Christian Ebenbauer nach Lizenz-Urteil für Bundesliga: "Quantensprung der Austria"

Von SPOX Österreich
FK Austria Wien.
© getty

Die Entscheidungen der ersten Instanz sind gefallen: Austria Wien bekommt als einziger Bundesliga-Verein keine Lizenz für die kommende Saison, während diese in der Zweiten Liga auch den Klubs Wacker Innsbruck und SKN St. Pölten verwehrt wurde. Bundesliga-Vorstandvorsitzender Christian Ebenbauer ist dennoch zufrieden und spricht von einem "guten Ergebnis".

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All jene Vereine werden naturgemäß Protest einlegen und wollen die benötigten Dokumente nachreichen. "In erster Linie wünschen wir uns immer, dass alle die Zulassung erhalten. Wir haben aber drei Klubs, die nachsitzen. Angesichts der Pandemie und der Entwicklung der letzten Jahre ist es trotzdem ein gutes Ergebnis", zeigte sich Ebenbauer im Laola-Interview optimistisch.

Zusätzlich müssen auch die Young Violets, gebunden an Austria Wien, um ihre Zukunft in der Zweiten Liga bangen. Ebenbauer sieht im Rückblick auf die Vergangenheit aber eine deutliche Besserung der Situation beim Wiener Traditionsverein: "Wenn wir zurückdenken, in welcher Situation die Austria vor einem Jahr war, ist das schon ein Quantensprung, wie gut alles funktioniert. Wir sprechen davon, dass jetzt schon die Saison von Juli 2022 bis Juni 2023 geplant werden muss - es ist klar, dass das nicht von einem auf den anderen Tag geht. Nach meinem Wissensstand ist die Lage schon weitaus besser als vor einem Jahr."

Die "Veilchen" müssen neben einer Strafzahlung von 20.000€ auch mit einem Punkteabzug von vier Zählern in der kommenden Saison rechnen, sofern sie die Lizenz doch noch erhalten. "Das Sanktionsverfahren wegen der verspäteten Eingabe des Prüfberichts ist ein erstinstanzliches Urteil. Ich gehe davon aus, dass die Austria auch gegen dieses Urteil Protest einlegen wird", entgegnete Ebenbauer.

Ebenbauer: "Hoffen, dass Wacker die Saison ordnungsgemäß beendet"

Wesentlich schwieriger habe es Wacker Innsbruck: "Wir haben leider alle die letzten Wochen miterlebt. Leider ist bei Wacker Innsbruck das finanzielle Loch auf Basis der 2. Liga etwas größer. Aber auch hier besteht innerhalb der nächsten acht Tage noch die Chance, die Kriterien zu erfüllen."

Bei Wacker bestehe zudem die Gefahr, dass der Verein nicht einmal mehr die laufende Saison zu Ende spielen kann. "Das ist ein wesentlicher Punkt. Wir sind im täglichen Austausch mit Wacker Innsbruck. Wir haben heute die positive Nachricht erhalten, dass das nächste Heimspiel ordnungsgemäß stattfinden kann. Das Ziel der Lizenzierung ist ja, dass der Spielbetrieb für die ganze Saison gewährleistet ist. Wir trachten danach und hoffen, dass der Klub die Saison ordnungsgemäß beendet", sagte der Bundesliga-Vorstandsvorsitzende.

Überraschend war auch das negative Urteil im Fall St. Pölten. Ebenbauer habe bei den Niederösterreichern aber wenige Bedenken: "Ich bin positiv, dass der Klub noch die nötigen Nachweise erbringt, um die Lizenz zu erhalten. Dass es in erster Instanz noch nicht gereicht hat, liegt am Budget. Aber ich glaube, die Fleißaufgabe wird hoffentlich positiv erfüllt werden."

Wieder kein Absteiger in der Zweiten Liga?

Kompliziert könnte es auch bei der Teilnehmerzahl der Zweiten Liga werden. Vier Vereine (Stripfing, First Vienna, Hertha Wels und Sturm Amateure) haben die Lizenz erhalten und dürfen theoretisch aufsteigen. Damit könnte es in diesem Jahr jeweils zwei Aufsteiger aus der Regionalliga Ost und Mitte geben.

Währenddessen dürfen die aktuellen Zweitligaklubs, die sich im Abstiegskampf befinden, hoffen. Dadurch, dass es für die Zweite Liga im "Worst-Case-Szenario" an Teams fehlen würde, ist auch heuer ein Szenario ohne Absteiger denkbar.

"Wir wünschen uns immer, dass alles am Spielfeld entschieden wird. Wir kennen das Thema seit Jahren, es betrifft nicht nur die 2. Liga, sondern auch die Ligen darunter, vor allem die Regionalligen. Grundsätzlich wollen wir, dass der sportlich qualifizierte Meister auch aufsteigen will. Allerdings unter dem Aspekt, dass dem jeweiligen Klub auch klar ist, ob es für ihn möglich ist und es sich auszahlt. Ich nenne da gerne das Beispiel Lafnitz - der Klub hat letzte Saison als Tabellenführer sehr früh bekanntgegeben, dass er keinen Aufstieg anstrebt, weil das eine Nummer zu groß ist. Es liegt an uns, an den Landesverbänden, am ÖFB, eine Fußball-Pyramide zu bauen, wo der sportliche Aufsteiger auch in die nächsthohe Liga aufsteigen will", erklärte Christian Ebenbauer.