ÖFB-Nationalmannschaft will in Trainingslager in Saalfelden an der Offensive arbeiten

Von APA
Mit Lettland und Polen stehen Österreich bereits zwei Pflichtsiege bevor, will man sich für die EM qualifizieren
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Das österreichische Fußball-Nationalteam nimmt am Montag in Saalfelden die Vorbereitung auf zwei völlig unterschiedliche Aufgaben auf. Zuerst gilt es am Freitag (20.45 Uhr) in Salzburg gegen Lettland in der EM-Qualifikation den erhofften Pflichtsieg einzufahren. Drei Tage später gelten die Österreicher beim bisher makellosen Tabellenführer Polen in Warschau als Außenseiter.

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Die ÖFB-Auswahl liegt in Gruppe G einen Punkt hinter Israel auf Platz drei, die beiden Gruppenbesten erhalten ein Ticket für die EM 2020. Teamchef Franco Foda hofft, an die im Juni gegen Slowenien (1:0) und Nordmazedonien (4:1) gezeigten Leistungen anschließen zu können - auch wenn er nach dem Knöchelbruch von Wolfsburg-Legionär Xaver Schlager im Mittelfeld umstellen muss.

Franco Foda: "Müssen in der Chancenverwertung viel, viel besser werden"

"Wir werden weiterhin an unserer Spielidee arbeiten", sagte Foda vor dem Lehrgang. "Wir müssen uns in der Offensive noch weiter verbessern. Wir müssen in der Chancenverwertung viel, viel besser werden." Das habe man in Nordmazedonien gesehen, "wo wir noch zahlreiche klare Tormöglichkeiten hatten, die wir nicht genutzt haben". Dazu will Foda im Teamcamp im Pinzgau auch die Defensive nicht vernachlässigen. "Dort gilt es einfach noch aggressiver zu sein, noch stabiler aufzutreten, noch weniger Gegentore zu erhalten." Sechs waren es in den ersten vier Quali-Spielen.

Mit welcher Formation das gelingen soll, ist vorerst offen. Gegen Außenseiter Lettland könnte Foda wie in Nordmazedonien auf ein 4-3-3 zurückgreifen, in Polen scheint auch ein System mit drei Innenverteidigern möglich. Im Sturmzentrum ist Marko Arnautovic gesetzt, der bereits am Mittwoch aus seiner neuen Wahlheimat China nach Österreich anreiste. "Wir haben keine Probleme mit dem Jetlag", sagte Foda.

Torwart-Frage klärt sich nächste Woche

Weil fünf Akteure aus dem 23-Mann-Kader am Sonntag noch im Einsatz waren, trifft das Team allerdings erst Montagmittag im Hotel Gut Brandlhof bei Saalfelden zusammen. Auf dem hoteleigenen Trainingsplatz geht es auch um das Einserleiberl, das durch die Nicht-Nominierung des vereinslosen Heinz Lindner vakant ist. Foda: "Wer gegen Lettland im Tor steht, wird die nächste Woche zeigen."

In der Pole Position befindet sich Cican Stankovic. Der Keeper von Serienmeister Red Bull Salzburg steht seit mehr als einem Jahr ununterbrochen im Teamkader, hat wie seine Konkurrenten Alexander Schlager (LASK) und Pavao Pervan aber noch keinen Länderspiel-Einsatz absolviert. Für den 26-Jährigen sprechen seine internationale Erfahrung und gegenüber Wolfsburg-Reservist Pervan auch seine Spielpraxis.

Sebastian Prödl bleibt voraussichtlich bei FC Watford

Der erste Tag des Teamcamps ist auch der letzte der Sommertransferzeit. Während Lindner auch noch nach Ende der Wechselfrist bei einem neuen Club unterschreiben könnte, hofft Foda etwa bei Sebastian Prödl noch auf die geringe Chance eines Last-Minute-Transfers. Der Innenverteidiger steht in Watford mit einem gut dotierten, noch zwei Jahre laufenden Vertrag auf dem Abstellgleis. Foda hat seinen einstigen Abwehrchef daher diesmal nicht einberufen.

Ausgetauscht wurde auch der Teamarzt. Auf Richard Eggenhofer folgt Michael Fiedler, bestätigte der ÖFB. Der 44-jährige Steirer, Unfallchirurg am UKH Graz, war im Verband bereits für verschiedene Nachwuchsauswahlen tätig, zuletzt für die U19. Foda kennt Fiedler von der früheren Zusammenarbeit bei Sturm Graz. Eggenhofer, der im Burgenland praktiziert, hatte das A-Team seit 2011 medizinisch betreut.