ÖFB und Bundesliga zu Super League-Plänen: "Bedrohlicher Auswuchs des Turbo-Kapitalismus"

Von SPOX Österreich
Leo Windtner
© getty

Die massive Kritik an der neu gegründeten Super League reißt nicht ab. Nun hagelt es auch scharfe Kritik aus dem österreichischen Fußball: Der ÖFB und die Bundesliga veröffentlichten ein gemeinsames Statement.

Anzeige
Cookie-Einstellungen

Die Montagnacht bekanntgegeben Pläne für eine sogenannte Super League dürfen als weitere Druckausübung auf die internationalen Bewerbe, die nationalen Ligen und das gesamte existierende Fußballsystem aufgefasst werden, warnt der ÖFB und die Bundesliga in einer gemeinsamen Aussendung.

"Im Rahmen des UEFA Kongresses in Montreux haben die 55 Mitgliedsverbände eine gemeinsame Erklärung abgegeben, die die Schaffung einer sogenannten Super League auf das Schärfste verurteilt. Solche Pläne sind ein bedrohlicher Auswuchs des Turbo-Kapitalismus und stehen im krassen Gegensatz zu den Werten des Sports", ärgert sich ÖFB-Präsident Leo Windtner nach dem UEFA-Kongress in Montreux.

Ebenbauer: "Klubs haben Maske fallen gelassen"

"Ich begrüße die volle Geschlossenheit von UEFA, FIFA, den Verbänden und Ligen. Ansonsten besteht die Gefahr, dass Fußball-Europa auseinanderbricht und der Grundsatz der Solidarität völlig auf der Strecke bleibt. Das würde gerade für kleinere und mittleren Nationen wie Österreich einen verheerenden Rückschlag bedeuten und die Basis in ihren Grundfesten erschüttern. Verbände und Klubs quer durch alle Leistungsstufen haben den Fußball über Jahrzehnte gemeinsam dorthin gebracht, wo er jetzt ist. Diese Einheit darf nicht gespalten werden. Fußball ist für alle, nicht nur für eine selbsternannte Elite", so Windtner weiter.

Bundesliga und ÖFB betonen Einigkeit in der Sache. Internationale Bewerbe müssen demnach durch sportliche Qualifikation aus den nationalen Bewerben und Solidarität geprägt sein, anstatt ein quasi geschlossenes System zu implementieren, heißt es.

"Nun haben einige Klubs die Masken fallen gelassen und gezeigt, wofür sie wirklich stehen. Schon in den vergangenen Jahren haben sie in regelmäßigen Abständen das Drohgespenst Super League heraufbeschworen, um Änderungen des Teilnehmerfelds und des Verteilungsschlüssels bei den UEFA-Klubbewerben zu ihren Gunsten herbeizuführen, nun haben sie ihre Drohung wahrgemacht", sagt Bundesliga-Vorstandsvorsitzender Christian Ebenbauer.

Artikel und Videos zum Thema