"Ich will von jedem eine Meinung haben"

Von APA
Marko Arnautovic vergab zahlreiche Torchancen
© GEPA

Nach der 0:1-Niederlage am Samstag in Cardiff gegen Wales und dem damit verbundenen Ende aller realistischen Chancen auf eine Teilnahme an der Fußball-WM 2018 in Russland sieht Marko Arnautovic die Zeit für ein klärendes Gespräch innerhalb der Mannschaft gekommen. Man müsse schonungslos die Ereignisse der vergangenen Monate aufarbeiten, forderte der West-Ham-Legionär.

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"Wir werden uns zusammensetzen und darüber reden, denn man muss über Fehler reden. Das tut natürlich jedem weh", erklärte der Wiener. Auch die noch nicht lange zum Stamm zählenden Kicker seien nun gefordert, ihre Sicht der Dinge darzulegen. "Ich will von jedem eine Meinung haben, nicht nur von den Älteren, auch von den Jungen, von den Neuen, die dabei sind. Die sollen auch ihre Gefühle herzeigen, weil sie das gut von außen sehen."

Arnautovic kündigte an, die ÖFB-Kollegen bei dieser Gesprächsrunde auf ein erfolgreiches Finish einer verkorksten Qualifikation einzuschwören, beginnend mit dem Heimmatch am Dienstag gegen Georgien. "Ich werde meine Mannschaft motivieren in den nächsten Tagen, um mit voller Motivation gegen Georgien zu spielen."

"Heute wird keiner schlafen"

Das könnte kein einfaches Unterfangen werden. "Ich denke nicht, dass irgendwer heute schlafen wird. In den nächsten Tagen wird es mental sehr heftig. Ich erwarte und erhoffe von den Spielern, mental stark zu sein", meinte der 28-Jährige.

Zu verkraften gibt es eine laut Arnautovic unverdiente Niederlage gegen Wales. "Wir haben alles reingehaut und aus meiner Sicht dominiert", sagte Arnautovic zu den wartenden Journalisten. "Ich stehe nach jedem Spiel hier und erzähle das Gleiche. Wir hätten jedes Spiel gewinnen können, wir hatten genug Chancen. Natürlich haben wir uns hinten manchmal blöd angestellt. Aber die Waliser hatten gar nichts, keine Chancen, null, zero, und dann kommt so ein Schuss."

Dabei hatte der Wiener bei seiner Topchance in der ersten Hälfte die Führung auf dem Fuß. "Ich muss das Tor machen", gab Arnautovic zu und haderte auch mit fehlendem Spielglück. "In der EM-Qualifikation hat alles geklappt, da war fast jeder Schuss ein Treffer, und jetzt will der Ball einfach nicht reingehen."

"Er ist irgendwie ausgerastet"

Das ärgerte nicht nur den ÖFB-Internationalen - auch ein mitgereister Anhänger verkraftete die bittere Niederlage nur schwer, weshalb sich Arnautovic nach dem Schlusspfiff länger mit ihm unterhielt. "Ich habe gesehen, dass er irgendwie ausgerastet ist gegenüber mir. Dann bin ich hingegangen, um zu reden. Ich habe gesagt, es tut uns genauso weh wie euch", erzählte Arnautovic und betonte: "Wir hatten immer eine gute Beziehung zu den Fans."

Die Zeit der klärenden Gespräche scheint angebrochen, was Teamchef Marcel Koller begrüßt. "Wenn man Spiele nicht gewinnt, kommt der Frust raus. Unmittelbar nach dem Match fallen laute Worte, die man nicht gleich persönlich nehmen muss. Grundsätzlich ist es wichtig, dass Spieler miteinander sprechen. Wenn ich ein Problem mit einem Mitspieler habe, versuche ich das zu besprechen und fresse es nicht in mich hinein", sagte der Schweizer, als er nach der bevorstehenden mannschaftsinternen Unterredung gefragt wurde.

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