Red Bull Salzburg: Andre Ramalho erlegt die Admira in der Nachspielzeit

Von APA
Andre Ramalho mutierte zum Goldjungen
© GEPA

Red Bull Salzburg ist dank eines späten Treffers erfolgreich ins Frühjahr gestartet und hat gleich einmal die Tabellenführung in der Fußball-Bundesliga übernommen. Andre Ramalho fixierte mit einem Kopfball am Samstag erst in der 95. Minute den 2:1-Heimsieg des Meisters gegen die Admira. Die Mozartstädter zogen zwei Punkte an Winterkönig Sturm Graz vorbei, der in Mattersburg 0:1 verlor.

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Der nach seiner Schulterverletzung rechtzeitig fit gewordene Munas Dabbur (37.) brachte die Salzburger mit seinem 13. Saisontreffer standesgemäß in Wals-Siezenheim in Führung und Rückkehrer Ramalho krönte sein Comeback mit einem Treffer, und das ausgerechnet in seinem 100. Pflichtspiel für die Salzburger. Salzburg ist nun zu Hause bereits 21 Spiele ungeschlagen. In der Frühjahrs-Auftaktrunde gab es weiter seit dem Einstieg von Red Bull im Oberhaus 2005/06 keine Niederlage für die "Bullen".

Admira spielte aufopferungsvoll

Für die viertplatzierten Admiraner war ein Treffer von Lukas Grozurek (41.) zu wenig, sie nahmen wie beim 1:5 im ersten direkten Saisonduell in Salzburg keine Punkte mit nach Hause. Genauso bitter für die ohnehin ersatzgeschwächten Gäste war, dass sich die Personalsituation weiter verschärfte. Nach dem krankheitsbedingten Ausfall von Thomas Ebner musste der 22-jährige Innenverteidiger Macky Bagnac aus Kamerun bei seinem Debüt schon in der siebenten Minute wohl mit einem Muskelfaserriss im Oberschenkel ausgetauscht werden.

Die Anfangsphase gehörte ganz klar den Salzburgern, Hwang Hee-chan deutete mit einer Direktabnahme, die drüberging (9.), erstmals seine Gefährlichkeit an. Zwei Minuten später verfehlte Dabbur eine Hwang-Hereingabe nur knapp. Es war symptomatisch für den Auftritt der Gastgeber vor der Pause, das große Problem war, dass bei Feldüberlegenheit der letzte Pass kaum ankam.

Die Admira machte im ersten Spiel nach dem Abgang von Top-Torschütze Christoph Knasmüllner zum englischen Zweitligisten Barnsley die Räume eng, zeigte konsequentes Forechecking und machte den Gastgebern das Leben schwer. In Rückstand gerieten die Südstädter in Folge eines Eigenfehlers trotzdem. Fabio Strauss verlor leichtfertig den Ball, der über Xaver Schlager und Valon Berisha schnell bei Dabbur landete, der nur noch einschieben musste (37.).

Grozurek brachte die Admira zurück ins Spiel

Die Antwort der zuvor in der Offensive völlig harmlosen Admiraner folgte prompt. Einen Bilderbuchkonter schloss Grozurek (41.) mit einem Volley-Linksschuss nach Jakolis-Flanke mustergültig ab. In der Nachspielzeit (45.+2) vergab Hwang die Chance auf die neuerliche Führung, setzte das Leder nach einem Berisha-Stangelpass drüber.

Nach dem Seitenwechsel war die Überlegenheit des Serienmeisters augenscheinlicher. In einer starken Phase Mitte der zweiten Hälfte fehlte Berisha (58./drüber), Hwang (60./Leitner hielt) und Dabbur (63,/drüber) die nötige Effizienz. Bei den Niederösterreichern schwanden mit Fortdauer sichtlich die Kräfte, der Siegtreffer der Salzburger, bei denen wohl auch aufgrund der Erkrankung von Andreas Ulmer kaum etwas über die linke Seite ging, lag daher in der Luft.

Die nur etwas mehr als 4.000 Zuschauer mussten sich aber bis zur letzten Aktion gedulden. Einen Berisha-Freistoß köpfelte der aufgerückte Ramalho ins Netz. Sehr zur Erleichterung von Coach Marco Rose, der jubelnd auf das Feld lief. Ramalhos Rückkehr hat sich also bereits im ersten Spiel bezahlt gemacht. Salzburg ist damit weiter gegen die Admira diese Saison unbesiegt, holte dabei sieben Punkte.

Die Stimmen

Marco Rose (Salzburg-Trainer): "Nach der Winterpause war es ganz einfach wichtig, zu gewinnen. Wir haben nicht das gespielt, was wir eigentlich spielen wollten. Wir haben zu viele technische Fehler begangen. Eigentlich sind wir ordentlich reingekommen, haben verdient das 1:0 gemacht, durch einen Konter aber den Ausgleich kassiert. Dadurch hat sich auch eine gewisse Unzufriedenheit in der Mannschaft breitgemacht. Wir haben einfach nicht die Aktionen gesetzt, um eine verteidigende Mannschaft in Bedrängnis zu bringen. Wenn man nicht gut damit umgeht mit so einem tief stehenden Gegner, dann kommt so ein Spiel heraus. Trotz allem überwiegt eindeutig die Freude über den Sieg. "

Ernst Baumeister (Admira-Trainer): "Gratulation an Marco Rose und seine Mannschaft, sie waren über 95 Minuten die klar bessere Mannschaft. Meine Mannschaft hat sich hier allerdings sehr gut verkauft, wir haben nicht viel zugelassen. Das Tor in der 95. Minute durch diese Standardsituation war unnötig, das ist auch ein Zeichen von Unroutiniertheit. Allerdings ist es bitter, wenn man durch so ein Tor verliert. Ich kann der Mannschaft auch keinen Vorwurf machen. Es tut mir leid für die Jungs, die aufopferungsvoll gekämpft haben und alles reingehauen haben. Die Heimfahrt wird ruhig werden, aber mit etwas Abstand wird die Freude überwiegen, über das, was sie hier geleistet haben."

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