"Das verstehe ich nicht"

Von SPOX Österreich
Walter Schachner sorgt mit einem Interview für Aufsehen
© GEPA

Walter Schachner lässt in einem Interview mit Kritik am österreichischen Fußball aufhorchen. Die heimischen Trainer würden zu wenig geschätzt werden. Auch das moderne Fußballvokabular und große Betreuerstäbe sind dem ehemaligen GAK-Meistermacher ein Dorn im Auge.

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In Kürze wird Walter "Schoko" Schachner nicht nur seinen 60. Geburtstag feiern, sondern auch bei "Dancing Stars" eine heiße Sohle auf das Parkett legen. Daneben sorgt der Ex-1860-Coach mit einem Interview gegenüber abseits.at für Aufsehen. Dem Ex-Profi der "Cordoba-Generation" stößt sauer auf, dass er bei den heimischen Bundesliga-Klubs nicht als Trainer gefragt ist. Seit 2012, als er den LASK betreute, ist er ohne Job.

"Mir kann keiner das Wasser reichen"

"Ich traue mich zu sagen, dass mir von den österreichischen Trainern, also nicht den ausländischen, von den Erfolgen keiner das Wasser reichen kann", meint Schachner, der auf der Betreuerbank zwei ÖFB-Cup-Titel (2001, 2004) und eine Meisterschaft (2004) holte. Er halte es "generell für ein Problem im heimischen Fußball", dass österreichische Coaches zu wenig geschätzt werden.

"Ein paar Namen: Barisic, Baur, Kühbauer, Schöttel, seit kurzem Vastic und ich - warum haben gute Leute aus Österreich aktuell keinen Job? Das verstehe ich nicht." Die Herangehensweise der Bundesligisten, bei der Trainersuche zunächst ins Ausland zu schauen, müsse sich ändern, findet Schachner.

Schachner würde gerne Sturm-Coach werden

Er selbst hat auch schon eine Idee, zu welchem Klub er gut passen würde: "Wenn sich bei Sturm in Sachen Trainerposten in Zukunft wirklich etwas ändern sollte kann ich nur sagen: als überzeugter Steirer wär' Sturm natürlich DER Verein. Aber das ist Hypothese. Foda macht in Graz super Arbeit."

Ein Engagement unterhalb der ersten Spielklasse schließt Schachner aus. Für ihn komme nur noch ein Bundesligist in Frage. "Wenn du in den unteren Ligen nicht schnell Erfolg hast ruinierst du dir dort nur schnell deinen Ruf", sagt der ehemalige Torjäger, der in seiner letzten Saison als LASK-Coach hinter dem WAC und Altach Platz drei belegte.

Mit der Doppelsechs kann Schachner nichts anfangen

Schachner versteht zudem nicht, warum Fußballvereine und auch der ÖFB heutzutage so viele unterschiedliche Spartentrainer beschäftigen. "Wenn ich mir heute ansehe wie groß die Betreuerstäbe bei den Profiklubs - vor allem auch den Nationalteams - ist, muss ich mich wundern. Da gibt es für jeden Bereich einen eigenen Experten. Es gibt ja fast schon mehr Leute im Trainerstab als auf der Kaderliste! Muss das so sein?"

Auch mit der Sprache des modernen Fußballs kann er nichts anfangen. "Wenn ich mit den Vokabeln von heute - "Falsche Neun", "Doppelsechs", "Gegen den Ball spielen" - mit meinen Kickern vom GAK damals während der Halbzeitpause das Spiel besprochen hätte, anstatt einfach zu sagen "spielt´s agressiv, nach vorn orientiert" bin ich mir nicht sicher ob Zweiteres nicht leichter verständlich gewesen wäre", so Schachner.

Walter Schachners Steckbrief

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