Grasshoppers-Chaoten erzwangen Spielabbruch

Von APA
Heinz Lindner steht vor einem ablösefreien Abgang bei den Grashoppers Zürich.
© GEPA

Der Schweizer Rekordmeister Grasshoppers Zürich ist unter skandalösen Umständen aus der höchsten Liga abgestiegen. Die Fans erzwangen am Sonntag beim Stand von 4:0 für den FC Luzern einen Spielabbruch. Die Rowdys hatten sich am Spielfeldrand versammelt und so eine sichere Fortführung der Partie unmöglich gemacht.

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Das Match wurde zunächst für 20 Minuten unterbrochen und dann schließlich abgepfiffen, bei den Grasshoppers standen zu diesem Zeitpunkt ÖFB-Teamgoalie Heinz Lindner und sein Landsmann Marco Djuricin auf dem Platz. Die Fans verlangten von den Grasshoppers-Profis, sich halbnackt ausziehen und schuldbewusst und unterwürfig über den Platz robben.

Die Spieler gingen auf diese Forderung sogar so weit ein, dass sie den Chaoten ihre Leiberln aushändigen wollten. "Weil die Situation zu eskalieren drohte, haben wir in Absprache mit den Sicherheitskräften entschieden, der Kurve die Trikots zu übergeben", teilte der Verein mit: "Die Sicherheit der Spieler und jene der friedlichen Fans im Stadion ist das für uns wichtigste Gut. Die Entscheidung bedeutet nicht, dass wir damit das unsportliche und menschlich fragwürdige Verhalten gutheißen." An der ungelösten Situation am Platzrand änderte sich nichts, sodass Schiedsrichter Alessandro Dudic das Match abbrach.

Der Klub verurteilte die Vorkommnisse in einem Statement als "beschämend und inakzeptabel". "Der Grasshopper Club Zürich hat Verständnis für die Frustration über die sportlichen Leistungen der Mannschaft", hieß es dort weiter: "Gewalttaten und Unsportlichkeiten, welche zu einem Spielabbruch führen, verurteilt der Club ein weiteres Mal aufs Schärfste." Bereits im März hatte eine Begegnung der Zürcher beim FC Sion abgebrochen werden müssen.

Auf die Zürcher wartet nun eine saftige Geldstrafe, möglicherweise ein Geisterspiel und ein 0:3 auf dem Grünen Tisch, womit der Abstieg endgültig besiegelt sein wird. Damit wird sich der Traditionsverein nach 70 Jahren im Oberhaus nur in der zweithöchsten Liga wiederfinden.

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