Historiker beendet Rekordmeister-Debatte

Von SPOX Österreich
Beide Klubs beherbergten zahlreiche Legenden
© GEPA

Seit jeher tobt sie, die Rekordmeisterdebatte im österreichischen Fußball. Sowohl der SK Rapid als auch die Wiener Austria beanspruchen diese Begrifflichkeit für sich. Die Rapidler zählen dabei die Titel seit dem Jahr 1911. Damals wurde in Österreich zum ersten Mal im Liga-Betrieb gespielt. Für die Austria beginnt die Zählung mit 1949 - in diesem Jahr ersetzte die Staatsliga als österreichweite Meisterschaft die Wiener Liga.

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Verschiedene Interpretationen also. Im Standard sagt der Sporthistoriker Matthias Marschik jetzt: "Beide Vereine dürfen sich Rekordmeister nennen. De jure ist die Austria im Recht, de facto Rapid. Beide Betrachtungsweisen sind legitim."

"Die Wiener Meisterschaften bis 1938 sind weitgehend als österreichische Meisterschaften anerkannt. Von Vereinen, Anhängern und Statistikern. Ein Verein aus den Bundesländern hätte damals nicht reüssieren können. Er wäre vermutlich sofort abgestiegen", so seine Begründung. Rechtlich und moralisch ist es für ihn zudem nicht vertretbar, sich mit den Titeln 1940 und 1941 zu schmücken. Viele Spieler mussten damals an die Front.

Für Marschik ist die aktuelle Debatte - die Austria plakatiert sich momentan in Wien zum Beispiel als Rekordmeister - eher der fehlenden Aufmerksamkeit geschuldet. Seine Gründe: Die "zunehmende Bedeutungslosigkeit des Wiener Fußballs" und Verdrängung durch Themen wie etwa das Frauennationalteam.

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