"Die Bayern haben nur Zuschauer, keine Fans"

Von SPOX Österreich
Ümit Korkmaz: "Bayern haben keine Fans"
© GEPA

Heimkehrer Ümit Korkmaz fühlt sich wieder wohl - nach Seuchenjahren spielt der mittlerweile 31-Jährige aktuell in St. Pölten. Und enthüllt manch Spannendes und Interessantes aus seinen Legionärs-Jahren in Deutschland.

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Ümit Korkmaz hatte es bislang in seiner Karriere wahrlich nicht leicht. Nach dem Meistertitel 2008 mit Rapid und der Heim-EM, die ihm als "Ü-Ü-Ü" Kultstatus einbrachten, schien alles geebnet für eine große und funkelnde Fußballerlaufbahn. Doch viele Verletzungen machten ihm einen Strich durch die Rechnung. Nach neun Saisonen mit mehr oder weniger erfolgreichen Stationen im Ausland, lehrte der mittlerweile 31-jährige Dribblanski nach Österreich zurück - zum SKN St. Pölten. Und verletzte sich im ersten Spiel erneut prompt. Korkmaz ist nun aber wieder einsatzbereit. Mehr denn je, wie er im Interview mit dem Kurier verspricht.

Denn die Heimkehr nach Österreich scheint ihn zu beflügeln: "Ab dem ersten Tag in Deutschland hab ich gewusst, was meine Heimat ist - und dass ich nach Wien gehöre." Dass aus Wien nun St. Pölten wurde, ist allerdings kein Problem. Denn Korkmaz hört von seiner Wohnung seine alte Liebe - die Rapid-Fans: "Ich wohne in Mauerbach. Das ist noch Wien, ich höre sogar die Fans im Rapid-Stadion. Aber ich bin auch in 25 Minuten in St. Pölten im Stadion - das ist perfekt!"

Warum Pacult Schuld an den Verletzungen hat

Von seiner Zeit im Ausland - Korkmaz kickte in Deutschland für die Frankfurter Eintracht, den VfL Bochum und in Ingolstadt - hat der Ex-ÖFB-Teamspieler nicht nur Gutes zu berichten: "Es ist anders und noch professioneller als bei uns. Aber wenn du als Ausländer zum ersten Mal im vollen Stadion von Dresden spielst - das ist nicht lustig. In der Allianz Arena war es viel leichter. Die Bayern haben nur Zuschauer, keine Fans."

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Wenn Korkmaz seinen ehemaligen Trainer und Förderer Peter Pacult trifft, kommt der zerplatzte Traum von der Weltkarriere zur Sprache. Für Korkmaz ist Pacult für seine Verletzungen verantwortlich: "Ich habe zu ihm gesagt: 'Coach, du hast mich überanstrengt. Deshalb war ich so oft verletzt.' Er hat geantwortet: 'Du wirst für immer Rapid-Meister bleiben! Du warst bei der Heim-EM. Eigentlich sollte ich wie ein Gott für dich sein und du solltest mir jeden Tag danken.'" Zum ewigen Dank wird Korkmaz Pacult wohl nicht verpflichtet sein. Doch es ist ihm zu wünschen, dass der kleine Teufel namens Verletzung lange Zeit von den Schultern des Mittelfeldspielers weg bleibt. Denn in Österreich gibt's anscheinend mehr Fans als bei den Bayern.

Ümit Korkmaz im Steckbrief

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