Warum Prödl im Wimmer-Poker mitmischt

Wimmer und Prödl könnten den Klub wechseln
© getty

Das Transferkarussell in der Premier League läuft schon langsam an. Mittendrin: Kevin Wimmer. Der Tottenham-Verteidiger strebt einen Abgang an. Die Gründe dafür liegen auf der Hand: Letzte Saison sammelte der Oberösterreicher kaum Spielpraxis. Nur fünf Einsätze in der Premier League hat er am Konto. Ein Tapetenwechsel scheint naheliegend.

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Die Spurs beurteilen Wimmers Situation jedoch ein wenig anders. "Sie sehen ihn noch immer als Talent. Es heißt, wenn er bleibt, ist er in zwei Jahren Stammspieler", meint Berater Jürgen Werner. Mit 24 Jahren sollte Wimmer der Definition des Talents eigentlich längst entwachsen sein, auf seiner Position würden in England jedoch andere Maßstäbe gelten. "Die Top-Klubs der Premier League setzen durchgehend auf routinierte Innenverteidiger. John Stones (ManCity, Anm.) ist der einzige Stammspieler unter 25 Jahren."

Großes Interesse an Wimmer

Daher will Tottenham den achtfachen Nationalspieler, der erst vor einem Jahr seinen Vertrag in London bis 2021 verlängerte, nur für eine üppige Summe ziehen lassen. In den englischen Medien war zuletzt von 20 Millionen Pfund (ca. 23 Millionen Euro) die Rede. Eine monströse Ablösesumme, die von vornherein einige Möglichkeiten ausschließt.

"Es gab auch Interesse aus Deutschland oder Italien, aber aufgrund des ausgerufenen Verkaufspreises wird es bei allen Vereinen außerhalb der Premier League schwierig", meint Werner. Aus England seien drei bis vier Klubs im Bereich des fünften bis 15. Tabellenplatz an Wimmer dran, auch denen ist die Ablöse aber noch zu hoch. Am größten dürfte das Interesse von Seiten des FC Southampton sein, laut englischen Medien führten die Saints mit den Spurs bereits Gespräche über einen möglichen Wechsel.

Wann fällt der erste Dominostein?

Werner würde Wimmers Zukunft gerne noch vor dem Trainingsstart geklärt sehen, "aber wir müssen abwarten, was sich auf dem englischen Markt tut". Momentan hänge viel von der Personale Virgil van Dijk ab. Der Southampton-Innenverteidiger ist bei einigen Top-Klubs ein Thema. Meister Chelsea gilt aktuell als heißester Kandidat für die Verpflichtung des 25-jährigen Niederländers.

Fällt dieser Dominostein, könnte das Transferkarussell der Premier-League-Innenverteidiger heiß laufen. In diesem Poker mischt neben Kevin Wimmer auch Sebastian Prödl mit. Der Watford-Profi hat sich mit einer starken Saison ins Rampenlicht anderer Klubs gespielt.

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Transfer-Anfragen für Prödl

"Es gibt Anfragen von englischen Klubs für ihn", verrät Werner, dessen Agentur Stars and Friends auch Prödl vertritt. "Ihm taugt es bei Watford, er ist voll zufrieden, aber falls ein konkretes Angebot auf dem Tisch liegt, würde er es sich einmal anhören."

Geht ein Klub im Werben um Wimmer leer aus, könnte dies Folgen für Prödl haben - genauso scheint aber auch das umgekehrte Szenario denkbar. Möglicherweise haben am Ende der Transferzeit also zwei österreichische Innenverteidiger einen neuen Arbeitgeber in der Premier League.

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