Mindestens 15 Spiele: Auf ÖFB-Team wartet 2021 Rekordjahr

Von APA
ÖFB bejubelt den Treffer gegen Griechenland
© GEPA

Österreichs Nationalmannschaft absolviert im kommenden Jahr ein Mammutprogramm. Zumindest 15 Länderspiele stehen für die ÖFB-Auswahl 2021 auf dem Programm - so viele wie noch nie innerhalb eines Kalenderjahres. Die Anzahl würde sich noch erhöhen, wenn die Truppe von Teamchef Franco Foda bei der EM in die K.o.-Phase vorstößt. Der bisherige Rekord stand bei je 13 Matches in einem Jahr, aufgestellt 1978 und 2008.

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Los geht es Ende März 2021 mit drei Partien. Mindestens zwei davon steigen im Rahmen der Qualifikation für die WM 2022. Danach warten Ende Mai/Anfang Juni zwei Testspiele im Hinblick auf die EM, wo David Alaba und Co. zumindest drei Gruppenspiele bestreiten. Weitere drei Matches folgen im September, ehe im Oktober und November jeweils zwei Partien stattfinden.

Über all diesen Terminen hängt zwar noch das Damoklesschwert des Coronavirus, allerdings wurden in den September- und Oktober-Lehrgängen europaweit Wege gefunden, die Austragung von Länderspielen trotz der Pandemie zu gewährleisten - zur Not auch ohne Publikum beziehungsweise nur mit einer geringen Anzahl von Fans. Absagen wie im vergangenen Frühjahr erscheinen daher im Moment sehr unwahrscheinlich.

Gleiches gilt auch für die um ein Jahr verschobene EM. Das Kontinentalturnier ist mit seinen Werbe- und Medienrechten die wichtigste Einnahmenquelle der UEFA. Zuletzt ließ der europäische Dachverband weder in der externen noch in der internen Kommunikation Zweifel daran, dass die Endrunde über die Bühne gebracht wird - egal ob in vollen, nur teilweise gefüllten oder leeren Stadien.

EURO wohl im selben Format wie 2020

Daher geht auch ÖFB-Geschäftsführer Bernhard Neuhold von einer Durchführung des Events aus. "Unser Stand ist, dass die EURO im selben Format und an den selben Spielorten wie für 2020 vorgesehen stattfindet. Wie die Fan-Thematik beurteilt wird, kann man jetzt noch nicht sagen", erklärte der Niederösterreicher gegenüber der APA.

Bei der Vorbereitung auf die EM orientiert sich der ÖFB an den ursprünglichen Plänen, die Ende Mai dieses Jahres ein einwöchiges Trainingslager in Bad Tatzmannsdorf und im Juni Seefeld als Turnier-Basecamp vorsahen. "Grundsätzlich wollen wir diese Parameter auf 2021 übertragen, es fehlt aber noch der Puzzlestein der EM-Tests, wo und wann wir gegen wen spielen. Erst dann können wir die Details fixieren", sagte Neuhold.

Die Sparringpartner vor der Endrunde sind wiederum abhängig von der Ende November oder Anfang Dezember stattfindenden Auslosung der WM-Qualifikation. Testspiele gegen Quali-Gegner sollen vermieden werden. "Deshalb sind wir derzeit zwar in losen Gesprächen, haben aber noch keine Abschlüsse getätigt", meinte Neuhold.

Neuhold: "Wir leben von Länderspielen"

Die WM-Qualifikation wird von März bis November 2021 in je fünf Fünfer- und Sechser-Gruppen bestritten. Die Pool-Sieger sind fix bei der Endrunde, die zehn Zweiten und die zwei besten Nations-League-Gruppensieger, die in ihren Quali-Gruppen nicht Erster oder Zweiter wurden, absolvieren im März 2022 Play-offs um die verbleibenden drei Startplätze. Die Topfeinteilung richtet sich nach der am 18. November veröffentlichten FIFA-Weltrangliste, Österreich würde nach aktuellem Stand aus dem zweiten Topf gezogen werden.

Sollte das ÖFB-Team in einer Sechser-Gruppe landen, stehen 2021 mit Ausnahme der EM und der Testmatches unmittelbar davor ausschließlich WM-Quali-Partien auf dem Programm. Die Zuteilung in eine Fünfer-Gruppe würde in den März- und September-Lehrgängen jeweils zwei Quali-Spiele und ein Testmatch bedeuten.

Die Testspiele im Rahmen der "Tripleheader" 2021 werden wohl ebenso wie jenes am Mittwoch gegen Griechenland und jenes am 11. November in Luxemburg keine große sportliche Aussagekraft haben und eher wenig öffentliches Interesse hervorrufen. Dennoch müssen sie vom ÖFB aufgrund der im Rahmen der Zentralvermarktung an die UEFA abgetretenen Rechte durchgeführt werden und bringen Mehreinnahmen für die Corona-geplagten Verbands-Finanzen. "Wir leben von den Länderspielen, sie sind eine unserer wichtigsten Erlössäulen", betonte Neuhold.