Ein Profi klärt auf: Wie wird man Triathlet?

Von SPOX Österreich
Andreas Dreitz gehört zu den besten Triathleten Deutschlands
© Jesper Gronnemark

Für die meisten Radsportler ist das Bike schon Dauerbeschäftigung genug. Da noch Laufen und Schwimmen draufpacken? Das schreckt ab. Einer, der diese Disziplinen-Triole richtiggehend genießt, ist Triathlet Andreas Dreitz. Der Lichtenfelser, der für das Team Erdinger Alkoholfrei antritt, gehört zur Weltelite des Triathlons und kann auf beeindruckende Erfolge zurückblicken.

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Doch was bei ihm immer wieder durchscheint: Die Liebe zum Rennrad. Das und die bevorstehende ETU-EM in Kaiserwinkl sind Grund genug, sich den Ausnahme-Athleten genauer zu betrachten.

1) Der Radspezialist

Wie jemand zu seinem Lieblingssport kam, ist wohl bei jedem unterschiedlich. Doch bei Andreas Dreitz lässt sich geradezu von einem mustergültigen Sport-Lebenslauf sprechen, denn er begann - wie so oft - noch zu seiner Schulzeit.

1.1 Andreas Dreitz - Ein Lebenslauf

1.1.1 Ein Schullauf in Bamberg

Im Sommer 2005 war Andreas Dreitz 16 Jahre jung. Sportlich aber bislang vornehmlich dem Radsport zugewandt. Das änderte sich, als seine Schule am Bamberger Kulturerbelauf teilnahm. Was eigentlich wegen seines respekteinflößenden Streckenprofils als einer der schwierigsten Halbmarathons in Deutschlands gilt, wurde in just diesem Jahr auch um Schülerläufe erweitert. Hier ging Dreitz an den Start - und wurde respektabel Siebter. Dennoch blieb er zunächst dem Rad treu: 2006, 2007 und 2008 wurde er Oberfränkischer Meister im Bergzeitfahren.

Doch der Kulturerbelauf ließ ihn nicht los. Was auch daran lag, dass zwei seiner besten Freunde damals bereits Triathlon betrieben und ihn ebenfalls dafür "anfixten". Der Grundstein für eine beeindruckende Karriere war gelegt.

1.1.2 Erste Erfolge

Im Jahr 2008 begann Dreitz, immer noch Schüler, mit dem Training - allerdings noch vornehmlich auf der Olympischen Distanz. Der erste Erfolg stellte sich schnell ein: Die im niedersächsischen Bückeburg beheimatete Heeresfliegerwaffenschule der Bundeswehr veranstaltet auf ihrem Gelände alljährlich die sogenannte Helix-Challenge, ein Kurzdistanz-Triathlon. Dreitz trat 2008 an - und kletterte sofort auf den ersten Platz des Siegerpodests.

Im gleichen Jahr entschied er sich auch, seinen Kurzdistanz-Fokus hintenan zu stellen und entschied sich für die Triathlon-Mitteldistanz. Gute Entscheidung: 2009 folgten ein weiterer erster Platz beim Karlsfeld Triathlon sowie zweite Plätze beim Baur-Triathlon und dem Gealan-Triathlon 2010 startete er erneut beim Baur-Triathlon und räumte ab: Streckenrekord lautete das Ergebnis, als er nach einer Gesamtzeit von 1:55:41 ins Ziel einlief. Es folgte ein vierter Platz beim Stadt-Triathlon in Erding. Danach ging es weiter steil: Dreitz nahm am Rothenseetriathlon, dem 2010er Gealan-Triathlon und bei der bayrischen Meisterschaft in Erlangen teil - und sorgte bei allen drei Wettbewerben ebenfalls für Streckenrekorde.

1.1.3 Der Ironman

Auch 2011 und 2012 trat Dreitz bei diversen Veranstaltungen an und räumte ab, wurde sogar von der Jugendabteilung des Erdinger-Teams als Nachwuchsprofi rekrutiert. Aber den Erfolgshunger stillte das nicht. Da passte es, dass 2012 der Ironman-70.3-Zirkus im österreichischen Zell am See gastierte. Ironman - das klingt schon respekteinflößender. Genau das Richtige für Dreitz. Und getreu seiner bisherigen Karriere konnte er auch inmitten der Mitteldistanz-Weltelite sein Können zeigen: Ein vierter Platz nur sechs Minuten hinter dem Erstplatzieren war der Lohn.

Ein Jahr später kam er beim Ironman 70.3 Germany als Siebter ins Ziel und konnte sich nur wenig später bei seinem ersten Triathlon auf einem anderen Kontinent, beim Ironman 70.3 im amerikanischen Timberman, auf den dritten Platz kämpfen.

1.2 Auf ins Profigeschäft

1.2.1 Challenge Fuerteventura

2014 war das Jahr des Andreas Dreitz: Er wechselte bei Erdinger endgültig ins Profilager und zog voll durch: Los ging es am 26. April, als er bei der Challenge Fuerteventura vor dem Briten Will Clarke ins Ziel kam.

1.2.2 Weltspitze beim Ironman auf Mallorca

Jeder andere hätte nach diesem kräftezehrenden Ereignis etwas entspannt. Nicht so Dreitz: Schon zwei Wochen später zog er sich wieder den Schwimmanzug an, diesmal um sich ins Mittelmeer zu stürzen: Am 10. Mai 2014 trat er beim Ironman 70.3 auf Mallorca an und sicherte sich erstmalig einen Platz ganz oben. Damit war Dreitz endgültig an der Weltspitze angekommen, wo er sich auch heute noch hält.

1.3 Der Sportler

1.3.1 Warum gerade das Bike?

Schon zu Jugendzeiten war Dreitz ein ausgesprochener Radsportler. Bloß: Was anderen für eine lebenslange Karriere ausreicht, erfüllte ihn noch nicht ganz, weshalb Laufen und Schwimmen hinzukamen. Jedoch gibt er selbst zu: "Eine richtig schwache Teildisziplin habe ich aktuell eigentlich nicht [...] Aber Radfahren ist schon meine Lieblingsdisziplin". Und mit dem schnellsten jemals gefahrenen Halbdistanz-Bike-Split bei der 2014er Bahrain Challenge mit sagenhaften 1:57:21 unterstreicht er eindrucksvoll den Wahrheitsgehalt dieser Aussage.

1.3.2 Philosophie: Gewinnen

Dabei ist Andreas Dreitz kein Mensch, der sich gerne im Scheinwerferlicht sonnt. Er ist Sportler um des Sports willen und ein bescheidener, fröhlicher Charakter noch dazu. Das zeigt sich schon dadurch, dass er sich mit der Mitteldistanz die am wenigsten prestigeträchtigste Triathlons-Disziplin auserkoren hat: In die Abendnachrichten schaffen es meist nur Gewinner des Langstrecken-Ironman. Und olympische Medaillen gibt es nur auf der Kurzstrecke. Dennoch: "Ich liebe es, die Grenzen meiner körperlichen Leistungsfähigkeit zu verschieben". Und wer sieht, in welch kurzem Zeitraum es der Bayer vom Underdog an die Weltspitze schaffte, kann sich vorstellen: Da geht noch einiges.

1.3.3 Trainingsgeheimnisse

Laut eigenem Bekunden ist Dreitz umso motivierter, je stärker die Konkurrenz ist. Und aus diesem "Will to win" zieht er auch einen Großteil des mentalen Parts beim Triathlon. Für ihn gilt: Immer die Disziplin am härtesten trainieren, in der man am schlechtesten ist: "Schwimmen ist deine Schwäche? Dann setz hier den Fokus". Ein- und Umsteigern in den Triathlon rät er, vor allem Wechsel zu trainieren. Zum einen, damit keine Fehler passieren. Aber auch, um den Körper an die Belastungswechsel zu gewöhnen.

2) Die ETU EM in Kaiserwinkl

Am 4. September diesen Jahres gastiert die European Championship Half-Distance im österreichischen Walchsee-Kaiserwinkl und ist wäre ein weiterer Wettbewerb der Challenge-Reihe gleich vor der Haustür von Andreas Dreitz, der nach wie vor in seinem Heimatort Michelau lebt. Klar ist allerdings schon jetzt: Er ist nicht dabei, weil er am gleichen Tag bei der WM in Mooloolaba (Australien) startet, wie sein Team verriet. Doch was macht den Mitteldistanz-Triathlon eigentlich so besonders?

2.1 Besonderheiten der Mitteldistanz

2.1.1 Schwimmen

Das nasse Element ist der erste Punkt jedes Triathlons. Beim Langstrecken-Ironman beträgt die Distanz 3,86 Kilometer (was sich aus der Umrechnung von 2,4 Meilen ergibt), beim olympischen Triathlon liegt sie hingegen bei genau 1,5 Kilometern. Die Halbdistanz steht mit 1,9 Kilometern Schwimmen genau dazwischen.

2.1.2 Radfahren

Ähnlich sieht es beim Radfahren aus: Langstrecken-Ironmänner sitzen für 180,2km (112 Meilen) im Sattel, Olympioniken müssen nur 40 Kilometer weit in die Pedale treten. Beim 70.3 rangieren die Einzelzeitfahrten mit Werten von 90 Kilometern oder 56 Meilen.

2.1.3 Laufen

Auch beim Laufen liegt die Halbdistanz ziemlich genau in der Mitte: Zum vollen Ironman gehört auch ein vollwertiger Marathon mit 42,195 Kilometern Distanz. Bei den olympischen Spielen müssen "nur" zehn Kilometer bewältigt werden und bei der Mitteldistanz liegen immerhin noch 21,1km oder 13,1 Meilen an.

2.2 Halbe Distanz - halbe Anstrengung?

Nun könnten Außenstehende glauben, dass der Ironman 70.3 aufgrund der Halb-Distanzen kein "richtiger" Ironman sei - ein absoluter Irrglaube, den jeder Radsportler nachvollziehen kann: Was an Ausdauer bei diesen Turnieren eingespart werden kann, muss nur an anderer Stelle reingesteckt werden.

2.2.1 Das Windschattenverbot

Besonders schwer trägt das bei der Rad-Disziplin des 70.3. Im Gegensatz zu jedem anderen Triathlon herrscht hier nämlich strenges Drafting-Verbot. Das Ausnutzen des Windschattens (sowie sämtlicher anderer Hilfen durch Teilnehmer oder Dritte) ist untersagt, die Strafen sind drakonisch.

2.2.2 Sprint-Tempi

Weiter geht es bei den Geschwindigkeiten: Aktuelle Weltbestzeit beim Voll-Ironman ist 7:41:33, gehalten vom deutschen Andreas Raelert. Interessanterweise wird dadurch die 70.3-Zeit nicht halbiert: Die Durchschnittszeit liegt bei rund sechs Stunden. Allerdings muss hier viel mehr in jeder Disziplin geleistet werden. Allein schon deshalb, weil es weniger Zeit (und Strecke) für Durchhängephasen gibt.

2.2.3 Wissenwertes

  • Das "70.3" ist Anspielung auf die Gesamtdistanz in Meilen (113km) des Halbdistanz-Ironmans
  • Die Erstaustragung fand 2001 in Wales statt
  • Damals wurde die Veranstaltung noch Half-Ironman UK genannt. Da "Half" aber abwertend klang, wechselte man zu 70.3
  • Seit 2006 wird die Ironman 70.3 World Championship abgehalten. Um teilzunehmen, müssen sich Sportler durch Antreten bei den anderen 70.3-Events qualifizieren.

2.3 Kaiserwinkl - die Eckdaten

Auch bei der ETU-EM bleiben die Distanzen ähnlich: 1,9km Schwimmen, 90km Radfahren, 21km Laufen. Freitag 2. September werden die Startnummern vergeben. Einen Tag später findet die Junior Challenge sowie die Rennbesprechung für das Hauptevent statt. Am Sonntagmorgen punkt neun Uhr beginnt dann die EM, der Zieleinlauf der vordersten Plätze wird für 13 Uhr erwartet.

2.3.1 Dreitz: Favorit?

Klar ist, Andreas Dreitz würde in Kaiserwinkl durchaus als Favorit starten - wenn er denn nicht für Australien verplant wäre. Immerhin kann er in diesem Jahr schon auf satte Erfolge zurückblicken. Allerdings: Aufs Treppchen schaffte er es in Österreich bislang noch nicht: Bei seinem ersten Ironman landete er auf dem vierten Platz, beim letztjährigen Ironman gereichte es gar nur zu einem neunten Rang. Bis er auch in Österreich abräumen kann, wird es also noch etwas dauern.

3) Triathlet werden

Wer jetzt sah, wie ein Radsportler zum Weltklasse-Triathleten werden konnte, ohne dass der Fokus des Bikens verloren ging, hat vielleicht auch selbst Interesse daran bekommen, zumindest mal in diese hineinzuschnuppern.

3.1 Sportlicher Überblick

3.1.1 Kurze Triathlon-Geschichte

Im Gegensatz zu vielen anderen olympischen Sportarten ist Triathlon vergleichsweise jung: Zwar gab es schon im Frankreich der 1920er Mehrkämpfe mit Schwimmen, Radfahren und Laufen. Aber danach wurde es sehr ruhig. Das änderte sich erst mit der Fitnesswelle der 1970er. Damals fanden in Kalifornien Wettkämpfe mit Lauf- und Schwimmanteil statt.

1974 organisierte Jack Johnstone in San Diego ein Rennen: Sechs Meilen Laufen, fünf Meilen Radfahren und 500 Yards Schwimmen. Obwohl von der Reihenfolge noch unterschiedlich, war das der erste moderne Triathlon - auch des Namens "Mission Bay Triathlon" wegen. 1978 kam denn der Durchbruch der jungen Sportart: Der US-Navy-Offizier John Collins hatte in seiner Freizeit einen Wettbewerb für die härtesten der Harten ersonnen.

Den Namen wählte er zu Ehren eines Läufers aus der US-Marinewerft Pearl Harbor: Iron Man. Auch die Wettkampfbeschreibung war äußerst einfach: "Schwimm 2,4 Meilen, radle 122 und lauf 26,2 Meilen und prahle damit für den Rest deines Lebens". Die damalige Siegzeit lag bei 11:46:40 und damit weit über der heutiger Ironman-Volldistanzen. Bis Triathlon - mit den erwähnten deutlich verkürzten Distanzen - olympisch wurde, dauerte es aber noch 22 Jahre: Erst bei den Olympischen Spielen 2000 in Sydney wurde Triathlon erstmalig absolviert.

3.2 Das Wasserproblem

3.2.1 Schwimmen können allein reicht nicht

Das für Umsteiger meist kritischste Problem liegt im Wasser. Viele Radfahrer joggen nebenher, zumindest aber wissen sie, wie man halbwegs richtig läuft. Doch auch, wenn die überwiegende Zahl der Radsportler auch schwimmen kann, können sie meist nicht "richtig" schwimmen: Ein paar Bahnen im Pool sind, so schnell sie auch absolviert werden, kein Vergleich mit echtem Wettkampf-Schwimmen im Meer oder einem See.

3.2.2 Das richtige Training

Aus diesem Grund müssen auch Radsportler, die sich selbst für gute Schwimmer halten, praktisch von vorne beginnen. Der Kraulstil ist der mit Abstand schnellste Schwimmstil und wird daher auch beim Triathlon von praktisch allen Teilnehmern praktiziert. Bloß: Seine richtige Durchführung ist auch nicht leicht zu erlernen. Eine gute Option für Anfänger ist demnach diese:

  • Mit ruhigem Brustschwimmen beginnen und dabei das Tempo über fünf Minuten hinweg langsam steigern.
  • Anschließend für vier Minuten in einen langsamen Kraulstil wechseln und das Tempo halten.
  • Danach zwei Minuten lang etwas schneller, aber nicht "Vollgas" kraulen.
  • Zuletzt für weitere vier Minuten wieder langsam kraulen.

Für trainierte Radsportler klingt das zunächst nach keiner sonderlich großen Herausforderung. Das Ziel ist jedoch auch ein anderes: Dabei sollen nicht nur die Bewegungsabläufe in Fleisch und Blut übergehen, sondern vor allem die Atemtechnik: Beim profimäßigen Kraulen wird wechselseitig geatmet und das zu erlernen wird in vielen Schlucken Chlorwasser enden, bevor es richtig sitzt.

3.2.3 Neu anfangen

Einer der vielleicht wichtigsten Tipps für alle, die vom reinen Radsport auf den Triathlon umsteigen ist dieser: Egal wie gut man in seiner Radsport-Klasse auch ist, im Triathlon ist man erst einmal ein totaler Anfänger - auch wenn man ein Drittel dieses Sports beherrscht. Das bedeutet vor allem mentale Umstellung und auch ein Stückchen Demut.

3.3 Geheimtipp Wechseltraining

Schon Andreas Dreitz erklärte, dass das Wichtigste beim Triathlon-Training die Wechsel seien. Und nicht nur deshalb sollten Einsteiger hier immer feilen, bis jeder Umstieg im Schlaf sitzt.

Zum Vergleich: auf rein energetischer und biomechanischer Ebene wird der Körper im sogenannten Koppeltraining auf die unterschiedlichen Anforderungen der Disziplinen vorbereitet. Allerdings ist damit noch kein Schritt dafür getan, die Umstiege an sich so fließend wie nur möglich zu meistern. Hier greift das dedizierte Wechseltraining ein und schult Koordination unter Zeitdruck.

3.3.1 Umstieg Wasser/Rad

Der erste Wechsel ist auch für Profis immer noch der mit Abstand schwierigste: Die Teilnehmer kommen klatschnass aus dem Wasser. Zuerst muss die Brille hinunter, damit freie Sicht herrscht. Und dann verhindert das Reglement, dass der Neopren-Anzug sofort ausgezogen werden darf: Höchstens bis zur Hälfte dürfen Triathleten sich aus dem nassen Stück Gewebe auf dem Weg zur Wechselzone befreien. Dort angekommen heißt es aber dann Hektik: Die Badekappe muss runter und dann der Anzug. Wer jemals schon versuchte, einen nassen Schwimmanzug auszuziehen, versteht auch, warum das mitunter zu Verrenkungen führt.

Und auch dann kommt wieder das Reglement ins Spiel: Bevor das Fahrrad bewegt werden darf, müssen Helm, Brille und Startnummer am Sportler befestigt sein. Ein Vorteil: Immerhin dürfen die Radschuhe schon an den Pedalen angeklickt sein. Profis schwingen sich dann meist aufs Bike, beschleunigen barfuß und steigen erst dann in die Schuhe und fixieren sie.

3.3.2 Trainingstipps

  • Vor Wettkampfbeginn die Lage des eigenen Bikes in der Wechselzone genauestens einprägen
  • Brille und Startnummer in den Helm legen, damit alles leicht zu finden ist.
  • Die Radschuhe mit Gummis an den Pedalen zusätzlich fixieren, damit sie unter keinen Umständen versehentlich abgestreift werden können.
  • Vor dem Schwimmen nicht nur die dabei belasteten Körperstellen einschmieren, sondern auch die, die beim Biken gefordert werden.

3.3.3 Umstieg Rad/Laufen
Sehr viel weniger aufwendig aber nicht weniger kompliziert ist der zweite Wechsel. Hier kommt die Komplexität vor allem mit der Gesamtdistanz: Auf Kurzstrecken trägt kaum ein Läufer Socken. Man muss also nur während der Fahr vom Fahrrad steigen und es auf den Wechselplatz schieben, dort aus dem Helm schlüpfen und die Laufschuhe anziehen.
Schwieriger wird es jedoch auf Mittel- und Langdistanz, wenn Kompressionsstrümpfe unerlässlich sind. Sind keine Sitzgelegenheiten in der Zone vorhanden, muss das im Stehen geschehen.

3.3.4 Trainingstipps

  • Immer wieder das Ausziehen der Radschuhe während der Fahrt proben.
  • Wiederholt regelrecht aus der Fahrt abspringen und das Bike zu einem Punkt schieben.
  • Schuhe anziehen und binden - und zwar so schnell es geht.
  • Je nach Distanz versuchen, ebenso fix in Kompressionsstrümpfe zu gelangen.

3.4 Einstiegserfolge

3.4.1 Warum auch Radprofis langsam beginnen sollten

Aller Anfang ist schwer. Besonders dann, wenn man bereits vorher eine der beteiligten Sportarten sehr erfolgreich durchgeführt hat. Das ist vor allem ein körperliches Problem: Ein Radsportler hat vielleicht seit vielen Jahren nur die Muskelgruppen trainiert, die auf dem Bike wichtig sind - wer trainiert hier schon Schulter-, Brust- und Armmuskulatur? Wer also zu schnell zu viel will, sorgt unter Umständen dafür, dass der Körper so viele Ambition nur mit Schäden quittiert. Und Verletzungen sind, das wissen die meisten, pures Gift für die Motivation.

3.4.2 Mentale Vorbereitung

Daneben gehört auch die Vorbereitung im Kopf zu den Dauerzielen, die praktisch niemals wirklich abgeschlossen sind. Es fängt damit an, dass die Wechsel immer wieder in Gedanken durchgespielt werden müssen - und endet bei der notwendigen Motivation, um solche Gewaltdistanzen wie sie selbst beim olympischen Triathlon vorkommen, zu meistern.

Der Vorteil: Es sind keine zusätzlichen Trainingseinheiten notwendig. Das Mentaltraining kann während der Disziplinen erfolgen. Allerdings kann es gerade Laien zupass kommen, sich von Profis helfen zu lassen. Und hier bietet die Sportliteratur entsprechende Werke, die Tipps und Tricks erläutern.

3.4.3 Spaßgarant Volkstriathlon

Doch alles Training nützt nichts, wenn nicht irgendwann Erfolge als Motivator dazukommen. Und hier kann es durchaus extrem hilfreich sein, sich per Web einen Volkstriathlon in seiner Nähe zu suchen. Denn das hat gleich mehrere Vorteile:

  • Mit einem festen Termin und Distanzen kann gezielt trainiert werden.
  • Das Gegnerfeld ist überschaubar und besteht ebenfalls aus Amateuren.
  • Durch die eigenen überlegenen Fähigkeiten beim Radfahren können Schwachstellen in den beiden anderen Disziplinen kompensiert und die Siegeschancen gesteigert werden.

In der Summe bedeutet das: Ein Volkstriathlon ist zwar kein Ironman, aber er kann helfen, die wichtigen ersten Erfolgspunkte zu sammeln, die für das weitere Training notwendig werden.