Dembélé-Wechsel überschattet die Bundesliga

Von SPOX Österreich
Dembele ein Katalane
© getty

Zum Ende der Transferperiode kommt auch in der Bundesliga so richtig Fahrt auf. Der Wechsel-Hammer von Ousmane Dembélé zum FC Barcelona schwebt dabei zwar über allem anderen - trotzdem hat die Bundesliga auch andernorts kräftig zugeschlagen.

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Am Ende war die kluge Dortmunder Verhandlungsführung ausschlaggebend dafür, dass sich Ousmane Dembélés Wahnsinns-Transfer zum FC Barcelona so lange hinzog. Dass der BVB für den 20-jährigen Franzosen nun bis zu knapp 150 Millionen Euro kassiert, zeigt das Geschick der Vereinsführung unter Chef Hans-Joachim Watzke.

In nur einem Jahr bei den Schwarz-Gelben hat sich Dembélés Marktwert nahezu verzehnfacht - ein besseres Geschäft hat die Bundesliga bis dato noch nicht gesehen. Kein Wunder, dass der Coup nun der einsame Spitzenreiter der ewigen Bundesliga-Transferrekorde ist.

Transfersummen explodieren

Auffällig ist dabei besonders, in welch kurzer Zeit sich die Transferausgaben der internationalen Vereine vergrößert haben. Durch lukrative TV-Deals und externe Investoren verfügen die Vereine heute über einen weit größeren finanziellen Spielraum als noch vor wenigen Jahren. Das Portal Interwetten hat passend zu dieser Entwicklung eine Transfer-Grafik erstellt. Analysten haben sich die 15 Top-Transfers der Bundesliga seit 2000 vorgenommen und die damaligen Ablösesummen auf die heutigen Verhältnisse hochgerechnet.

Dafür bezogen sie Indikatoren wie die einzelnen Ablösesteigerungen und die jährliche Inflationsrate mit ein und kamen auf erstaunliche Ergebnisse. Der langjährige Rekordhalter Javi Martínez, den der FC Bayern im Sommer 2012 für 40 Millionen Euro verpflichtete, würde nach heutigen Maßstäben satte 107 Mio. kosten. Ebenfalls interessant: Der Wechsel von Julian Draxler vom FC Schalke 04 zum VfL Wolfsburg würde heute, nur zwei Jahre später, bereits doppelt so viel kosten - also über 80 Millionen Euro.

Bundesliga mischt im Big-Business mit

Auch der internationale Vergleich mit anderen Ligen zeigt, dass sich die Bundesliga nur schwer dem allgemeinen Ablösewahnsinn entziehen kann. In der aktuellen Transferperiode hat die Bundesliga bereits die fünfthöchsten Ausgaben, nur die englische Premier League hängt die übrigen Top-Ligen mit ihren astronomischen Summen ab. In diesem Sommer kommen die Engländer auf bereits unglaubliche 1,3 Milliarden Euro, die für neue Spieler investiert wurden.

FC Bayern verpflichtet die größten Namen

Dagegen wirken die Einkäufe der Bundesliga fast schon wieder harmlos. Rekordmann Corentin Tolisso, der für 41,5 Mio. Euro von Olympique Lyon zum FC Bayern wechselte, überzeugte zwar an den ersten beiden Spieltagen. Bis er zu einem Führungsspieler im Team wird, muss er sich zunächst über einen längeren Zeitraum beweisen. Die Anlagen dafür hätte schon eher James Rodriguez, der Star-Einkauf des Sommers. Nach seiner ruhmreichen WM 2014 konnte er sich bei Real Madrid nie langfristig durchsetzen. Ob er dem FCB weiterhilft, wird sich womöglich schnell zeigen. Noch ist er allerdings wegen einer Verletzung aus der 0:3-Testspielniederlage gegen den FC Liverpool außer Gefecht gesetzt.

BVB sucht Dembélé-Ersatz, Höwedes zu Juve?

Andere Klubs suchen bis zum Ablauf der Transferfrist noch händeringend nach Verstärkungen. Borussia Dortmund hat nach Dembélés Abgang bereits einen Ersatz gefunden: Der 27-Jährige Yarmolenko kommt aus Kiew. Auch beim Erzrivalen Schalke 04 ging es in den letzten Tagen noch mal ordentlich rund. Ex-Kapitän Benedikt Höwedes steht nach seiner Ausbootung vor dem Absprung. Er befindet sich bereits zum Medizincheck bei Juventus Turin, der Wechsel ist nur noch eine Frage der Zeit. Es bleibt also spannend bis zum Schluss, bevor das Transferfenster am 31. August um 18:00 Uhr schließt.

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