FK Austria Wien hofft nach Sieg auf Trendwende: "Spieler müssen sich einfach mehr zutrauen"

Von SPOX Österreich/APA
Christian Ilzer bejubelt den ersten Heimsieg seiner Austria.
© GEPA

Frank Hensel ballte nach Schlusspfiff die Fäuste und klatschte an der Seitenlinie mit jedem der violetten Profis ab. Nicht nur dem Präsidenten der Wiener Austria fiel nach dem 2:0 gegen Altach am Sonntagnachmittag ein Stein vom Herzen, auch Trainer Christian Ilzer durfte sich nach Wochen der Tiefschläge über "einen kleinen Schritt" auf dem Weg nach oben freuen.

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Die Austria sparte sich durch den ersten Saison-Heimsieg in einem alles andere als hochklassigen Spiel weitere Negativschlagzeilen. Ilzer sah, dass die "Basics" von seiner erneut veränderten Elf erfüllt wurden. Die Verunsicherung habe man gesehen. Gerade deshalb sei "dieses Ergebnis schon sehr wertvoll. Ich hoffe, es bringt uns in eine bessere Zukunft".

Christoph Monschein (61.) und der neu in die Startelf gerückte Alon Turgeman (80.) stellten den Dreier für die Austria sicher. Altach bot eine der schlechtesten Saisonleistungen. Schaffte die Austria den Sprung auf Rang sieben und ist wieder drei Zähler am Sechsten Hartberg dran.

Die Zuschauer waren mit Schlusspfiff zufrieden. Dabei hatte die Partie mit einem Stimmungsboykott der Fan-Tribüne der Favoritner begonnen, zuvor gab es nur zwei Spruchbänder: "Als Reaktion der letzten Wochen, halten wir heute 45 Minuten unsere Goschn" sowie "Wenn ihr unsere Austria nicht lebt, ist es besser wenn ihr geht". Erst nach Seitenwechsel erhielt die Mannschaft Unterstützung, nach dem Schlusspfiff wurde vor allem Christian Ilzer mit Sprechchören gefeiert.

Austria-Präsident Frank Hensel: "Das Vertrauen gilt dem Trainer"

Der Trainer äußerte sich gegenüber der Krone wie folgt: "Die Sprechchöre haben mich natürlich gefreut, aber wir ziehen hier alle an einem Strang. Das Lob gebührt euch allen." An einem Strang ziehen auch weiterhin die Vorstandsebene und Ilzer, dem erneut der Rücken gestärkt wurde. Nach Sport-Vorstand Peter Stöger unter der Woche sprach auch Clubchef Hensel dem Steirer dezitiert das Vertrauen aus: "Es sind die Spieler gefordert und nicht der Trainer. Mit dem Trainer habe ich mehr Geduld als mit einzelnen Spielern in der Mannschaft", sagte Hensel auf Sky. Dies gelte auch dann, wenn die Austria Mitte Dezember schlecht dastünde. "Er (Ilzer) wird uns da hinführen, wo wir uns das von ihm erhofft haben", betonte Hensel.

Grund für den Umschwung in Halbzeit zwei, der den Sieg für die Wiener besorgte, war auch die Kabinenansprache des Trainerteams: "Ich habe ihnen gesagt, dass das Spiel in unsere Richtung läuft, dass sie sich einfach mehr zutrauen müssen. Das haben sie dann umgesetzt."
"Der Sieg ist natürlich für alle eine Befreiung. Ich hoffe, dass es der erste Schritt in die richtige Richtung war. In den ersten 45 Minuten hat man schon gesehen, wie sehr unser Saisonstart in den Köpfen drinnen ist."

Christian Ilzer bejubelt den ersten Heimsieg seiner Austria.
© GEPA
Christian Ilzer bejubelt den ersten Heimsieg seiner Austria.

Der ehemalige WAC-Trainer schraubte weiter an seiner Idealelf. Prominentester Mann auf der Bank war Österreichs Ex-Internationaler Florian Klein, der seinen Platz rechts in der Viererkette an Stephan Zwierschitz verloren hat. Zudem bildete sich ein vorläufiges Innenverteidiger-Pärchen ab. Tarkan Serbest und Erik Palmer-Brown boten eine schnörkellose Partie. Erstmals in dieser Saison blieb die Austria ohne Gegentreffer, was auch Ilzer gefiel: "Wir brauchen ein Sicherheitsgefühl von hinten heraus. Das ist wichtig, um unsere Leistungen auf höherem Niveau zu stabilisieren."

Christoph Monschein: "Lange war's alles andere als ein Fußballspiel"

Held der Veilchen blieb aber weiterhin Stürmer Christoph Monschein, der in acht Partien bei starken sieben Toren und vier Vorlagen hält. Damit ist er an lediglich einem Treffer der Austria nicht direkt beteilt, hat 58% aller Tore selbst erzielt. Der 26-Jährige stellte aber die Wichtigkeit für die Mannschaft in den Vordergrund: "Lange war's alles andere als ein Fußballspiel, aber dann ist uns doch der Knopf aufgegangen. Fürs Selbstvertrauen war dieser Sieg wichtig, er tut der Seele ungemein gut."

Als nächstes folgt nun die Cup-Partie am Mittwoch gegen WSG Tirol, am Wochenende geht es dann gegen Meister Red Bull Salzburg.

Tabelle:

Platz

Mannschaft

Sp

S

U

N

T/GT

TD

P

1.

Red Bull Salzburg

8

7

1

0

36:8

28

22

2.

WAC

8

6

0

2

21:8

13

18

3.

LASK Linz

8

5

2

1

13:5

8

17

4.

Rapid Wien

8

5

1

2

16:8

8

16

5.

SK Sturm Graz

8

4

1

3

11:8

3

13

6.

TSV Hartberg

8

3

2

3

16:18

-2

11

7.

Austria Wien

8

2

2

4

12:16

-4

8

8.

WSG Tirol

8

2

2

4

10:15

-5

8

9.

SCR Altach

8

2

1

5

16:18

-2

7

10.

SV Mattersburg

8

2

1

5

10:22

-12

7

11.

SKN St. Pölten

8

1

3

4

6:22

-16

6

12.

FC Admira

8

0

2

6

4:23

-19

2

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