Geschäftsführer Christoph Peschek über Fan-Transparente: "Debatte nicht mit Rapid vermengen"

Von SPOX Österreich
Christoph Peschek spricht über Transparente der Rapid-Fans.
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Nach mehreren Vorfällen in der deutschen Bundesliga und einer Stellungnahme der Rapid-Fans am vergangenen Sonntag hat sich nun der Geschäftsführer der Hütteldorfer, Christoph Peschek, zur Situation geäußert. Der 37-Jährige ortet eine Eskalation in Deutschland und begrüßt die Reaktion der Rapid-Kurve auf sachlicher Ebene.

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"Ich interpretiere das Spruchband im Block West am vergangenen Sonntag als zugespitzten Aufruf zu einer Versachlichung der Diskussionen und für weniger Polemik", schrieb Peschek in einem Gastkommentar in der Krone.

Die Haltung der Rapid-Anhänger, etwa die Forderung einer Beibehaltung der 50+1-Regel, unterstützt er. Dabei ginge es um "Investoren, die letztlich immer an Rendite interessiert sind und dabei oftmals auf die Identität und Kultur eines Vereins keine Rücksicht nehmen". In der deutschen Bundesliga besagt das Regelwerk, dass Investoren nicht Mehrheitseigentümer jener Kapitalgesellschaften werden können, in denen Klubs ihren Profibetrieb ausgliedern.

Auch den zweiten Standpunkt der Rapid-Fans, die sich bei Verfehlungen Einzelner gegen Kollektivstrafen ganzer Fan-Szenen aussprechen, begrüßt Peschek. Der DFB kündigte einen Verzicht solcher Strafen in den vergangenen Jahren an, griff jedoch nach mehreren Vorfällen wieder darauf zurück. "Diese Sorgen müssen ernstgenommen werden, persönliche Beleidigungen sind selbstverständlich abzulehnen, eine differenzierte Diskussion ist notwendig", mahnte Peschek.

Rapid Fans.
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Rapid Fans.

Christoph Peschek: "Meinungsfreiheit endet nicht an den Stadiontoren"

Der Funktionär geht noch weiter, indem er sich außerdem für fanfreundliche Anstoßzeiten, leistbare Tickets und Beibehaltung von Stehplätzen ausspricht. Zudem betonte er, dass Rapids Fan-Szene seit Jahrzehnten rigoros gegen Rassismus vorgehe.

Und weiter: "Das Fußballstadion ist seit jeher ein Spiegel der Gesellschaft, kritische Auseinandersetzung muss möglich sein, denn Meinungsfreiheit endet nicht an den Stadiontoren. Prinzipiell halte ich es aber nicht für angebracht, die emotional enorm aufgeladene Debatte aus unserem Nachbarland mit dem SK Rapid zu vermengen."

 

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