SK Rapid Wiens Christoph Peschek zu Investorenfrage: "Schlecht für die Identität des Klubs"

Von SPOX Österreich
Christoph Peschek.
© GEPA

Geschäftsführer Wirtschaft des SK Rapid Christoph Peschek versucht zurzeit den Verein wieder in ruhigere Gewässer zu führen. In einem Interview hat er sich nun über die Investoren-Frage, Sponsoren und die gesellschaftliche Rolle des Vereins gesprochen.

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"Es ist auch für uns ein Fischen in trüben Gewässern", so Peschek entgegen laola1. Der Verein erwäge gerade die Optionen, arbeitet in Meilensteinen um sich der dauernd ändernden Lage bestmöglich anpassen zu können. "Ich bin laufen in Kontakt mit Sponsoren, Funktionären und Fanvertretern, um alle up to date zu halten", versichert der 36-Jährige.

"Wichtig ist, dass wir möglichst rasch definitive Klarheit haben bezüglich des Rahmenterminplans. Das heißt, auch formell grünes Licht von der UEFA betreffend des definitiven Endzeitpunkts zur Nominierung der internationalen Startplätze."

Durch den ÖFB-Antrag zur Verlängerung der Saison habe man einen Zeitpuffer gewonnen indem man über den Juni hinaus spielen werde. Nun müsse man nur mehr den nächsten Saisonstart terminieren. Peschek wolle im frühen Herbst beginnen: "Aus meiner Sicht wäre September gut geeignet."

Dabei komme man auch nicht um Geisterspiele herum. Ein herber Schlag für fast alle Bundesligavereine, da ein Großteil der Einnahmen von den Zuschauern lukriert wird. Dabei stellt sich auch immer öfter die Frage, ob Investoren als Retter der Einstieg erleichtert werden sollte. Peschek bezieht hier klar Stellung: "Ich hielte das für einen gravierenden Fehler."

Christoph Peschek: "Gesellschaftlichen Mehrwert bieten"

Und weiter: "Ein Investor hat natürlich wirtschaftliche Interessen und möchte letztlich mehr verdienen als er investiert hat. Daher ist er ja auch ein Investor. Ich bin der Meinung, dass es für den Fußball als Kulturgut und auch für die Identität eines Klubs schlecht wäre. Ich hoffe, dass wir hier bei der bisherigen Lösung bleiben und damit auch ein besseres Argument haben, dass wir einen gesellschaftlichen Mehrwert bieten. Und dass es eben nicht bei Klubs um die Gewinnmaximierung oder Dividenden geht, sondern um den Fortbestand des Klubs."

Der Fußball trage nämlich sowohl gesellschaftlich als auch wirtschaftlich eine wichtige Rolle: "Wir halten eine Gesellschaft zusammen. Im Stadion sieht man Menschen aus allen gesellschaftlichen Bereichen, wir haben eine sehr hohe Vielfalt. Gemeinschaft ist auch in einer Krise sehr wichtig." Zudem sorge man für 700 Arbeitsplätze und einen Brutto-Wertschöpfung von fast 50 Millionen Euro: "Daher gibt es sehr viele gute Gründe, dass wir als Klubs unseren Beitrag leisten, aber auch die Unterstützung durch die Öffentlichkeit brauchen."

Daher sei er guter Dinge, dass etwaige Hilfen vonseiten der Politik auch kommen werde, "weil wir selber zahlreiche Steuern und Abgaben leisten", wie er betont. Um nicht davon abhängig zu sein, hofft er auf eine rasche Fortsetzung der Saison. Doch man brauche ebenso Geduld, schließlich gehe die Gesundheit vor.