SK Sturm Graz: Andreas Schicker übt Kritik an seinem Vorgänger

Von SPOX Österreich
Andreas Schicker.
© GEPA

Andreas Schicker hat in einem Interview Bilanz über seine turbulente Anfangsphase als Sportchef beim SK Sturm Graz gezogen. Der 34-Jährige identifizierte grobe Fehler in der jüngsten Vergangenheit und setzte große Hoffnungen in Neo-Trainer Christian Ilzer.

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Schicker ist seit 1. Mai vom Chefscout zum Geschäftsführer Sport aufgestiegen, er übernahm die Agenden von Günter Kreissl. "Ich habe grundlegende Sachen von ihm gelernt. Aber ich gehe ganz klar meinen eigenen Weg", versuchte sich Schicker im Gespräch mit der Kleinen Zeitung von seinem Vorgänger abzugrenzen.

"Die Zeit nach dem Cupsieg 2018 war der Schlüssel. Man macht im Erfolg die größten Fehler", urteilte Schicker. Zu oberflächlich habe Sturm agiert, zu kurzfristig gedacht. Die Transfers "haben nicht so gesessen". Der sechste Platz sei daher sogar positiv zu werden. "Damit ist allen bewusst, dass es so nicht mehr weitergehen kann."

In der Meistergruppe verloren die Grazer neun von zehn Partien, Trainer Nestor El Maestro wurde vor die Tür gesetzt und Christian Ilzer von der Austria geholt. "Viel mehr kann nicht mehr passieren", bilanzierte er über seine ersten Monate als sportlicher Leiter.

Sturm: Schicker stärkt Ilzer den Rücken

Unter Ilzer soll es wieder bergauf gehen. Schicker stellte klar, dass der Ex-Hartberg-Trainer nicht unter Druck gesetzt werde. Schon jetzt stellte er dem neuen Mann an der Seitenlinie eine Jobgarantie für die Saison 2021/22 aus, auch wenn Sturm die Meistergruppe in der kommenden Bundesliga-Saison verpassen sollte. "Wir verfallen sicher nicht mehr in Panik, wenn ein Rückschlag kommt."

Schicker selbst will auch in seinem neuen Job die Agenden eines Chefscouts in Zusammenarbeit mit Bruno Friesenbichler und Paul Pajduch weitestgehend beibehalten. "Wir müssen jederzeit wissen, wer zu unserem Fußball passt und wie die Vertragslage aussieht. Ich will nur Spieler holen, die zu Sturm passen", sagte Schicker. Ein falscher Transfer sei "das Schlimmste", besser verzichte man in diesem Fall auf eine Verpflichtung.

In der Vergangenheit habe es zudem Transfers gegeben, hinter denen der jeweilige Sturm-Trainer nicht vollends stand. Das will Schicker nun ändern: "Zwischen Trainer und Geschäftsführer darf kein Löschblatt passen."

Zudem bestätigte er, dass Lukas Grozurek, Markus Lackner und Emeka Eze den Verein ebenso wie Lukas Spendlhofer verlassen sollen. Nur dann würde es noch den einen oder anderen Neuzugang geben. Auf einen Aufstieg der zweiten Mannschaft von der Regionalliga in die 2. Liga möchte Sturm verzichten - auch wenn es bei einer möglichen Mattersburg-Insolvenz die Möglichkeit geben könnte. Erst kürzlich starteten die Grazer eine Kooperation mit der SV Kapfenberg, Talente können daher ohnehin bereits in der 2. Liga Einsatzzeiten bekommen.

Bundesliga: Endstand in der Meistergruppe

Platz

Verein

Sp

S

U

N

Tore

Diff

Punkte

1.

Red Bull Salzburg

32

22

8

2

110:34

76

50

2.

Rapid Wien

32

17

7

8

64:43

21

38

3.

WAC

32

15

9

8

69:43

26

35

4.

LASK Linz

32

20

4

8

67:37

30

33

5.

TSV Hartberg

32

12

6

14

52:74

-22

27

6.

SK Sturm Graz

32

10

5

17

46:60

-14

19