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Europa League: Trotz 0:2 liegt für Red Bull Salzburg "noch etwas auf dem Platz"

Von APA
Valon Berisha will nicht aufgeben
© GEPA

Der Traum vom Finale der Europa League ist für Salzburg noch nicht geplatzt. Das 0:2 im Hinspiel bei Olympique Marseille ließ am Donnerstagabend die Hoffnung am Leben, auch wenn die "Bullen" nach dem Auftritt im Hexenkessel etwas mit Fortuna haderten. "Für uns war heute viel mehr drinnen und wir hätten uns auch mehr verdient", sagte Trainer Marco Rose. "Aber das ist kein Wunschkonzert."

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Nach 90 Minuten im Stade Velodrome war der offensivstarke aktuelle Vierte der Ligue 1 seiner Favoritenrolle gerecht geworden, auch wenn "OM"-Coach Rudi Garcia diese mehrmals Salzburg zugeschoben hatte. Durch die Tore von Florian Thauvin (15.) und Clinton Njie (63.) dürfen die Südfranzosen mit Optimismus den Weg zum Rückspiel am kommenden Donnerstag antreten. Insgesamt eröffneten die Salzburger dem Gegner aber nicht viele Möglichkeiten und hatten mit dem Stangenschuss von Fredrik Gulbrandsen (77.) selbst eine hochklassige Chance. Ein klares Elferfoul an Stefan Lainer blieb zudem ungeahndet.

"Nicht aufzugeben gehört zu unserer DNA"

So lässt das Resultat auch Österreichs Serienmeister hoffen, der erst im Viertelfinale gegen Lazio einen Zwei-Tore-Rückstand in Wals-Siezenheim drehte. "Wenn eines zu unserer DNA gehört, dann ist es, nicht aufzugeben", stellte Rose klar. Die erst vierte Niederlage im 55. Saisonpflichtspiel entsprach so gar nicht den eigenen Vorstellungen. "Wir wollten das Spiel eigentlich gewinnen", betonte Tormann Alexander Walke. Sein Fazit: "Wir wurden für unsere kleinen Fehler brutal bestraft."

Die Highlights zum Spiel:

Die äußerst dichte Atmosphäre im ausverkauften Stadion schien Salzburg nicht zu hemmen. "Die Spieler haben sich von der Atmosphäre positiv anstecken lassen", erklärte Rose. "Es war extrem laut, aber wir haben das ganz gut gemacht", befand Walke. Der Lärm im Stade Velodrome war phasenweise ohrenbetäubend. Der berüchtigte "OM"-Anhang bestätigte seinen Ruf zudem mit einem kurzen, internen Tribünenscharmützel, bei der in der Pause Ordner eingreifen und die Polizei anrücken musste.

Wolf: "Die Atmosphäre war das geringste Problem"

"Die Atmosphäre war das geringste Problem", stellte selbst Youngster Hannes Wolf fest. Der erfuhr erst um 18.00 Uhr von seiner Aufstellung. "Eigentlich hatte ich nicht damit gerechnet", gab der 19-jährige Mittelfeldakteur zu. Rose aber zog den Steirer gegenüber Xaver Schlager vor - die einzige kleinere Überraschung in den Aufstellungen beider Teams. "Schlager war leicht angeschlagen, hätte aber spielen können", erklärte Rose seine Entscheidung. "Wolf hat am Wochenende (beim 3:1 über Altach, Anm.) eine absolute Toppartie abgeliefert. Leistung wird belohnt."

Wolf hatte schließlich eine Partie mit Auf und Abs, zwang Marseille-Goalie Yohann Pele zu einer Glanzparade (53.), verursachte aber auch jenes "dumme Foul" (Wolf), das die Gastgeber in Führung brachte. Walke verpasste den von Freistoß-Spezialist Dimitri Payet mit viel Effet getretenen Ball knapp, Thauvin köpfelte ein. "In der einen oder anderen Situation haben wir uns nicht ganz clever verhalten", sagte Walke. "Wir haben Standards billig hergegeben", stimmte Valon Berisha zu.

"Das Glück war nicht ganz mit uns", befand der Mittelfeld-Antreiber und wurde indirekt von Marseille-Coach Garcia bestätigt. "Ein bisschen Glück war dabei", gab der Franzose zu. "Ein solides Spiel, taktisch toll", lobte er sein Team, aber auch den Gegner: "Salzburg ist eine gefährliche Mannschaft, das darf man nicht vergessen. Sie waren motiviert und wollten einen Treffer." Ein torloser Auftritt seiner Truppe im Rückspiel reicht Garcia jedenfalls nicht: "Es wird notwendig sein, zu treffen."

Salzburgs Sportdirektor zeigte sich zwar nicht vom Resultat, aber von der Leistung seiner Truppe angetan. "Wir haben gesehen, dass wir richtig gut mithalten können. Aber wir haben uns für eine gute Leistung nicht belohnt", meinte Christoph Freund. "Ein Spiel auf Augenhöhe", konstatierte auch Wolf. Ähnlich Munas Dabbur: "Wir waren nicht schlechter als sie."

Ein Kraftakt ist notwendig

Ein neuerlicher Kraftakt in der Red-Bull-Arena wird jedenfalls vonnöten sein. Für Walke wird das Heimduell mit dem Champions-League-Sieger von 1993, einer "Mannschaft mit enormer Qualität", eine "extrem schwierige Aufgabe". Berisha versprühte angesichts des Gezeigten Optimismus. Die Partie habe den "Mut und die Mentalität" des Teams gezeigt. "Wir können stolz darauf sein, darauf müssen wir aufbauen. Wir haben schon gesehen, dass gegen Marseille etwas geht", sagte der Teamspieler des Kosovo und erinnerte ans Viertelfinale: "Viele haben uns gegen Lazio schon abgeschrieben. Aber wir wissen, dass wir das drehen können." Auch Rose war überzeugt: "Da liegt für uns noch was auf dem Platz."

FC Salzburg: Das war der Weg ins Halbfinale

RundeGegnerErgebnis
GruppenphaseGuimaraes1:1
GruppenphaseMarseille1:0
GruppenphaseKonyaspor2:0
GruppenphaseKonyaspor0:0
GruppenphaseGuimaraes3:0
GruppenphaseMarseille0:0
ZwischenrundeReal Sociedad2:2
ZwischenrundeReal Sociedad2:1
AchtelfinaleDortmund2:1
AchtelfinaleDortmund0:0
ViertelfinaleLazio2:4
ViertelfinaleLazio4:1
HalbfinaleMarseille0:2
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