Unglaubliche Eigenfehler, Mängel bei Fokussierung und Leidenschaft – SK Sturm auf dem Boden der Realität

Von SPOX Österreich
Günter Kreissl
© GEPA

Der Jubel war beim SK Sturm ebenso groß wie die Hoffnung, nachdem man sich vor der Länderspielpause mit einem Remis in Salzburg sowie einem Sieg über die Austria für die Meistergruppe qualifizieren konnte. Nach dem ersten Spiel in selbiger sind die Grazer allerdings via Bruchlandung schon wieder hart und unsanft aus ihrem kurzen Höhenflug gerissen worden.

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Für das schwarz-weiße Publikum war am Sonntagnachmittag das Wetter eindeutig das Beste in Liebenau. Bei einer über weite Strecken uninspirierten Vorstellung blieb Sturm insgesamt harmlos, ermöglichte den Gästen aus St. Pölten die zwingenderen Chancen. Gleich in mehreren Situationen hatte die Truppe von Coach Roman Mählich Glück, das jedoch in der 86. Minute aufgebraucht war, als Husein Balic die Grazer Hintermannschaft düpierte und den 1:0-Siegtreffer markierte. Auf der Tribüne herrschte Ratlosigkeit ob der schwachen Leistung, die Wortmeldungen der Sturm-Akteure nach der Partie machen zusätzlich nachdenklich.

"Wenn wir gleich nach dem Erreichen der Meistergruppe sagen, dass wir über niemandem drüber stehen, dass wir richtig Gas geben müssen, dann ist das so, weil wir das ernst meinen. Heute hat man gesehen, dass es nicht reichen wird, wenn du ein paar Prozent vom Fokus runtergehst", ärgerte sich Günter Kreissl gegenüber sturmnetz.at über "unglaubliche Eigenfehler, mit denen wir uns das ganze Spiel über in Schwierigkeiten bringen".

Giftigkeit, Fokussierung, der notwendige Resepekt vor der Aufgabe – alles was der Trainer angesprochen habe, hätte man über die 90 Minuten nicht zur Genüge umgesetzt. "St. Pölten hatte relativ viele große Möglichkeiten, auch bei uns hat es zwei, drei größere Chancen gegeben, auch Elfmetersituationen, aber es ist müßig, über den ganzen Dreck zu reden, weil wir uns leider nicht mit dem Nachdruck präsentieren in so einem Spiel, wie es einfach notwendig wäre. Das ist wahnsinnig ärgerlich", so Kreissl.

Die Chance, nach der Quali für die Meistergruppe befreit aufzuspielen, habe man vergeben, dabei habe man sich "fantastisch vorbereitet in den letzten zehn Tagen", betonte der Grazer Geschäftsführer Sport, der allderings die Leidenschaft seiner Spieler kritisierte: "Das hat einfach nichts so ausgesehen wie gegen Salzburg und die Austria. Das ist wahnsinnig ärgerlich, weil wir auf all das hingewiesen haben."

Siebenhandl: "Mit schön spielen und wenig Leidenschaft funktioniert es nicht"

Jörg Siebenhandl, einer der wenigen Lichtblicke bei den Blackys, schlug in dieselbe Kerbe. "St. Pölten hat das gespielt, was wir erwartet haben aber wir haben nicht das gemacht, was wir uns vorgenommen haben", sagte der Tormann. "Wenn du so auftrittst und das Spiel nicht annimst, dann ist es schwierig. Mit schön spielen und wenig Leidenschaft funktioniert es halt nicht."

Die Leistungsschwankungen beim SK Sturm konnte sich Siebenhandl nicht erklären und meinte darauf angesprochen: "Ich glaube, es muss sich jeder Spieler selbst fragen, ob er in dem Moment bereit ist, alles zu geben. Du hast im Fußball die 90 Minuten, in denen du alles auf den Platz bringen kannst, und wenn du da nicht am Punkt da bist, ist es schwierig. Das müssen wir in den Griff kriegen."

23. Bundesligarunde, Meistergruppe:

HeimteamAuswärtsteamErgebnis
SK SturmSKN St. Pölten0:1
WACLASK0:3
Red Bull SalzburgFK Austria Wien5:1
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