ÖFB angelt nach Ralf Rangnick - Teamchef-Job für Oliver Glasner "kein Thema“

Von SPOX Österreich
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Eintracht-Frankfurt-Coach Oliver Glasner nimmt sich vorzeitig aus dem Rennen für die Nachfolge von Ex-ÖFB-Teamchef Franco Foda. Der Posten sei für ihn "kein Thema". Mit Ralf Rangnick angelt der ÖFB dennoch nach einer "großen Lösung". Der Verband dementiert allerdings.

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Für viele Fans und Expert*innen wäre Oliver Glasner ein fantastischer Kandidat für den Teamchef-Job in Österreich. Der 47-Jährige performte stark beim LASK und zeigt seine Qualitäten seit 2019 in Deutschland, erst beim VfL Wolfsburg und nun bei Eintracht Frankfurt.

Dass Glasner aktuell nicht enorm scharf auf die Nachfolge von Franco Foda ist, verwundert wenig. "Es ist für mich kein Thema", sagt Glasner zu Sky. "Ich bin hier bei der Eintracht und wir haben so tolle Aufgaben vor uns. Ich fühle mich auch wohl im Klub, in der ganzen Stadt, deshalb ist es für mich kein Thema.“

Langfristig könne er sich aber schon vorstellen, Österreichs Teamchef zu werden. "Ich habe oft gesagt - und dazu stehe ich auch - dass Teamchef im eigenen Land das Größte ist, was du als Trainer erreichen kannst. Deshalb steht es vielleicht auf meiner 'bucket list’."

Aber: „Auf der anderen Seiten habe ich mir immer zum Ziel gesetzt, dass ich nicht bis 70 auf der Trainerbank sitze, auch nicht als Nationaltrainer, wo du zwar nicht täglich am Platz stehst, aber trotzdem permanent unterwegs bist. Deshalb weiß ich es nicht. Aber es ist aus meiner Sicht sicherlich einer der Topjobs, den du haben kannst.“

Verhandelt Schöttel in Manchester mit Rangnick?

Mit der Kritik an Franco Foda kann Glasner nicht viel Anfangen. Sie sei zu viel und "zu oberflächlich", man könne als Teamchef eine Mannschaft viel zu wenig auf Spiele vorbereiten. "Was willst du denn in drei Tagen trainieren? Das ist gar nicht möglich", so Glasner.

Dementsprechend stellt sich für Glasner auch nicht die Frage, ob der ÖFB künftig die Red-Bull-Philosophie übernehmen sollte: "Müssen wir jetzt Red Bull oder Real Madrid spielen - Ich glaube, diese Frage stellt sich nicht, weil du keine Trainingszeit hast. Wenn du etwas in eine Mannschaft reinbringen willst, brauchst du Trainingszeit und die hat man nicht als Teamchef. Deswegen finde ich, dass viel zu viel Kritik rausgeschossen wurde und nicht mal ganz genau hingesehen wurde, wie es eigentlich ist."

Peter Schöttel dürfte sich Glasners Rat aber nicht zu sehr zu Herzen nehmen. Wie der Kurier berichtet, flog Schöttel nach Manchester, um mit United-Interimstrainer Ralf Rangnick Gespräche zu führen. Und zwar nicht um sich Input zu holen, sondern für konkrete Verhandlungen. Und es sollen durchaus Chancen bestehen, Rangnick für den ÖFB-Job zu überzeugen.

"Geld steht nicht immer an erster Stelle", sagt ein Insider zum Kurier. Chancen auf den Manchester-United-Job hat Rangnick wohl kaum, dort stehen Erik ten Hag (Ajax Amsterdam) und Mauricio Pochettino (PSG) in der Pole-Position - nun sei der 63-Jährige bereit, seine Klubkarriere an den Nagel zu hängen. Schon für Freitag soll der ÖFB eine Präsidiumssitzung einberufen haben, dort könnte Schöttel bereits Rangnick als Kandidaten präsentieren.

Am Mittwochvormittag dementierte der ÖFB auf Twitter jedoch: Es habe "kein Treffen zwischen ÖFB-Sportdirektor Peter Schöttel und Ralf Rangnick" stattgefunden.