FK-Austria-Wien-Keeper Patrick Pentz im SPOX-Interview: "Haben im Hotel fast alle geweint"

Von Andreas Födinger
Patrick Pentz von der Wiener Austria im Interview mit SPOX
© GEPA
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Bei der Austria wurde viel umgekrempelt: Wie ist Ihr Eindruck vom neuen Trainer Ilzer?

Pentz: Es taugt mir extrem. Man merkt sofort, dass der Trainer extrem viel Ahnung hat, das ganze Trainerteam ist super. Die Trainingsinhalte gefallen mir richtig gut, ich glaube, wir haben einen richtig guten Plan. Ich habe das schon nach kurzer Zeit bemerken können, dass er versucht, uns seine Philosophie einzuimpfen. Natürlich dauert das leider immer zwei, drei Wochen, bis das jeder verinnerlicht hat. Aber wir wissen, was der Trainer von uns will.

Die Vorbereitung bringt den Kracher gegen die Queens Park Rangers.

Pentz: Ich freue mich auf das Spiel. Danach geht's eh schon los, Meisterschaft, Cup. Die Qualifikation für die Europa League ist natürlich das große Ziel. Ich glaube, das können wir auch aussprechen.

Punkto Testspiele: Wie wichtig sind die Ergebnisse in so einem Spiel nun wirklich? Oder geht's mehr darum, Abläufe zu testen, Spielsituationen zu simulieren?

Pentz: Die Ergebnisse sind schon auch wichtig. Man kann nicht sagen, ‚wir wollten nur schauen, wo wir stehen'. Du willst jeden Test gewinnen. Jeder Sieg gibt dir Selbstvertrauen, jedes Spiel, das du zu-Null spielst, gibt dir Selbstvertrauen. Speziell gegen solche Gegner natürlich.

Patrick Pentz über die hitzige Diskussion mit Rapids Tobias Knoflach

Das vergangene Jahr war eine Achterbahnfahrt für die Austria: 6:1-Derbysieg, Saisonziel erreicht, aber richtig in den Flow kam man nie. Da gab's dann viele unzufriedene Fans. Wie geht man mit den Aussprachen um?

Pentz: Man kann verstehen, wenn die Fans aufgebracht sind. Aber umgekehrt müssen die Fans auch wissen, dass das natürlich nicht unser Anspruch ist, wir wollen das ja auch nicht. Wir müssen einfach kühlen Kopf bewahren und an das glauben, was wir im Training bearbeiten. Wenn dann jeder an einem Strang zieht, dann kann das funktionieren. Wir haben das ja auch im U21-EM gesehen, Erfolg funktioniert nur als Einheit. Als Baumgartner den Elfmeter verschossen hat, haben wir auch nicht auf ihn hingehauen. Das passiert, das kann jedem passieren.

Das kann ich mir vorstellen. Wie ging's da in der Kabine dann zu?

Pentz: Es war keine einfache Situation, er bekam ja auch bei Hoffenheim schon in der letzten Partie eine rote Karte. Aber er ist ein sensationeller Kicker, er wird das schnell wegstecken. Er wird noch so viele große Momente in seiner Karriere haben, wo er den Ball reinhauen wird. Da mach ich mir keine Sorgen.

U21-EM: Tabelle der Österreich-Gruppe zum Abschluss

PlatzMannschaftSpieleSiegeNiederlagenUnentschiedenToreTorverhältnisPunkte
1.Deutschland320110:377
2.Dänemark32106:426
3.Österreich31114:404
4.Serbien30301:10-80


Wie sehr hat die Mannschaft der Ausfall von Hannes Wolf wirklich runtergezogen?

Pentz: Das war sowieso ein furchtbarer Moment. Da haben wir alle fast geweint im Hotel. Der Hannes ist ein super Kerl, ein Arbeiter, der alles für die Mannschaft gibt. Ich glaube, dass dies das Schlimmste ist, das dir passieren kann. Wir haben ihm auch gesagt, falls er irgendjemanden von uns braucht, kann er jederzeit kommen.

Interessantes Thema: im Profi-Fußball können Freundschaften entstehen. Aber auch Feindschaften? Sie wissen, auf was ich hinaus will?

Pentz (lacht): Ich denke schon.

Die heftige Auseinandersetzung mit Rapids Goalie Tobias Knoflach ging in Österreich wochenlang durch die Medien. Gab's danach noch Kontakt oder ist Gras über die Sache gewachsen?

Pentz: Kontakt hatten wir keinen, ich wüsste auch nicht, was es da noch zu reden gegeben hätte. Er hat sich geäußert, ich habe nichts dazu gesagt. Für mich ist die Sache gegessen, das war gleich danach so. Es ist halt ein bisschen aufgebauscht worden, das beeinträchtigt mich jetzt aber nicht wirklich. Wenn so ein Duell in der Regionalliga passiert, fällt's halt keinem auf. Beim Wiener Derby sieht's halt jeder.

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