ÖEHV-Coach Roger Bader übt nach Frankreich-Niederlage Kritik an Spielern

Von APA
Roger Bader erwartet eine Steigerung seiner Spieler
© GEPA

Österreichs Eishockey-Nationalmannschaft hat in sechs Pflichtspielen gegen Weißrussland noch nie gewonnen. Will das ÖEHV-Team bei der WM in Dänemark erstmals seit 14 Jahren den Abstieg vermeiden, muss diese Serie enden. Nach der 2:5-Niederlage am Freitag gegen Frankreich steigt am Samstag (16.15 Uhr) das direkte Duell um den Klassenerhalt.

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Frankreich war das erste Schlüsselspiel, das nach 1:0-Führung aber noch klar verloren ging. Mangelnde Chancenauswertung und unnötige Strafen haben den Ausschlag zugunsten der Franzosen gegeben. "Wir hatten einfach nicht den Killerinstinkt, das zweite Tor zu schießen. Die Franzosen waren konsequenter vor beiden Toren, und hatten einen heißen Torhüter. Hardy hat das Match für sie gerissen", erklärte Teamchef Roger Bader.

Wechsel im ÖEHV-Tor möglich

36:30-Schüsse für Österreich lautete das Torschuss-Verhältnis, im Schlussdrittel gar 19:5. Mit seinem Torhüter war er ob dieser Statistik nicht zufrieden. "Mit einem Starkbaum mit der Leistung von der Schweiz-Partie hätten wir heute gewonnen. 83 Save-Prozent ist einfach zu wenig, das weiß er auch", kritisierte der Teamchef, der den Einser-Torhüter aber "nicht zum Sündenbock" machen wollte. Ob Starkbaum gegen die Weißrussen wieder zum Einsatz kommt oder durch David Madlener ersetzt wird, ließ Bader offen.

Auch Konstantin Komarek, der mit einer unnötigen Strafe den Franzosen zu einem Powerplay verhalf, das sie zum 2:1-Führungstreffer nützten, erregte den Unmut seines Chefs. "Wir hatten auch Chancen zum 2:0, ein gut gespieltes Powerplay, da sollte man 2:0 in Führung gehen. Dann hat Komarek einen unnötigen Scheibenverlust im Powerplay, muss nachfassen mit einer unnötigen Strafe, da bekommen wir das 1:1, das hat mich schon sehr geärgert. Das sind Momente, die das Spiel zum Kippen bringen", so Bader.

"Kein Kindergeburtstag"

Für Samstag erwartet er trotz der Enttäuschung aber wieder eine kampfbereite Mannschaft. "Knacks darf es nicht geben. Wir sind nicht bei einem Kindergeburtstag, sondern bei einer Weltmeisterschaft, das ist ein Anlass für Männer. Niederlagen gehören dazu, es ist ja nicht so, dass man komplett aus allen Wolken fällt, wenn man gegen Frankreich verliert. Jetzt muss man aufstehen, und wenn man das nicht kann, muss man zu Hause bleiben", sagte der Schweizer.

Weißrussland steht noch ohne Punkt da und hat nur mit einer Trainer-Ablöse für Schlagzeilen gesorgt. Der Kanadier Dave Lewis musste mitten im Turnier nach drei Spielen gehen und wurde durch seinen bisherigen Co-Trainier, den Russen Sergej Puschkow, ersetzt. Trainereffekt gab es keinen. "Sie haben als Mannschaft nicht so überzeugt, wahrscheinlich hatten sie auch Schwierigkeiten mit dem Coach. Mal schauen, was der Trainerwechsel bewirkt hat, bisher noch nicht so viel", meinte Bader.

Erfahrung spricht für Weißrussen

Dennoch: Weißrussland spielt seit 2005 stets in der A-WM und hat daher viel mehr Erfahrung auf diesem Niveau. Die Routiniers Andrei Stas und die Kostitsyn-Brüder sind heuer nicht dabei, aber immerhin elf Spieler vom KHL-Klub Dinamo Minsk. "Das sind alles eisläuferisch und technisch gute Spieler, die russische Schule. Es braucht eine sehr gute Partie, um sie zu schlagen", weiß Bader.

Ob Brian Lebler einsatzfähig ist, war am Freitagabend offen. Der Linzer Stürmer konnte nur mit Spritzen die Frankreich-Partie zu Ende spielen, möglicherweise ist ein Finger gebrochen.

Eishockey-WM 2018: Spielplan der österreichischen Mannschaft

DatumUhrzeitGegnerErgebnis
Samstag, 05.05.201812.15 UhrSchweiz2:3 n. V.
Sonntag, 06.05.201812.15 UhrRussland0:7
Dienstag, 08.05.201816.15 UhrSlowakei2:4
Mittwoch, 09.05.201820.15 UhrSchweden0:7
Freitag, 11.05.201816.15 UhrFrankreich2:5
Samstag, 12.05.201816.15 UhrWeißrussland
Dienstag, 14.05.201820.15 UhrTschechien
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