Peter Stöger über Austria-Fan-Protest: "Ein paar Dinge muss man aushalten"

Von SPOX Österreich
Peter Stöger ist seit 2019 Sportvorstand bei Austria Wien, 2020 kamen noch die Posten des Cheftrainers und Sportlichen Leiters dazu.
© getty

Trotz aller Nebengeräusche konnte die Wiener Austria den SKN St. Pölten auswärts mit 2:1 besiegen und in der Qualifikationsgruppe an Tabellenführer TSV Hartberg dranbleiben. Rund um die Partie sprach Trainer Peter Stöger bei Sky über die Fan-Proteste am Freitag.

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Leckerbissen war der 2:1-Sieg gegen den SKN St. Pölten keiner. Keeper Patrick Penz sprach gar von einer "Schweinspartie". Viel mehr als das Spiel auf dem Rasen interessiert alle Beteiligten aktuell aber der Nebenschauplatz.

Können die Veilchen noch rechtzeitig alle Unterlagen einbringen, um sich die Lizenz zu sichern? Am Freitag zogen rund hundert Austria-Fans vor die Generali-Arena und legten einen Sarg ab. "Keine Drohung sondern ein Versprechen: Wenn ihr unsere Austria zerstört, zerstören wir euch!", war auf einem Spruchband zu lesen. Und: "Die Zeit der Totengräber ist vorbei. Kraetschmer (Vorstandsvorsitzender der FK Austria Wien AG, Anm.), Muhr (Leiter der Profiabteilung, Anm.) & Hensel (Präsident, Anm.) raus!"

Peter Stöger: Protest? "Es war ein Zeichen der Fans"

"Das ist ein stiller Protest der Leute, die mit einigen Dingen nicht einverstanden sind. Ein paar Dinge muss man aushalten. Es gibt ein paar Dinge, die sind in meiner Bewertung zu untergriffig in einer Form", kommentierte Stöger den Trauerzug. "Es ist aber ein Protest. Es war auch ein Protest der ruhig von Statten gegangen ist. Es war ein Zeichen der Leute und der Fans, dass sie das eine oder andere nicht verstehen."

Einen österreichischen Fußball ohne Wiener Austria will sich Stöger nicht vorstellen. "Ich glaub jeder weiß, dass der Verein vor kurzem 110 Jahre alt geworden ist. Das ist aber natürlich keine Sicherheit, dass du alle Auflagen erfüllst. Es bemühen sich jetzt wirklich noch Leute, dass wir die Lizenz Kriterien noch erfüllen."

Stöger weiter: "Wir können gewisse Sicherheiten offensichtlich nicht bringen, damit der Senat sein ok geben kann. Jetzt werden wir versuchen die notwendigen Unterlagen nachzureichen. Da laufen jetzt sehr viele Leute, um dies zu ermöglichen. Es gibt eben noch sehr viele Menschen, die eben an diesem Klub hängen. Die Leute sind sich jetzt bewusst, dass es einen extremen Kraftakt braucht, um die Lizenz zu erhalten."

Bis Mittwoch müssen neue Unterlagen erbracht werden, in denen man die wirtschaftliche Leistungsfähigkeit nachweist. Sollte das Protestkomitee ebenfalls negativ entscheiden (Deadline: 28. April), dann bleibt der Austria noch der Gang vor das Ständig Neutrale Schiedsgericht. Im schlimmsten Fall droht die Insolvenz.

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