Günter Kreissl stellt sich nach Interview vor Nestor El Maestro: "Muss froh sein, dass er sich nicht willenlos ergibt"

Von SPOX Österreich
Nestor El Maestro wird nach seinem Interview von Günter Kreissl nicht bestraft.
© GEPA

Der Aufruhr nach den Ausrastern von Nestor El Maestro, Günter Kreissl und Jörg Siebenhandl nach dem unglücklichen Remis gegen Mattersburg war groß. Speziell Trainer El Maestro schoss weit über das Ziel hinaus und wird vom Strafsenat der Bundesliga wohl eine Strafe aufgebrummt bekommen. Intern ist die Situation aber bereits abgeschlossen, wie Sportvorstand Günter Kreissl verriet.

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Vor allem sorgte eine bestimmte Passage des El Maestro-Interviews gegenüber Sky für Aufregung: Der Sturm-Trainer schien durchblicken zu lassen, wie unglücklich er in Graz ist. Monierte über sein Gehalt ("Schmerzensgeld") und ärgerte sich, wie er hier landen konnte.

Spekulationen begannen bereits kurz nach dem Interview, was dieser Ausbruch für den 36-Jährigen bedeuten könnte. Doch Sportvorstand Günter Kreissl nahm seinen Trainer in Schutz und stellte dessen Aussagen im Interview mit der Kleinen Zeitung klar: "Das muss man verstehen. Wenn man in acht Spielen vier Mal benachteiligt wird, fehlt der Spaß - das war aber nur auf die Entscheidungen bezogen."

Gegenüber der Krone betonte Kreissl zudem, dass es keine internen Strafen geben wird: "Er hat sich imagemäßig selbst am meisten bestraft. Ich sehe keine erzieherische Maßnahme in einer Geldstrafe. Er weiß, dass er übers Ziel hinausgeschossen ist, und hat sich entschuldigt. Man muss ja auch froh sein, dass es Leute im Klub gibt, die sich mit Emotion einsetzen und sich nicht willenlos ergeben."
Grund hierfür könnte auch das anstehende Cup-Match sein, vor dem zu großer Tumult kontraproduktiv wäre: "Vorm Cupspiel in Klagenfurt müssen wir jetzt fest zusammenstehen."

Nestor El Maestro: "Ich bin kein Roboter, ich habe aus dem Herzen gesprochen"

Auch der Coach selbst äußerte sich zur Situation und zeigte sich verwundert ob der vermeintlichen Fehlinterpretationen seiner Aussagen: "Sturm ist ein großer Verein und ich bin extrem stolz, dass ich hier sein darf. Aber in den Minuten unmittelbar nach dem Spiel habe ich extreme Wut empfunden. Ich bin eben kein Roboter. Ich habe aus dem Herzen gesprochen. Spätestens am Mittwoch braucht niemand mehr über meinen Abschied spekulieren, da sitze ich beim Cup-Spiel auf der Bank."

Auch Günter Kreissl verlor nach dem Spiel die Fassung, was ihm mittlerweile unangenehm ist: "Was wehtut, ist die Emotion. Es ist ja nicht lustig, wenn man sich selbst zum Kasperl macht und wütet."
Den Inhalt der getätigten Aussagen möchte der 45-Jährige aber nicht revidieren, wie er via der Kleinen Zeitung betonte: "Der Schiedsrichter hat im Gespräch ja eingestanden, dass er Fehler gemacht hat. Wir fühlen uns nicht verfolgt, keineswegs, ich bin ja kein Verschwörungstheoretiker. Wir sind über das Ziel hinausgeschossen, auch wenn ich inhaltlich bei allen Punkten bleibe. Es ist offenbar wenig Respekt vor Sturm da, wenn ich an manche Entscheidungen denke.

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