SK Sturms Nestor El Maestro zum Trainingsstart: "Wie Sechs-Jährige, die einem Ball nachlaufen"

Von APA
Nestor El Maestro ist Isaac Donkors 14. Profitrainer.
© GEPA

Einen Tag nach den meisten anderen Bundesliga-Clubs ist auch Sturm Graz am Samstag in das erste Mannschaftstraining während der Corona-Pandemie eingestiegen. Nach zwei PCR-Tests, zuletzt am Donnerstag, gab es am Freitag das Grüne Licht: Alle Tests waren negativ. Coach Nestor El Maestro versammelte erstmals seit 10. März wieder das gesamte Team zum Training.

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Davor hatte Clubarzt Maximilian Kerl die Mannschaft noch einmal gesundheitlich instruiert und das Team auch auf die Vorreiterrolle in der Gesellschaft hingewiesen. Insgesamt rund 30 Personen haben sich auf dem Trainingsplatz in Messendorf eingefunden und waren mit viel Spaß dabei.

"Das war heute eine irrsinnige Freude, wie ein Festakt. Wir haben uns heute gefühlt wie Sechs- und Sieben-Jährige, die nach langer Zeit wieder einem Ball nachlaufen können", freute sich Kapitän Stefan Hierländer. Das Mannschaftstraining habe allen sehr gefehlt und sei essenziell für das Spiel. "Ich sehe es als Privileg, wieder in die Saison starten zu können, die Meisterschaft sportlich zu beenden, um am Ende des Tages eine faire Tabelle zu haben."

Auch Innenverteidiger Lukas Spendlhofer war voller Freude. "Das hat heute großen Spaß gemacht. Wir müssen jetzt die 18 Tage bis zum Meisterschaftsstart gut nützen." Sturm trifft am 3. Juni zum Auftakt der Meisterrunde zu Hause auf den WAC.

Coach El Maestro sprach von guter Arbeit in den vergangenen Wochen angesichts der Umstände. "Am Ende geht es darum, im Vergleich zum Gegner besser vorbereitet zu sein und ich hoffe, dass wir das geschafft haben." Das Training mit dem Ball hat ja nicht komplett ausgesetzt werden müssen. "Technisch haben meine Spieler nichts verlernt. Jetzt müssen wir aber gezielt arbeiten und uns an Zweikämpfe gewöhnen."

Nestor El Maestro über LASK: "Fühle mich nicht als Richter"

Eine klare Meinung haben natürlich alle im Hinblick auf den LASK. "Der LASK hat geschummelt, aber ich fühle mich nicht als Richter", sagte El Maestro und fügte hinzu, "wir haben alle damit zu kämpfen gehabt, bei diesen rigorosen Richtlinien die Truppe bei Laune zu halten. Wir haben aber mit dem Bewusstsein gearbeitet, dass alle anderen die gleichen Voraussetzungen haben. Wenn das nicht der Fall ist, so wie beim LASK, dann ist das eine Schummelei."

Hierländer sieht es genauso: "Es geht gegen den Fair-Play-Gedanken und das ist aufs Schärfste zu verurteilen. Es ist nicht fair gegenüber anderen Mannschaften, aber ich werde nicht die Strafe fällen." Spendlhofer sprach von "wieder einmal" einem negativen Highlight im österreichischen Fußball. "Wir sitzen alle in einem Boot, das war sehr egoistisch vom LASK."

Mit von der Partie im Training war auch Kiril Despodow. Der bulgarische Stürmer hatte sich im Februar einer Knöchel-Operation unterziehen müssen, ist aber laut Maestro "körperlich in einem sehr guten Zustand".