Matthias Walkner vor Rallye Dakar: Schmerz? "Hatte Tränen in den Augen"

Von APA
Matthias Walkner im Ziel der Dakar.
© getty

Die Spuren der Dakar 2019 sind bei Matthias Walkner auch kurz vor dem Start der 41. Austragung der Extrem-Rallye am Sonntag in Jeddah offensichtlich. "Aber ich merke es überall mehr als auf dem Motorrad", erklärte der Salzburger zu dem im Jänner erlittenen Bruch des Sprunggelenks und dem Knorpelschaden als Folge der Weiterfahrt auf den zweiten Platz. "Ich würde es wieder so machen."

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Nach dem folgenschweren Sturz hatte sich Walkner über sechs weitere Etappen gequält. Der spätere Sieger Toby Price, ebenfalls ein KTM-Werksfahrer, erreichte das Ziel mit einem Kahnbeinbruch. "Je näher man an die hundert Prozent geht, desto eher vergisst man die Schmerzen und lässt keinen anderen Gedanken zu", erklärte der 33-jährige Walkner das Durchhalten auf den bis zu 800 km langen Abschnitten.

"Erst auf den letzten 800 Metern zum Podium habe ich realisiert, wie beschissen es dem Fuß geht und hatte Tränen in den Augen", schilderte Walkner diesen letzten Fußweg in Peru im Rückblick. Dort ließ er sich dann in einem Rollstuhl führen. Den körperlichen Rückstand hat er aufgeholt ("Ich bin auf einem ziemlich hohen Level"), die rund sechsmonatige Motorrad-Abstinenz hat er zuletzt durch möglichst viele Fahrstunden bestmöglich ausgeglichen.

Rallye Dakar: Sicherheit wird erhöht

Von den Veranstaltern wird viel getan, um die Sicherheit der Teilnehmer zu erhöhen. So wird heuer auf den Motorrädern ein Teil montiert, das sofort signalisiert, wenn ein Bike auf der Seite liegt und sich nicht bewegt. Gewöhnlich dauert es nicht lang, bis ein Helikopter der Veranstalter bei einem Verletzten eintrifft. Die Rettungskette funktionierte freilich zuletzt nicht immer, Walkner hat ein Negativbeispiel am eigenen Körper erfahren müssen.

"Von außen schaut es super sicher aus. Aber als ich mir 2016 den Oberschenkel gebrochen und das Knie zertrümmert habe, hat es zwölf Stunden gedauert, bis ich in La Paz im Spital war", sagte der Kuchler Mitte Dezember bei seinem Dakar-Ausblick in Wien. Dabei sei der Rettungshubschrauber schon nach 20 Minuten bei ihm gewesen.

Matthias Walkner bei der Rallye Dakar.
© getty
Matthias Walkner bei der Rallye Dakar.

Matthias Walkner bei der Dakar ohne Airbag

Stürze im unwegsamen Gelände waren bei Walkners ersten fünf Teilnahmen in Südamerika an der Tagesordnung, auch in Saudi-Arabien wird es nicht anders sein. Bis zu fünf Mal pro Tag werde man abgeworfen, schilderte der Ex-Rallye-Weltmeister. Dennoch verlässt er sich auf klassische Protektoren wie einen starken Brustpanzer.

Auf einen Airbag verzichtet der Sieger von 2018 und zweifache Zweite hingegen so wie die meisten Werksfahrer. "Am Anfang haben es alle probiert, aber wir sind wieder davon weggekommen, weil die Performance leidet", betonte Walkner. Ein Airbag sei sicher, aber extrem heiß und schwer und würde zudem nur für zwei Stürze reichen.

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