Sinan Kurt: Vom internationalen Supertalent in Österreichs zweite Liga

Von SPOX Österreich
Sinan Kurt beim FC Bayern München
© getty

Sinan Kurt galt einst als das vielleicht vielversprechendste Talent des deutschen Fußballs. Eine Weltkarriere wurde ihm vorausgesagt, der Branchenprimus aus Deutschland, der FC Bayern München, berappte für den damals 18-jährigen Kurt sogar drei Millionen Euro. Vier Jahre später findet sich das einstige Supertalent am Boden der Tatsachen wieder: in Österreichs zweiter Liga, bei der WSG Wattens.

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Der Weg dorthin war ein langer, gepflastert mit Undiszipliniertheiten und kleineren Skandalen. Nachdem Kurt bei den Bayern nicht überzeugen konnte, wechselte er zur Hertha, nach Berlin. Die Hauptstädter erhofften sich durch Kurt einen ähnlichen Coup, den sie mit Mitchell Weiser landeten. Aus dem Problemkind und fußballerisch gescheiterten Supertalent, den sie von den Bayern loseisten, wurde ein Leistungsträger und Nationalteamspieler, der symbolhaft für den Aufstieg von HaHoHe stand.

Die Verfehlungen des Sinan Kurt

Mit Kurt wurde das allerdings nichts. Trainer Pal Dardai degradierte den Mittelfeldspieler, ließ gar eine öffentliche Schelte vom Stapel: "Mentalität ist für mich das Wichtigste, und wenn das einer nicht kapiert, haben wir ein richtiges Problem."

Richtige Probleme hatte Kurt bei der Hertha einige. Im Oktober 2016 erließ die Staatsanwaltschaft Berlin einen Strafbefehl in Höhe von 20.000 Euro gegen ihn. Ihm wurde vorgeworfen, er habe Fotos seines Geschlechtsteils an eine Minderjährige verschickt. Die Eltern der Betroffenen erstatten Anzeige. Kurt bestritt den Vorwurf, der Vorfall ging als "Penis-Gate" in Deutschlands Fußball-Akte ein. Kurz darauf kam Kurt übergewichtig aus dem Sommerurlaub zurück, er ließ sich hängen, schien keine Lust mehr auf Profi-Fußball zu haben. Dardai damals weiter: "Ich verstehe nicht, warum ich ihm das immer wieder sagen muss. Ich habe ein Problem, wenn man junge Spieler immer wieder motivieren muss."

Letzte Chance: WSG Wattens

Motivation sollte Sinan Kurt bei der WSG Wattens nun auf jeden Fall an den Tag legen. Die Chance in Tirol könnte seine letzte sein, im Profifußball Fuß zu fassen.

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