Von Wladiwostok bis Transsylvanien

Von Fabian Zerche
Daniel Sikorski kommt um die Welt
© GEPA

Nach seinem Abschied aus Ried im Sommer des Vorjahres verschwand Daniel Sikorski ein wenig vom heimischen Radar und begann seine Reise. Erst kickte der 29-Jährige für den FK Khimki in Russlands zweiter Liga. Ein Klub, der Sikorski ans Herz wuchs, aber finanziell ins Straucheln kam. "Der Klub gefiel mir ziemlich. Aber im Winter bekam er Budgetprobleme. Der Vorstand bot mir eine Vertragsauflösung an. Ich wurde ihnen zu teuer. Aber ich hatte ein gutes Verhältnis zum Sportdirektor, wir konnten uns einigen", erinnert sich Sikorski im Gespräch mit SPOX.

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Mitnehmen konnte Sikorski dennoch einige Erfahrungen. "Ich hatte super vier Monate in Russland. Ich habe viel vom Land gesehen, vom Schwarzen Meer bis Wladiwostok. Und auch sportlich war ich sehr zufrieden." Und dennoch musste sich der Österreicher im Winter auf Klubsuche begeben. Die aber nicht lange dauerte. Gaz Metan Medias aus Rumäniens erster Liga verkaufte seine beiden Stürmer nach Saudi Arabien und Kasachstan. Sikorski kam anstelle.

Abschied aus Transsylvanien

"Ich bin ganz gut gestartet, habe vier Tore in zehn Spielen gemacht. Trotzdem habe ich den Klub darum gebeten, die Option auf meinen Vertrag nicht zu ziehen. Ich habe gerne meine Familie um mich. Der Verein war in Transsylvanien, mitten in Rumänien. Der nächste Flughafen ist zweieinhalb Stunden entfernt", sagt Sikorski. Und so ist er wieder auf Vereinssuche. Mit Klubs aus Österreich gab es lose Gespräche. Die Verhandlungen mit dem rumänischen Großklub CFR Cluj zerschlugen sich. Einigen Klubs aus Russland erteilte er eine Absage - weil die Erreichbarkeit der Stadt gegeben sein muss.

"Tendenziell werde ich im Ausland bleiben. In Ried wurde ich ja etwas unglücklich", sagt er. Warum? "Ich hatte mit dem Trainer Paul Gludovatz zu kämpfen. Das ist eine lange Geschichte", sagt Sikorski und lacht. "Zu manchen Trainern hat man einen guten Draht, zu anderen weniger. Manche erklären dir die Situation und andere nicht. Ich kenne Paul Gludovatz ja schon seit der Jugend. In den Jugendnationalteams gab es schon einige Dinge, die ihm an mir nicht gefallen haben", erklärt Sikorski. "Das hat sich über die Jahre anscheinend nicht geändert. Aber für mich ist das jetzt Geschichte."

Idealerweise möchte der ehemalige Bayern-Kicker in den nächsten Wochen einen Verein finden. Einen Verein mit sportlichen Ambitionen. Der nicht am anderen Ende der Welt antritt. "Ich bin zuversichtlich. Ich kann vielen Vereinen helfen und meine Erfahrungen einbringen", sagt Sikorski.

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