergetan und sich gefragt, wie das weitergehen soll.

Im Frühjahr 2015 fuhr sich Leitinger im Europacup einen Weltcup-Fixplatz im Riesentorlauf heraus und bestätigte diesen zum Auftakt der Saison 15/16 mit einem sechsten Platz in Sölden und einem zehnten in Beaver Creek. Es sind seine nach wie vor besten Ergebnisse im Weltcup. "In diesem Winter bin ich aber immer wieder im zweiten Durchgang unter dem Wert geschlagen worden. Nach meiner Verletzung in Garmisch war das Ziel, nach St Moritz zu kommen. Und dann ich habe ich mir gesagt: Stell dich rauf an den Start, gib Gas, zeigt was du kannst. Genau das ist mir heute aufgegangen."

Die in Garmisch erlittene Schuhrandprellung am rechten Bein und Kapselzerrung im rechten Knie wurden erfolgreich therapiert. Der passionierte Dartspieler hofft, kommenden Sommer auch die immer wiederkehrenden Probleme mit dem Rücken in den Griff zu bekommen.

"Es zipft mich an, wenn ich in der Früh aufstehe und Schmerzen im Rücken habe und mich ewig lange aufwärmen muss. Jetzt stört es mich beim Skifahren nicht, aber das Gesamtpaket ist nicht hundertprozentig. Wenn ich das auch noch hinbekomme, dann kann es noch viel besser gehen", ist Leitinger zuversichtlich.

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