TSG-Hoffenheim-Talent Posch: "Halten wir uns an den Match-Plan, klappt es"

Stefan Posch zählt mittlerweile zum Stammpersonal
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Vier Jahre ist es her, als Stefan Poschs großer Traum platzte. 16 Jahre war der Steirer alt, als der FC Arsenal den Nachwuchsteamspieler der Admira verpflichten wollte. Dreimal besuchte Posch das Arsenal-Trainingszentrum, lernte eine Gastfamilie kennen und erhielt Arsenals Zusage, dass eine Verpflichtung nur mehr eine Formalität wäre. Dann begann das Warten. Der Wechsel scheiterte. Und die Enttäuschung war immens.

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Heute ist die Welt des 20-Jährigen wieder in Ordnung. Besser noch: Seit sieben Ligaspielen ist Posch bei der TSG Hoffenheim gesetzt. Und siegte am Samstag gegen Vizemeister RB Leipzig mit 4:0, Posch spielte durch. "Ich war damals sehr jung und dementsprechend enttäuscht. Aber wer weiß, wofür das gut war. Im Nachhinein betrachtet ist es für mich gut gelaufen, Hoffenheim war auf jeden Fall die richtige Entscheidung", sagt Posch im Gespräch mit SPOX über den gescheiterten Wechsel nach London.

Stefan Posch: Teil einer jungen Mannschaft

Im Sommer 2015 klopfte Hoffenheim recht unverhofft bei der Admira an, Posch musste nicht lange überlegen. "Ich will in die Kampfmannschaft und das ist realistisch", sagte Posch damals und sollte Recht behalten. Nach zwei Saisonen bei der zweiten Mannschaft gab Trainer Julian Nagelsmann dem Innenverteidiger die Chance. Seither ist er fester Bestandteil der Dreierkette.

"Hier ist alles völlig anders als bei der Admira. Die Bedingungen sind super, das Trainingszentrum erste Klasse ", sagt Posch, der anfangs mit einem Mitspieler in einer WG wohnte, seit eineinhalb Jahren aber alleine lebt. "Ich fühle mich in der Mannschaft sehr wohl, wir haben wirklich super Typen dabei ", spielt Posch auf die junge Hoffenheim-Truppe mit Talenten wie Nadiem Amiri (21), Serge Gnabry (22) oder Dennis Geiger (19) an. "Ich verstehe mich mit allen gut. Mehr zu tun habe ich mit Flo (Grillitsch, Anm.) und Robert (Zulj, Anm.)."

"Sandro ist ein eigener Typ"

Große Schlagzeilen abseits des Platzes liest man im beschaulichen Hoffenheim (3.263 Einwohner) selten. Einzig Nationalstürmer Sandro Wagner findet mit seiner unkonventionellen Art ("ich bin mit Abstand beste deutsche Stürmer") seinen Weg in die Medien. "Sandro ist ein eigener Typ. Eine richtige Persönlichkeit. Am Platz reißt er die Mannschaft mit, hat eine gute Körpersprache. Ein echter Mentalitätsspieler", sagt Posch über Wagner. Dass der 30-Jährige im Winter nach München wechseln könnte, nimmt er ihm nicht übel: "Dass ihn die Bayern wieder haben wollen, ist für ihn natürlich überragend. Er kommt ja aus München, seine Familie ist dort, das ist seine Heimat."

Glücksfall Julian Nagelsmann

Hoffenheim ist für Posch, der im Sommer seinen Vertrag bis 2020 verlängerte, ein Glücksfall. Zu den Hauptgründen zählt Ausnahmetrainer Julian Nagelsmann. Der jüngste Coach der Bundesliga (30) ist Theoretiker, Taktiker, Kommunikator. Einer der neuen Schule, innovativ, mutig, mit Vertrauen in die Jugend. Ein Hoffenheim-Kicker beschrieb ihn im Hintergrund-Gespräch mit SPOX als "Wahnsinns-Trainer", der trotz seines Alters enorme Autorität ausstrahlt und von Spielern respektiert wird.

Einschätzungen, die Posch ohne Zögern unterstreicht. "Er ist ein sehr moderner Trainer, der viel Wert auf Taktik legt und gut motivieren kann. Spielvorbereitung und Matchpläne sind ihm sehr wichtig und wenn wir uns daran halten, dann klappt es auch meistens", sagt Posch. "Er ist eine richtige Autoritätsperson." Angesprochen auf die Gerüchte, Bayern und Dortmund hätten Nagelsmann auf der Liste, verstummt Posch. "Dazu will ich mich nicht äußern. Wichtig ist, dass wir in dieser Saison mit Hoffenheim erfolgreich sind", wiegelt er mit seinem Statement ab. Noch ist Nagelsmann jedenfalls in Hoffenheim. "Ich kann mich hier top weiterentwickeln", ist sich der U21-Nationalspieler sicher.

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