Andreas Herzog will nach Israel-Pleite in Wien weiterkämpfen

Von APA
Andreas Herzog will weiterkämpfen
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Für Israels Teamchef Andreas Herzog ist die 1:3-Niederlage am Donnerstag in Wien der nächste schwere Rückschlag gewesen. Nach nur einem Punkt aus den jüngsten vier Spielen sind die Israelis in Quali-Gruppe G so gut wie aus dem Rennen um die EM-Tickets. "Die Situation ist wirklich nicht schön", meinte Herzog. Ans Aufgeben denkt der Wiener aber nicht.

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Die Israelis brachten sich gegen Österreich trotz eines couragierten Auftrittes und einer Führung einmal mehr selbst um die Früchte ihrer Arbeit. "Wir als Team und auch ich als Trainer haben Fehler gemacht", sagte Herzog. Nach einer starken Anfangsphase sei man in Ballbesitz nicht mehr so mutig gewesen. "Es war zu einfach für das österreichische Team - speziell in entscheidenden Situationen, in denen wir einen besseren Job machen müssen."

An eine erfolgreiche EM-Quali glaubt in Israel bei fünf Punkten Rückstand auf die zweitplatzierten Österreicher kaum noch jemand. "Wir müssen jetzt (am Dienstag) gegen Lettland gewinnen, um wieder ein bisschen Selbstvertrauen zu gewinnen. Und dann sehen wir, wie es genau steht", sagte Herzog. Als letzte Hoffnung bleibt möglicherweise das Nations-League-Play-off, in dem im März die letzten vier EM-Tickets vergeben werden.

Herzog: "Müssen uns Österreichs Spieler anschauen"

Herzog, seit August 2018 im Amt, hofft vor allem auf eine Weiterentwicklung bei den eigenen Akteuren. "Ich will von meinen Spielern, dass sie sich die österreichischen Spieler anschauen und härter arbeiten - härter als jeder sonst im Land. Das erwarte ich mir von Nationalspielern", betonte Österreichs Rekordinternationaler, der es selbst auf 103 Länderspiele gebracht hat.

Seine Kicker müssten danach trachten, den Sprung von der israelischen in größere Ligen zu schaffen. "Wenn du nur 10 oder 15 Spieler im Ausland hast und die Hälfte spielt nicht, hast du halt nicht die größte Auswahl", erklärte Herzog. "Die gleiche Situation haben wir in Österreich vor 15 Jahren gehabt." Mittlerweile sind aber alleine in der deutschen Bundesliga mehr als 30 ÖFB-Legionäre tätig.

Vor sieben Monaten hatte Herzogs Team die Österreicher in Haifa noch mit einem 4:2-Sieg überrascht. Das ÖFB-Team hätte auch in Wien nicht immer gut ausgesehen. "Wir sind ein Gegner, der manchmal unangenehm zu spielen ist. Aber im Endeffekt haben sie das Spiel gewonnen. Sie waren unter großem Druck, es war ein Heimspiel. Wenn man sich qualifizieren will, muss man die gewinnen. Das haben sie geschafft", gratulierte Israels Coach.

Auch für sein Gegenüber Franco Foda sei die Situation mit zahlreichen verletzten Spielern keine einfache gewesen. Der Auftritt am Sonntag (20.45 Uhr/live ORF 1) in Slowenien sei laut Herzog nun ein "Entscheidungsspiel" für die Österreicher. "Dann hat man noch ein Heimspiel gegen Nordmazedonien. Man hat also alles in der eigenen Hand. Das wäre eine schöne Ausgangsposition auch für uns, aber leider haben wir uns die in den letzten Spielen verhaut."

Und das trotz eines Stürmers, der nach seinem Tor in Wien weiter überlegen die Schützenliste aller EM-Quali-Gruppen anführt. Für zehn von bisher zwölf israelischen Treffern in der laufenden Qualifikation zeichnet Eran Zahavi verantwortlich. "Er ist in der Form seines Lebens", sagte Herzog über den 32-Jährigen vom chinesischen Club Guangzhou R&F. "Man muss sich vorstellen, wo wir ohne ihn wären."

EM-Quali, Tabelle in ÖFB-Gruppe G nach dem 7. Spieltag

PlatzTeamSpieleTorePunkte
1Polen711:216
2Österreich716:713
3Nordmazedonien710:811
4Slowenien712:711
5Israel712:148
6Lettland71:240
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