Hannes Kartnig: "Habe mit einigen Rapid-Ultras ein Bier getrunken"

Von SPOX Österreich
Hannes Kartnig erzählt von der Sturm-Vergangenheit.
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Hannes Kartnig hat in einem Interview über seine verzwickte Situation mit dem SK Sturm Graz gesprochen. Der 67-Jährige ist über die aktuelle Klubführung enttäuscht und wünscht sich stärkere Präsidenten bei den österreichischen Bundesligisten. Mit den Rapid-Fans soll er sich gut verstanden haben.

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"Beim Meisterschaftsfinale 1996 haben die Rapid-Fans ein Spruchband gehabt: "Kartnig geh zum Minigolf, Meister wirst du nie." Die haben mich beleidigen wollen, aber für mich war es das Gegenteil", sagte Kartnig im Interview mit dem ballesterer. "Die Fans haben das Spruchband gemalt, ins Stadion gebracht und hochgehalten. Das ist echte Arbeit", zeigte er sich beeindruckt.

Und weiter: "Mich hat das fast geehrt. Ich bin im Gespräch gewesen, und nach dem Spiel habe ich sogar mit einigen Rapid-Ultras ein Bier getrunken. Die haben dann gesagt: 'Das ist eh ein leiwander Kerl.'"

Rapid-Fans sollen sich gut mit Hannes Kartnig verstanden haben.
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Rapid-Fans sollen sich gut mit Hannes Kartnig verstanden haben.

SK Sturms Jubiläum: Hannes Kartnig nicht eingeladen

Kartnig war von 1992 bis 2006 Präsident des SK Sturm, zudem fungierte er im selben Amt beim Eishockeyklub EC Graz. Kartnig war als schillernde Figur im österreichischen Fußball omnipräsent, 1998 und 1999 feierten die Blackies zwei Meistertitel und spielten in der Champions League.

2014 wurde er unter anderem wegen Steuerhinterziehung und schweren Betrugs verurteilt, seit Ende 2017 ist er wieder auf freiem Fuß. Das Verhältnis mit dem SK Sturm ist allerdings völlig zerstört, wie Kartnig zugibt. "Sie haben mich nicht einmal zur 100-Jahr-Feier eingeladen, weil sie sich nicht getraut haben. Ich weiß nicht, ob ich hingegangen wäre, aber eine Einladung hätte ich verdient", fand Kartnig.

Hannes Kartnig: SK Sturm? Kein Interesse

Zu vermissen scheint er seine alte Liebe aber ohnehin kaum. Er habe kein großes Interesse an Sturm, sagte Kartnig. "Der Fußball ist eine Gemeinheit, und der Präsident ist ein Banker, der spart und spart." Generell wünsche er sich wieder stärkere Funktionäre im Profifußball.

"Diese Präsidenten sind so schwach. Sie müssten Verantwortung übernehmen. Wenn es einmal nicht läuft, müssen sie auf den Tisch hauen und die Spieler auch einmal anschreien. Das kann nicht immer der Trainer machen", sagte er, und fügte selbstlos hinzu: "Niemand traut sich mehr, zu einem Spieler "Arschloch" sagen. Das habe ich immer gemacht."

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