Mit Modric verglichen und von Liverpool gejagt: Das ist Kroatien-Hoffnung Luka Sucic

Luka Sucic: Eine kroatische WM-Hoffnung
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Luka Sucic zählt zu den größten Talenten der österreichischen Bundesliga und ist mit Philipp Köhn, Noah Okafor und Strahinja Pavlovic (alle Red Bull Salzburg) nur einer von vier WM-Teilnehmern aus der heimischen Liga. Langfristig könnte er in die großen Fußstapfen von Kroatien-Galionsfigur Luka Modric treten.

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Die jährliche Wachablöse bei Red Bull Salzburg hat Luka Sucic im Sommer aus nächster Nähe mitbekommen. Wie es die Tradition will, verabschiedeten sich Top-Spieler wie Mohamed Camara, Karim Adeyemi oder Brenden Aaronson aus Salzburg, um den Platz für die nächste Generation hochtalentierter Spieler zu räumen.

Der 20-Jährige, der seit 2016 durch die Akademie der Salzburger marschierte und noch heute regelmäßig in Liefering live die Nachwuchstalente und Ex-Kollegen beobachtet, ist nun Dreh und Angelpunkt im Mittelfeldzentrum von Trainer Matthias Jaissle.

Meist irgendwo zwischen Acht und Zehn, manche Fußballmathematiker sagen 8,5, verteilt der gebürtige Linzer die Bälle mit so viel Präzision, dass es bereits für vier Einsätze in Kroatiens Edelmittelfeld neben Luka Modric, Mateo Kovacic, Marcelo Brozovic und Kompanie reichte.

Sucic, der auch schon in der Vorsaison mit 44 Spielen und elf Toren eine tragende Rolle im Salzburger Spiel inne hatte, gefällt sich in der neuen, noch exponierteren Rolle. "Natürlich haben im Sommer wieder ein paar Spieler den Klub verlassen. Aber das gehört zur Philosophie des Klubs und ist zudem auch verständlich, weil die Jungs einen weiteren Schritt in ihrer Karriere gemacht haben", reflektiert Sucic gegenüber SPOX.

Luka Sucic: Modric? "Wenn er etwas sagt, hören alle zu"

Sucic beschreibt sich selbst als ruhige Persönlichkeit. "Und das bleibt auch so", so der Kroate. Es ist eine weitere Parallele zu Kindheitsidol Luka Modric. Mit der Einberufung in den WM-Kader erfüllte sich Sucic den großen Traum, mit der Real-Madrid-Legende das Spielfeld auf der größten Bühne zu teilen.

"Er ist eine große Persönlichkeit, am Platz und Abseits davon. In der Kabine ist er zwar eher ruhig, aber wenn er etwas sagt, hören ihm alle zu, das hat dann schon Gewicht. Dass er in dem für einen Fußballer so hohen Alter auf diesem Niveau spielt, ist etwas ganz Besonderes", schwärmt Sucic.

Dass er die kommende Saison mit Red Bull Salzburg bestreitet, ist nicht selbstverständlich. Schon lange steht Sucic im Fokus von Top-Klubs. Laut übereinstimmenden Medienberichten ist er langfristig ein Thema für das Mittelfeldzentrum des FC Liverpool, Trainer Jürgen Klopp konnte sich Ende Juli von seinen Qualitäten bei der 0:1-Testspielniederlage in Salzburg (Benjamin Sesko erzielte das entscheidende Tor) aus nächster Nähe überzeugen. Erst in dieser Woche brachte Corriere dello Sport Sucic erneut mit den Reds in Verbindung, ein "Riesen-Angebot" soll im Raum stehen.

Dort muss sich der Deutsche früher oder später Gedanken über die Zukunft von Jordan Henderson (32), Thiago Alcantara (31), James Milner (36), Naby Keita (im letzten Vertragsjahr) und Alex Oxlade-Chamberlain (meistens verletzt) machen. Laut SPOX-Informationen erkundigten sich auch Mitarbeiter des FC Arsenal bei Insidern nach Einschätzungen zu Sucic. Was aktuell noch Industrie-Gossip ist, könnte spätestens im Sommer 2023 Realität werden.

Red Bull Salzburg "aktuell der beste Klub" für Luka Sucic

Im Hier und Jetzt sieht sich Sucic aber beim österreichischen Serienmeister, wie er Ende August auf SPOX-Nachfrage versichert: "Der FC Red Bull Salzburg ist aktuell der beste Klub für mich. Ich spiele ja schon so viele Jahre hier, bin über die Akademie und den FC Liefering den Weg gegangen und konnte dabei sehr viel lernen. Ich kann mich auf sehr hohem Niveau weiterentwickeln", weiß Sucic, der aber keine dauerhaften Versprechen abgeben will - dafür sah er schon zu viele talentierte Kollegen gehen: "Was die Zukunft bringt, werden wir dann sehen. Im Fußball geht alles so schnell, da ist es schwierig etwas zu planen. Die Gerüchte in den Medien nehme ich eigentlich nicht wirklich wahr."

Fix ist: Sein Vertrag in Salzburg läuft noch bis Sommer 2025. Einsätze bei der Weltmeisterschaft könnten Sucic' Standing bei Top-Scouts im Weltfußball weiter erhöhen. Beim WM-Vorbereitungsspiel gegen Saudi-Arabien Mitte November kam Sucic zumindest 45 Minuten zum Einsatz, ob es vor dem Auftaktspiel gegen Marokko (Mittwoch, 11:00 Uhr) für WM-Minuten reicht, ist aber nicht garantiert. Die Konkurrenz im kroatischen Mittelfeld ist traditionell groß.

"Wenn ich meine Chance bekomme, bin ich bereit", sagt Sucic bei einem Medientermin in Katar, ist sich der Qualitätsdichte aber bewusst: "Wir haben das stärkste Mittelfeld der Welt, das hat kein anderes Team. Ich bin schon froh, mit ihnen jeden Tag trainieren zu dürfen. Es ist eine tolle Gelegenheit, von diesem Trio (Modric, Kovacic, Brozovic, Anm.) zu lernen."

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