Schiri-Boss Sedlacek: Rapid kann sich Schiedsrichter nicht aussuchen

Von SPOX Österreich
Muckenhammer steht bei Rapid nicht hoch im Kurs
© GEPA

Nachdem Rapid in einer Stellungnahme rund um die Mordrohungen gegen Schiedsrichter Dieter Muckenhammer gefordert hatte, dass dieser künftig keine Spiele der Grün-Weißen mehr leiten dürfe, spricht nun Österreichs Schiedsrichter-Boss Robert Sedalcek.

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Gegenüber dem Kurier stellt er klar, dass kein Verein die Besetzung der Unparteiischen bestimmen kann: "Allgemein lässt sich sagen, dass wir in so einem Fall einen Schiedsrichter in der nächsten Zeit bei Spielen des betroffenen Vereins nicht einsetzen werden. Es ist aber sicher nicht so, dass sich die Klubs aussuchen können, welcher Schiedsrichter ihre Spiele leitet. Das wäre nicht im Sinne des Sports und der Fairness."

Sache nicht herunterspielen

Die eingegangen Drohungen gegen Muckenhammer wertet Sedlacek als eine "neue Dimension" in Österreich: "Ich habe auch Rapid-Geschäftsführer Peschek gesagt, dass es nicht geht, dass die Sache heruntergespielt wird und Rapid sich klar von diesem E-Mail distanzieren soll. Uns ist sehr daran gelegen, dass schnell geklärt wird, wer diese Drohung verschickt hat."

Für den Kommentar von Louis Schaub, wonach die Unparteiischen in Österreich im Gegensatz zu den Spielern wohl keinerlei Regelschulungen haben, hat der Schiri-Boss nichts übrig: "Unsere Schiedsrichter haben im Sommer und im Winter eine jeweils einwöchige Regelschulung. Dazu werden während einer Saison mehrmals und regelmäßig die Fitness getestet und die Regelsicherheit abgefragt. Uns ist wichtig, dass die Auslegung der Regeln, die zum Teil großen Spielraum bietet, möglichst einheitlich erfolgt."

"Umstrittene Entscheidugen waren korrekt"

Sedlacek räumt aber ein, dass auch die Schiedsrichter Fehler begehen und kritisiert das Verhalten von Muckenhammer, der Rapid-Kapitän Stefan Schwab Charakterlosigkeit vorgeworfen hatte. "Es sind nicht nur bei Spielern und Trainern, sondern auch bei Schiedsrichtern Emotionen im Spiel. Da werden auch manches Mal Dinge gesagt, die so eigentlich nicht gesagt werden sollten. Wir sind bemüht, für ein Klima zu sorgen, dass alle respektvoll miteinander umgehen."

Allgemein zieht Sedlacek einen positive Bilanz zur Liga-Halbzeit und nimmt die Schiris in Schutz. "Die Schiedsrichterleistungen sind in Ordnung gewesen. Natürlich gab es einige Fehlentscheidungen, aber die sind menschlich und gehören dazu. Es gibt Zeiten, da häufen sich umstrittene Entscheidungen und wenn es einen der sogenannten Großklub trifft, wird noch mehr darüber diskutiert", so Sedlacek, der jedoch auch klarstellt: "Man kann durchaus sagen, dass die umstrittenen Entscheidungen in den Rapid-Spielen korrekt waren."

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