Die Ausgangslage vor dem Wiener Derby ist klar: Der SK Rapid hält nach 29 Spieltagen mit 24 Zählern den dritten Platz, nur zwei Punkte dahinter auf Rang vier lauern die Veilchen. Es muss also ein violetter Sieg her, um die Hütteldorfer zu verdrängen.
Doch das könnte schwer werden. Die letzten sechs Aufeinandertreffen (!) endeten Unentschieden. Im September 2019 konnte Rapid die Austria schlagen, davor siegten die Veilchen zweimal en Suite.
Insgesamt steht viel auf dem Spiel, im 336. Wiener Derby. Platz drei garantiert eine europäische Gruppenphase und damit mindestens drei Millionen Euro. Geld, das die finanziell angeschlagenen Veilchen und auch der nicht unbedingt schwerreiche SK Rapid dringend benötigen.
Zoran Barisic: „Gruppenphase eröffnet Möglichkeiten“
„Wir hätten wieder die Möglichkeit, uns international zu matchen, weiter zu wachsen, besser zu werden und uns auf das nächste Niveau in unserer eigenen Entwicklung zu hieven. Unter anderem würde Platz drei viele Dinge erleichtern. Du brauchst ja kein Prophet zu sein, um zu wissen, dass dir eine fixe Gruppenphase im europäischen Bewerb viele Möglichkeiten eröffnet“, erklärt Rapid-Geschäftsführer Zoran Barisic die Wichtigkeit des dritten Platz.
Klar ist: Es steht ein gewaltiger Kaderumbruch bevor. Bleibt Ferdy Druijf? Gehen Christopher Dibon und Philipp Schobesberger fix? Was passiert mit begehrten Spielern wie Yusuf Demir, Marco Grüll, Emanuel Aiwu oder Robert Ljubicic? Eine Gruppenphase könnte finanziell und sportlich als wichtiges Argument dienen, auch bei Neuzugängen.
"Es wird viel passieren im Sommer - sehr viel! Wir hatten sowohl im letzten Sommer als auch im Winter einen kleinen Umbruch und jetzt wird noch ein größerer Umbruch stattfinden“, weiß Barisic schon jetzt.
Zuletzt wurde Demir mit Trabzonspor in Verbindung gebracht und feierte sogar den Meistertitel des Klubs vor Ort. "Ehrlich gesagt habe ich keine E-Mail vom Klub oder eine Anfrage von einem Manager diesbezüglich. Bis jetzt ist noch nichts in meinem Email-Account, was eine Anfrage oder ein Angebot betrifft“, erklärt Barisic. „Vielleicht hat er mit Trabzonspor den türkischen Meistertitel gefeiert. Die Familienmitglieder sind richtige Trabzon-Fans und kommen auch von dort.“
Manfred Schmid: „Derby nicht vorentscheidend“
Was für den SK Rapid gilt, gilt freilich auch für den Rivalen aus Favoriten, der mit der europäischen Gruppenphase eine enorme finanzielle Entlastung erwirken könnte. "Wir haben eine super Ausgangslage. Es hängt von uns ab, was wir daraus machen. Die Chance ist aber riesig, die wollen wir ergreifen", so Austria-Coach Manfred Schmid.
"Wir waren schon einmal in einer Endspiel-Situation, vier Runden vor dem Ende des Grunddurchgangs. Da haben nur wenige an uns geglaubt. Druck haben wir immer, aber auch wenn es nicht der dritte Platz werden sollte, wären zu Saisonbeginn alle damit glücklich gewesen", erinnert sich Schmid: "Natürlich sind das drei Endspiele. Aber ich glaube nicht, dass das Derby vorentscheidend ist."
Die letzten 10 Derby-Begegnungen
Datum | Heimmannschaft | Gastmannschaft | Ergebnis |
So. 20.03.2022 | Rapid Wien | Austria Wien | 1:1 |
So. 05.12.2021 | Rapid Wien | Austria Wien | 1:1 |
So. 29.08.2021 | Austria Wien | Rapid Wien | 1:1 |
So. 07.03.2021 | Austria Wien | Rapid Wien | 0:0 |
So. 29.11.2020 | Rapid Wien | Austria Wien | 1:1 |
So. 08.12.2019 | Rapid Wien | Austria Wien | 2:2 |
So. 01.09.2019 | Austria Wien | Rapid Wien | 1:3 |
So. 16.12.2018 | Austria Wien | Rapid Wien | 6:1 |
So. 16.09.2018 | Rapid Wien | Austria Wien | 0:1 |
So. 15.04.2018 | Austria Wien | Rapid Wien | 0:4 |