"Können niemanden zum Match-Besuch zwingen"

Von SPOX Österreich
Marco Rose scheint Wunschkandidat in Köln zu sein
© getty

Je besser Salzburg Fußball kickt, desto schlechter lesen sich die Zuschauerzahlen. Der amtierende Meister kommt zwar wieder unübersehbar ins Rollen, die gähnende Leere im Stadion bleibt jedoch.

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Den 2:0-Sieg gegen den SV Mattersburg am vergangenen Mittwoch sahen überhaupt lediglich 3922 Zuseher, eine traurige Kulisse für den Serienmeister und aktuellen Tabellenführer in Österreich. RB-Coach Marco Rose bezog dazu im Gespräch mit dem Standard Stellung.

Eine Erklärung für den mageren Zuspruch hat er aber auch nicht: "Wüssten wir es, würden wir sofort etwas unternehmen. Es ist ein Fakt, mit dem wir eben leben müssen." Sein Team hätte sich ein brechend volles Stadion verdient, die Atmosphäre gegen den SK Rapid Wien, als im Weststadion zu Hütteldorf die Bude mit über 25.000 Fans fast überging, sei eine sensationelle gewesen: "Rapid ist ein absoluter Traditionsverein, hat ein großes Einzugsgebiet."

Roses Erklärung für die ausbleibenden Zuseher

Das Thema Tradition wird in Salzburg also nach wie vor thematisiert: "Die Jungs geben ihr Bestes, um die Leute ins Stadion zu holen und sie zu begeistern. Es muss Gründe dafür geben, möglicherweise spielt auch die Vergangenheit eine Rolle. Es ist aber nicht meine Aufgabe, mich im Detail damit auseinanderzusetzen." Denn so erfolgreich Salzburg auch sein mag: "Wir können die Leute nicht zum Match-Besuch zwingen."

Und Erfolg scheint Marco Rose in seiner DNA implementiert zu haben. Der 41-jährige gebürtige Leipziger ist mit einem Punkteschnitt von 2,39 der aktuell erfolgreichste Salzburg-Trainer aller Zeiten. Wenngleich ihn derartige Zahlen nicht wirklich interessieren: "Das ist eine Statistik, mit der ich relativ wenig anfangen kann. Weil sie sich im Laufe der Saison wieder relativeren kann, relativieren wird. Ich mag mich mit Trainern wie Trapattoni oder Stevens, die extrem viel geleistet haben, nicht vergleichen."

"Ein Thema, das mich nicht interessiert"

Zu einer vergleichbaren Karriere fehlen Rose noch einige Stationen. Strebt er nach Höherem? "Das ist ein Thema, das mich nicht interessiert. Das Geschäft Fußball kennt man ja. Läuft es gut, ist man gefragt. Läuft es weniger gut, ist man morgen nicht mehr dabei." Morgen sind die Salzburger aber bei der Wiener Austria zu Gast. Die sich mit allen Mitteln gegen die Negativspirale der letzten Wochen stemmen wollen. Rose ist auf der Hut: "Ich gehe nie von Siegen aus. Weil ich weiß, dass es einen Gegner gibt."

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