SK Rapid Wien - FC Red Bull Salzburg 2:7: SCR bricht auseinander und verliert Platz zwei

Von SPOX Österreich
Salzburg bejubelt das Traumtor von Junuzovic
© GEPA

Der FC Red Bull Salzburg hat am Mittwochabend beim SK Rapid Wien einen beeindruckenden Schritt in Richtung siebten Meistertitel in Serie gemacht. Die Bullen siegten bei den Hütteldorfern mit 7:1 (4:1), Rapid verlor dadurch den zweiten Tabellenrang an den LASK.

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Rapid ging zwar durch Ercan Kara früh in Führung, kassierte aber noch vor der Pause vier Gegentreffer und zerbrach letztlich an der Klasse des Serienmeisters. Zum ersten Mal in der Bundesliga-Geschichte kassierte Rapid sieben Gegentore. Es war die höchste Heimniederlage der Grün-Weißen in der Bundesliga.

Rapid vs. Red Bull Salzburg: So lief das Spiel

Rapid-Trainer Dietmar Kühbauer setzte auf ein defensiv ausgerichtetes 5-3-2 mit einer Doppelspitze Kara und Koya Kitagawa. Salzburgs Jesse Marsch reagierte auf die zwei Rapid-Stürmer mit Enock Mwepu als dritten Innenverteidiger neben Maximilian Wöber und Andre Ramalho.

Salzburg fand gut in die Partie und machte Druck, doch Rapid hielt dagegen und wurde durch das Duo im Angriff mehrmals gefährlich. Kara schob nach einem langen Ball von Greiml zunächst Ramalho auf die Seite und profitierte danach von einem Umfallen von Mwepu.

Dieser wurde daraufhin von Marsch ins Mittelfeld beordert, Salzburg stellte auf ein 4-4-2 mit Doppel-Sechs um. Schon kurz darauf sorgte Noah Okafor für den irregulären Ausgleichstreffer. Patson Daka stand davor im Abseits, er gab aber einen Schuss an die Stange ab, den Abpraller verwertete Salzburgs Rekordneuzugang vom Winter.

Auch das 1:2 war strittig: Rapid wollte bei einem weiten Ball auf Daka ein Foul an Stojkovic gesehen haben, der Sambier leitete im Fallen den Ball auf Mwepu weiter, der seinen Schnitzer wieder gutmachte und zur Führung traf.

Danach wurde Rapid von der Qualität Salzburgs erdrückt, Szoboszlai hatte bei seinem Treffer zu viel Zeit im Strafraum, Vallci traf kurz vor der Pause per Kopf zum 4:1. Die Rapid-Abwehr zeigte dabei wenig Gegenwehr.

In der zweiten Halbzeit kamen die Hausherren zu keinen nennenswerten Chancen mehr. Ramalho traf zunächst nach einer unübersichtlichen Ecke, danach sorgte Junuzovic mit einem Volley-Kunststück für den Kandidaten zum Tor des Jahres. Hwang sorgte per Straßstoß für den siebten Treffer, der eingewechselte Taxiarchis Fountas sorgte in der Nachspielzeit für den Schlusspunkt.

Salzburg rasiert Rapid: Stimmen zum Spiel

Dietmar Kühbauer (Trainer SK Rapid Wien):
...über die Niederlage: "Wir haben leider das 1:0 nicht allzu lange gehalten, dann das 2:1 bekommen und haben dann derart mit hohen Bällen ein Problem bekommen, dass ein Resultat zustande kommt, das wehtut."
...über das Salzburger Abseitstor zum 1:1: "In der Phase war das für uns ganz schlecht. Sie haben eine unglaubliche Qualität, das musst du neidlos anerkennen. Es war nicht das Thema, ob wir draußen mit dem vierten (Anm.: Schiedsrichter) diskutieren. Das Entscheidende war, dass wir nicht gut verteidigt haben danach. In Wahrheit ist es so, dass wir uns selbst die Leistung zusammengehaut haben."
...über die fünfte gelbe Karte von Taxiarchis Fountas und die verbleibenden Spiele: "Das ist absolut störend. Das ist jetzt aber nicht das Wichtigste. Wenn wir das heutige Resultat hinausnehmen, haben wir eine gute Saison gespielt. Wir haben noch drei Spiele vor uns und wir wollen die noch performen."

Tobias Knoflach (SK Rapid Wien):
...über das Spiel: "Mit fehlen die Worte. Du darfst daheim nicht so verlieren, sicher nicht so. Egal, wie der Gegner heißt, so darfst du nicht die Tore bekommen. Du musst einmal einen weghauen und musst auch mal ein Zeichen setzen als Spieler, da hilft uns auch nichts, dass wir schön begonnen haben. Ich bin sehr enttäuscht gerade. Du musst viel mehr Herz in die Sache hineinbringen. Wir sind hier daheim, nicht böse sein. Das darf einer Mannschaft wie Rapid nicht passieren."
...über das Ausgleichstor zum 1:1: "Das muss uns scheißegal sein. Die, die am Feld sind, müssen sich darauf konzentrieren, was am Feld passiert. Wir werden uns hoffentlich an der eigenen Nase packen und am Sonntag ein anderes Gesicht zeigen."

Jesse Marsch (Trainer FC Red Bull Salzburg):
...über das Spiel: "Die Antwort nach dem Gegentor war alles für uns heute Abend. Das hat viel mit Mentalität zu tun. Das war Wahnsinn. Im Endeffekt haben die Jungs mit Selbstvertrauen und Aggressivität sehr gut gespielt."
...über das Abseitstor: "Ich denke, wir brauchen Videobeweise. Es ist immer ein Vorteil für den Schiedsrichter, wenn er das Video ansehen kann. Dann haben wir kein falsches Tor. Es ist Wahnsinn, dass wir sechs oder neun Monate warten müssen für dieses Thema."
...über die weiteren Spiele und die momentane Verfassung der Mannschaft von FC Red Bull Salzburg: "Es war ein gutes Spiel für uns aber wir sind noch nicht fertig. Wir haben am Sonntag wieder ein wichtiges Spiel. Die Zeit ist verrückt, wir haben so viele Spieler, haben eine gute Rotation gemacht und wir haben nicht so viele Verletzungen. Wir haben fast einen vollen Kader und müssen mit unserer Konzentration bei jedem Spiel bleiben."

Zlatko Junuzovic (FC Red Bull Salzburg):
...über das Spiel: "Wir sind schwer reingekommen und haben nicht die Aggressivität gezeigt, die wir zeigen wollten. Wir machen individuelle Fehler - das kann passieren - aber die Antwort war richtig gut. Wir sind super zurückgekommen und waren mental im Spiel. Wenn wir das auf den Platz legen, sind wir schwer zu schlagen. Es ist wichtig, dass wir uns auf uns konzentrieren. Wir können uns nur selbst schlagen."
...über sein Traumtor: "Es ist eigentlich mein Lieblingsschuss, aber dass er genauso ins Tor geht ist Glück. Eines meiner schöneren Tore. Es war für meinen Sohn. Wir reden schon seit Wochen darüber, dass ich für ihn ein Tor schieße und jetzt war es soweit."

Albert Vallci (FC Red Bull Salzburg):
...über das Spiel: "Wir sind schlecht ins Spiel gestartet. Wir haben hinten sehr viele Räume hergegeben und Rapid hat das sehr gut gemacht und wir bekommen ein unglückliches Tor. Aber es spricht für unser Mannschaftsgefüge. Es wird jeden Tag kommuniziert, dass wir als Mannschaft bereit sind, bis zum Schluss das Spiel durchzuziehen und uns vom frühen Gegentor nicht beirren haben lassen. Das Ergebnis spricht für sich."
...über die verbleibenden Spiele: "Wenn wir das die nächsten zwei Spiele auf den Platz bringen, denke ich nicht. Es liegt an uns, wir haben es selbst in der Hand, wir wollen uns nicht beirren lassen. Das ist unser Ziel für die nächsten zwei Spiele."

SK Rapid Wien - FC Red Bull Salzburg 2:7 (1:4)

Tore: 1:0 Kara (20.), 1:1 Okafor (23.), 1:2 Mwepu (30.), 1:3 Szoboszlai (39.), 1:4 Vallci (44.), 1:5 Ramalho (59.), 1:6 Junuzovic (65.), 1:7 Hwang (79./FE), 2:7 Fountas (90.+1)

Bundesliga: Tabelle nach Rapid vs. Salzburg

Platz

Verein

Sp

S

U

N

Tore

Diff

Punkte

1.

Red Bull Salzburg

29

19

8

2

99:32

67

41

 

2.

LASK Linz

29

20

4

5

66:30

36

33

*

3.

Rapid Wien

29

15

7

7

57:37

20

32

 

4.

WAC

29

13

8

8

62:39

23

28

 

5.

TSV Hartberg

29

11

5

13

45:67

-22

23

**

6.

SK Sturm Graz

29

10

5

14

41:48

-7

19

 

* = 4 Punkte Abzug wegen verbotenen Mannschaftstrainings
** = Vorreihung bei Punktegleichheit (wegen Abrundung nach Grunddurchgang)