SKN St. Pölten nach 0:1 gegen LASK fix Bundesliga-Sechster

Von APA
Der SKN St. Pölten fixierte den sechsten Tabellenplatz
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Für den SKN St. Pölten hat sich die zarte Hoffnung auf eine Teilnahme an der Fußball-Europa-League nicht erfüllt. Nach einer 0:1-Niederlage gegen Bundesliga-Vizemeister LASK beenden die Niederösterreicher die Saison definitiv auf dem unbelohnten sechsten Platz der Meistergruppe. Vorentscheidend war am Sonntag eine Rote Karte gegen Verteidiger Luan in der 53. Minute, der die Mannschaft schwächte.

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Die Linzer waren in der Anfangsphase überlegen, dann kamen die Hausherren aber besser ins Spiel. In Richtung LASK-Sieg bog die Partie erst in der zweiten Hälfte ab, nachdem der Brasilianer Luan für ein Foul an Samuel Tetteh die Rote Karte gesehen hatte. Nach einem Eckball brachte James Holland (67.) am kurzen Eck eine Michorl-Flanke frech im Tor unter - es blieb der einzige Treffer im Match.

Der LASK startete mit viel Elan. Joao Klauss schob den Ball in der zweiten Minute freistehend am Tor vorbei, wenig später kamen erneut Klauss und Thomas Goiginger bei Zuspielen im Strafraum zu spät. St. Pölten brauchte dagegen einige Zeit, um den Rhythmus zu finden. Die erste nennenswerte Aktion schloss in der 18. Minute Verteidiger Danijel Petrovic nach einem Ambichl-Freistoß per Kopf ab, gefährlich war das Ganze noch nicht.

Das Tor der Linzer hütete diesmal Thomas Gebauer, der 36-Jährige kam so zu seinem ersten Pflichtspieleinsatz für den LASK. Aus Protest gegen den langjährigen Ried-Torhüter und -Kapitän stellte der harte Kern der mitgereisten LASK-Fans die Unterstützung für ihre Mannschaft ein.

Zum Ende der ersten Hälfte hin neutralisierten sich die beiden Teams weitgehend - hochkarätige Chancen gab es hüben wie drüben nicht. Die fand allerdings SKN-Goalgetter Rene Gartler in der 48. Minute vor, aus kurzer Distanz hielt Gebauer jedoch die Null fest. Die Notbremse von Luan war dann ein Schlag, von dem sich die "Wölfe" nicht mehr erholten.

Die Linzer hatten einige Möglichkeiten - Holland schlug zu. Der Australier verwertete eine Flanke von Peter Michorl von links mit dem Außenrist ins Tor. Dass der Assistgeber davor wohl knapp im Abseits gestanden war, war dem Team um Schiedsrichter Robert Schörgenhofer entgangen.

Nach einem guten St.-Pölten-Angriff und einer scharfen Grätsche von Michorl an Husein Balic im Strafraum reklamierten die Heimischen in der 78. Minute Elfmeter - die Versuche blieben jedoch erfolglos. Die "Wölfe" werden die für sich überraschend gute Saison auf dem sechsten Platz beenden, da der Fünfte Sturm Graz nicht mehr überholt werden kann. In der Schlussrunde geht es für den SKN noch zu Meister Salzburg. Der LASK empfängt am kommenden Sonntag die Wiener Austria.

Die Stimmen

Ranko Popovic (Trainer St. Pölten): "Das Spiel war bis auf die ersten zehn, 15 Minuten ausgeglichen. In der zweiten Halbzeit waren wir dann zu Beginn deutlich besser und hatten eine Riesenchance, in Führung zu gehen. Danach bekommen wir eine Rote Karte und ein Tor, das eindeutig Abseits ist. Die Burschen haben sich heute viel mehr verdient." Zu der nicht realisierten Europacup-Chance: "Vielleicht ist es gar nicht so schlecht, dass es keine Doppelbelastung gibt. Ich weiß, dass Europa schön ist, aber es kann eben auch gefährlich für die Meisterschaft sein."

Oliver Glasner (Trainer LASK): "Die ersten 15 Minuten waren wir sehr gut im Spiel, danach war es offen. Thomas Gebauer hat uns beim 0:0 den Sieg festgehalten, das freut mich ganz besonders, weil er von einer kleinen Gruppe - ich sage bewusst nicht LASK-Fans, weil das sind sie nicht - aufs Übelste beschimpft worden ist. Als Zeichen der Wertschätzung und Anerkennung seiner Leistungen über das ganze Jahr hat er heute gespielt, und das hat er auch sehr gut gemacht. Mein großes Ziel war, als wir vor zwei Jahren aufgestiegen sind, dass wir egal ob auswärts oder daheim, egal gegen wen wir spielen, immer gleich spielen. Dass wir uns den Sieg zutrauen und unser Spiel spielen. Ich bin stolz auf diese Truppe."

Christoph Riegler (Torhüter St. Pölten): "Die erste Viertelstunde haben wir ein bisschen verschlafen. Wir waren dann besser im Spiel. In der zweiten Halbzeit hatten wir die beste Chance des Spiels. Das Gegentor war dann sogar Abseits, habe ich gehört. Das muss man dann halt so hinnehmen. Vielleicht kommt ja irgendwann der Videobeweis in die Bundesliga. Wir können aber trotz allem stolz auf diese Saison sein."

Thomas Gebauer (Torhüter LASK): "Der Trainer hat mir vorher schon gesagt, dass ich spielen werde. Ich habe mich eigentlich von Anfang an wohlgefühlt. Ich kann mich eigentlich eh nur auf meine Aufgaben konzentrieren."

Bundesliga, Tabelle nach dem 31. Spieltag

Platz

Verein

Sp

S

U

N

Tore

Diff

Punkte

1.

Red Bull Salzburg

31

24

5

2

72:26

44

46

2.

LASK Linz

31

17

9

4

54:27

25

37

3.

WAC

31

11

10

10

45:46

-1

28

4.

Austria Wien

31

12

6

13

43:43

0

27

5.

Sturm Graz

31

10

10

11

36:38

-2

24

6.

SKN St. Pölten

31

9

9

13

32:43

-11

21

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