Stimmen zum 30. Spieltag: "Es ist noch nicht zu Ende"

Von SPOX Österreich
Jesse Marsch.
© GEPA

Der FC Red Bull Salzburg krönte sich am Sonntag zum siebten Mal in Serie zum österreichischen Fußball-Meister. Trainer Jesse Marsch verwirrte seine Mannschaft zunächst mit einer Ansprache, klärte dann aber über seinen Verbleib in Salzburg auf.

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WAC-Trainer Ferdinand Feldhofer freute sich über die beste halbe Stunde seiner Mannschaft der laufenden Saison, Rapid jubelte über einen Comeback-Sieg bei Sturm. Die Stimmen zum 30. Spieltag.

Salzburg - Hartberg 3:0

Zlatko Junuzovic (Salzburg-Mittelfeldspieler): "Wir sind sehr schwer ins Spiel gekommen bei dieser Hitze. Wir sind Meister, top, super Gefühl. Alle im Verein haben sich das verdient, weil wir hart arbeiten."

Andre Ramalho (Salzburg-Verteidiger): "Wir erlebten in diesem Jahr viele schwierige Spiele, und die Corona-Pause. Wir sind die beste Mannschaft Österreichs, das haben wir gezeigt. Großes Kompliment. Ich freue mich über mein Tor, das Spiel war kompliziert."

Max Wöber (Salzburg-Verteidiger): "Es fühlt sich sehr gut an, Meister zu sein. Aus Holland war ich es schon gewohnt, in Österreich nicht. Die zwei Siege gegen Rapid waren wichtig, sonst wären sie noch enger an uns dran. Wir sind verdient Meister geworden. Der Trainer hat uns in der Corona-Pause extrem geschunden, wir hatten ein extrem arges Heimtraining. Beim Gruppentrainingsstart hatten wir keinen Tag, an dem wir nicht kurz vorm Speiben waren. Der Kühlschrank in der Kabine ist voll mit Bier, der wird einmal geleert werden."

Jesse Marsch (Salzburg-Trainer): "Das erste Tor war extrem wichtig, die Mannschaft hat dann die Konzentration hochgehalten. Für mich und den ganzen Verein ist die Meisterschaft etwas Besonderes, denn meine einzige Enttäuschung als Trainer war, dass ich in New York nicht Meister geworden bin. Ich habe in dieser Saison extrem viel gelernt. Jetzt wollen wir die restliche Saison gut zu Ende spielen, dann den Urlaub genießen und in die Champions League kommen. Nach dem Banner "Nein zu Marsch" waren alle so herzlich zu mir und meiner Familie."

...über seine Zukunft, nachdem seine Spieler bei der Meister-Ansprache auf dem Spielfeld einen Abschied vermuteten: "Ich habe darauf 'Nein' geantwortet. Ich bleibe sicher hier. Meine Beziehung mit allen hier ist etwas Besonderes. Ich bekomme extrem viel Vertrauen, vor allem von (Geschäftsführer) Reiter und (Sportchef) Freund. Ich habe keine Hast, etwas Neues zu finden. Ich und meine Familie genießen diese Zeit hier. Es ist noch nicht zu Ende. Wir haben alle noch sehr viel Leidenschaft in uns. Mein Ziel hier ist, immer eine Champions-League-Mannschaft zu haben. Wir wollen das nächste Ajax Amsterdam werden."

Jesse Marsch.
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Jesse Marsch.

Markus Schopp (Hartberg-Trainer): "Gratulation an Red Bull Salzburg, sie sind der absolut verdiente Meister, denn man darf nicht vergessen, welche Spieler im Winter den Verein verlassen haben. Aber es gelingt ihnen immer perfekt, diese Spieler zu ersetzen. Wir haben sehr diszipliniert gespielt. Gegen Salzburg braucht man einen sehr guten Torhüter, und den hatten wir heute. Das 0:1 darf nicht passieren, auch das 0:2 war ein dummes Tor, aber meine Mannschaft hat couragiert gespielt. Ich sehe sehr viel Positives. Wir haben Kirnbauer gebracht, mein Kollege Jesse Marsch hat Junuzovic gebracht, das ist eben der Unterschied. Wir werden alles raushauen, um den fünften Platz zu erreichen. Wir haben noch eine intensive Woche vor uns, um aus einer phänomenalen Saison eine Weltklasse-Saison zu machen."

Über einen möglichen Wechsel zu Sturm Graz: "Es gibt sehr gute Gespräche mit Hartberg, hier ist sehr viel Positives passiert. Für mich stellt sich die Frage: Wie geht es weiter, was sind die Ambitionen des Vereins und was sind meine Ambitionen?"

LASK - WAC 0:1

Valerien Ismael (Trainer LASK): "Vorweg erstmal: Gratulation an Salzburg. Wenn du nach 30 Runden so klar vorne stehst und die Meisterschaft perfekt gemacht hast, hast du sie absolut verdient. Zum Spiel: Wir sind extrem enttäuscht. Es war ein ausgeglichenes Spiel, in dem der WAC in der ersten Halbzeit mehr davon hatte. Wir sind nicht richtig in die Zweikämpfe gekommen. In der zweiten Halbzeit waren dann wir am Drücker, aber es hat nicht gereicht. Ich habe der Mannschaft gleich nach dem Spiel gesagt: Es hilft nicht mehr traurig zu sein, Kopf hochhalten! Wir müssen fokussiert bleiben, um das Europacup-Ticket zu erhalten. Wir konzentrieren uns da allein auf uns."

Ferdinand Feldhofer (Trainer WAC): "Ich bin überglücklich. Drei immens wichtige Punkte, auch weil der vierte Platz jetzt gesichert ist. Das gibt uns Lockerheit und Frische für die letzten beiden Spiele. Die erste halbe Stunde im Spiel war das Beste, was unter meiner Regie stattgefunden hat. Der LASK ist dann besser geworden. Wir haben aber wenig zugelassen. Wir wissen, dass der LASK besonders bei Standards gefährlich ist, doch gerade die haben wir bravourös verteidigt. Es gehört natürlich auch Glück dazu, aber das haben wir heute erzwungen. Ich habe vor einer Woche gesagt: Wir wollen nach Europa und dafür brauchen wir vier Siege."

Michael Liendl (WAC-Kapitän): "Wir gehen nach 90 Minuten als verdienter Sieger vom Platz. Es war ein bisschen Glück dabei durch den späten Elfer."

SK Sturm - SK Rapid 2:3

Thomas Hösele (Sturm-Coach): "Gemischte Gefühle. In der ersten Halbzeit haben wir Leidenschaft gezeigt, dann ging uns der Mut verloren. Die Gegentore ärgern mich, die waren sehr einfach."

Dietmar Kühbauer (Rapid-Trainer): "Das war Angsthasenfußball in der ersten Halbzeit. Für Sturm hat es gereicht, 2:0 zu führen. In der zweiten Halbzeit ließen wir den Ball laufen, haben Tiefe gesucht. Es ist ein unglaublich schöner Sieg für uns. Die Schwäche bei Standards ist eine Thematik, es ist mir aber im Moment egal. In der Phase, wo wir so wenige Spieler haben, ist das Ergebnis wichtig."